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69 Eyes

Tourbericht 2002
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Next Stop Paradise -
der etwas andere Konzertbericht

Es schwelgt in Erinnerungen: Anubis M. von Trümmer

 

Da ich meine Notizen nicht mehr entziffern kann, geht´s einfach querbeet durch sämtliche Konzerte und Erlebnisse unserer persönlichen Eyes-Tour 2002.

Zwölf Konzerte in knapp drei Wochen – anfangs war´s eine verrückte Idee, die wir dann aber tapfer in die Tat umsetzten. Wir - das waren Siggi (Webmistress von der besten Eyes-Fanpage im Net), Eilan, Siggis Tochter Ilka und deren Freund Peter. Natürlich klappte nicht alles, wie es sollte. Letztendlich alle zwölf Konzerte geschafft haben Siggi und ich (wir sind zähe alte Weiber, was?), Eilan kam auf elf, Ilka und Peter waren bei acht Konzerten dabei. Siggi, Eilan und ich sind auch als die Geschwister von Trümmer bekannt. Wer mehr zur Entstehung der Sippe wissen möchte, sollte auf Siggis Page den MeraLuna 02–Bericht lesen. Da eine kreative Ader in uns schlummert wurden Tour-T-Shirts und ein Schild fürs Auto entworfen, die unsere künstlerisch sehr begabte Eilan in die Tat umsetzte. (hast du super hingekriegt – tausend Dank!)

Ja, es war anstrengend - ja, es war teuer, aber vor allem war es Spaß pur. Was gibt es besseres als mit netten Menschen zu urlauben, quer durch Deutschland zu fahren, schön durchgefroren in eine Halle zu schlappen und gute Livemusik zu hören? Und zum Gucken gab es auch einiges :-) Gott, wo fang ich nun an?  Von der Logik her mit dem, was zuerst auf der Bühne losträllerte, also mit den Vorbands.

Von Hamburg bis Stuttgart spielte die englische Band Sulpher. Industrialmetalrock nennt man ihre Musik wohl fachmännisch, für mich war´s erst mal einfach nur Krach. In Hamburg flüchtete unsere komplette Tour-Crew noch Richtung Sofas. Etwas weniger Lautstärke hätte einen wohltuenden Effekt gehabt (oh ja Rob, es war „too loud”) Wir wurden richtiggehend wach gebrüllt ;-) Es gab keine große aufwendige Bühnenshow, nur Nebelschwaden und einige der Musiker hatten sich mit irgendner Schmiere die Arme angemalt. Noch immer ist es mir ein Rätsel, was der Bassist und Rob ständig am Boden rumsuchten, aber es sah recht putzig aus :-) Die Musiker waren irgendwie sehr „anhänglich”. Egal an welchem Ort wir ankamen, die Sulphers kreuzten sofort unseren Weg. Sänger und Gitarrist Rob ist ein netter Typ, sehr umgänglich und freundlich. Ihn kannte ich als Tour-Gitarrist von The Mission. Die Namen der anderen Bandmitgliedern waren uns nicht bekannt, also tauften wir sie M.O.N.> Musiker ohne Namen. An ihren Instrumenten haben sie alle was drauf und in gemäßigter Lautstärke wie in Berlin konnte man die Musik auch als Nicht-Fan genießen. Das Publikum reagierte recht unterschiedlich auf ihre Performance. Meiner Meinung nach passten sie nicht als Vorgruppe bei 69 Eyes-Konzerten. Obwohl es nicht so ganz mein Geschmack war, hätte ich ihnen mehr positive Resonanz vom Publikum gewünscht. Im Laufe der Konzerte änderte sich meine Meinung über Sulpher dahingehend, dass ich drei Songs inzwischen richtig mag, besonders   One Of Us. Und als sie in München nicht spielen konnten, da ihr Tourbus liegengeblieben war, fehlten sie mir richtig. Ich ahnte allerdings nicht, wie sehr ich Rob und Co. noch vermissen sollte... Zur Setlist: sie wurde von der Reihenfolge her einige Male umgestellt, aber dies waren die gespielten Songs:

Disintigration - Gloat - You Ruined Everything - Unknown - Misery - One Of Us - Problem - Scarred - Spray

Bei den letzten vier Konzerten waren dann Columbia Obstruction Box, kurz C-O-Box aus Köln als Vorgruppe dabei. Die sehr tiefe Stimme des Sängers und ihre Musik haben ein gutes Potential.  Passte eigentlich musiktechnisch besser zu den Eyes, sie machen was in Richtung Gothic meets Rock. Nur frage ich mich, warum der Frontmann dermaßen das Kasperle geben muss... Dieses Rumgehampel, Gezucke und Gezappel ist für mich keine ansehnliche Bühnenshow. Mein erster Gedanke: der braucht Hilfe. Mein zweiter Gedanke: ich will Sulpher! Der Keyboarder, der mich arg an Oli P. erinnerte, schien stellenweise unter Strom zu stehen. Aber so wie er strahlte ging es ihm dabei verdammt gut. Er sorgte dann in Rostock noch für einen besonderen unfreiwilligen Showeffekt als er neben seinem Keyboard zu Boden plumpste.  Na ja, was soll's, alles was zu unserer Erheiterung beitrug wurde gerne genommen. Im Notfall konnte ich ja die Augen zumachen, dann war´s ok. Wie erwähnt haben die Jungs musiktechnisch was drauf, von denen könnte man noch was hören. Mit einer Setlist kann ich bei C-O-Box nicht dienen, nur der letzte Songtitel blieb haften, weil beim Sänger so zutreffend:   I need a nurse.

Soviel zu den Vorgruppen. Mein Fazit: schimpfe nie zu doll auf die erste Vorgruppe, es könnte noch schlimmer kommen :-) Nach der obligatorischen Umbaupause ging dann die Post ab und es gab Goth´n´Roll vom Feinsten. Vier Augen-Musiker enterten eher gemächlich die Bühne, dann schoss ein Flummi namens Jyrki auf die Bühne. Wir befürchteten, dass er irgendwann am Mikroständer vorbei sausen würde, aber er traf jedes Mal. Es ist wirklich genial: dieser Mann stand im letzten Jahr noch recht bewegungslos auf der Bühne rum und dieses Jahr rockt er richtig ab.  Dies hat wohl bei einigen Fans zu Verwirrungen und auch zu teilweise seltsamen Kommentaren geführt. Seine Tanzeinlagen sind nicht Nurejew oder Flatley-like, aber mir gefällt´s so viel besser als ein starr am Mikro stehender Sänger. Zudem sollten viele Fans ihren eigenen Tanzstil betrachten. Einige hatten mit Sicherheit einen Walkman im Ohr und bewegten sich zu Volksmusik oder ähnlichem. Denn die Bewegungen passten so grad überhaupt nicht zu der Musik, die auf der Bühne gespielt wurde. Mit Grauen erinnere ich mich an München. Besen bzw. Wischmöppe tanzen nicht nur in Zeichentrickfilmen, nein, ich hatte definitiv einen lebendigen mit blonden Haaren vor der Nase rumhüpfen. Sehr beliebt scheinen auch die Trockenübungen für das Seepferdchen zu sein,  diesen Tanzstil durfte ich in den Konzerten und in der Scandia bewundern. Oh, ich schweife etwas vom Thema ab, wollte damit nur zum Ausdruck bringen: Jyrki bewegt sich zur Musik und das ist ok... zumindest für uns. Zudem kann man den einzelnen „Einlagen“ so nette Namen wie Teekesselchen oder finnische Windmühle geben. Und man wird zu eigenen Tanzkreationen wie unserem   Dance D´Amour   Reigen inspiriert.

Nun hurtig zurück zur Musik: ich muss die Herren Augen wirklich loben. Sie haben sich im Vergleich zum Vorjahr noch mal gesteigert, sie sind eine richtig gute Live-Band. Der Sound kam in den meisten Fällen prima rüber. Die Konzerte auf den kleineren Bühnen scheinen ihnen mehr Spaß zu machen. Auf dem Mera Luna wirkten sie auf mich etwas verloren auf der großen Bühne, in der kuscheligeren Atmosphäre der Tour-Konzerte kam ihre Musik bedeutend besser. Die Songs vom letzten Album   Paris Kills  gehen live wesentlich härter ab als auf CD (warum nicht gleich so?). Starter war immer   Crashing High. Die Setlist änderte sich teilweise geringfügig. Sie spielten im Laufe der zwölf Konzerte außer   Dawn´s Highway   alle Songs der letzten CD. Von den ganz alten Scheiben kam leider leider nix, von der   Wasting The Dawn   wurde nur der Titeltrack gespielt, aber in einer sehr genialen Liveversion. Von   Blessed Be   spielten sie   Angel On My Shoulder, Gothic Girl, Velvet Touch, Sleeping With Lions   (mit einem sehr intensiven Knurrer bei der Anmoderation), The Chair, Stolen Season, Framed In Blood, Brandon Lee  (herrlich> Jyrkis fiese Lacher und Jussis „Quietscher”)

Der absolute Konzerthöhepunkt für mich war die Liveversion von   Stigmata. Irrer hammerharter Sound, tolle Lightshow – WOW!!!!! Leider konnten sie dieses Lied nicht in allen Hallen bringen und in Frankfurt „stürzte” der Song ab (unsere armen Ohren). Dazu gibt´s auch ne Art Massenhypnose: „Hands up” und alle Hände gehen hoooch... außer unseren, denn wir machen ja doch immer noch stur, was wir wollen ;-)

Meine persönlichen Songhighlights waren   Wasting The Dawn, Framed In Blood, Stolen Season  (und hiervon besonders die Version in Halle *zwinker Richtung Siggi*) und wie bereits erwähnt   Stigmata. Bei den vier Konzerten um und an Halloween durften wir ein besonders niedliches Intro geniessen. An Halloween selbst zierten Kürbiswindlichte die Boxen, kam gut! Die Eyes verzichten nach wie vor auf große Showeffekte oder anderen unnötigen Schnick-Schnack. Sie rocken ab und gut is... Bazie tobt rum und schüttelt die Erdbeersträhnchenmähne (nur bewegst du dich etwas zu schnell für fotografierende Webmistressen), T.T. gab ab München wieder den Izzy-Stradlin-Dreher zum Besten (daaaanke, wie hab ich das vermisst!) Jussi schien einen persönlichen Krieg mit seinen Drums auszufechten und gewann jeden Abend, da ist das Tier aus der Muppetshow Dreck dagegen (du hast es drauf!), Archzie in gewohnt harter Manier am Bass (bei   Stigmata bist du mein Held). Jyrkis Tanzeinlagen, die Hopser vom Schlagzeugpodest, die Schwinger mit dem Mikrophonständer (Obacht, hau bloß nicht mal die anderen damit um), sein Doppeldreher mit T.T. – ja doch, kam alles seeeehr gut. Für Ohr und Auge war gesorgt ;-) (man beachte bitte die Reihenfolge!!!) Die klitzekleinen Textverhauer und verpatzten Einsätze eines gewissen Herren sorgten bei uns für zusätzliche Erheiterung. Falls das Tests unserer Textsicherheit waren, haben wir sie aber bitteschön mit Auszeichnung bestanden.

Von meinen miterlebten zwölf Konzerten werte ich zehn als wirklich verdammt gut. Eins – Berlin – habe ich nur zum Teil gehört, da die Location unserer Gesundheit nicht so gut bekam. In Bochum verließen wir die Halle nach fünf-sechs Songs, da auf der Bühne ein paar Lichter zuviel brannten. Mit hohem Promillepegel intus kann man keine gute Show abliefern, das mussten wir uns nicht geben. (man kann so was auch „little hangover” nennen, gelle Jyrki?) Scheinbar sind wir zu kritische Fans, denn wenn ich manche Bochum-Konzertberichte lese, muss ich wohl auf einer anderen Veranstaltung gewesen sein...

Die diversen Locations waren kuschelig klein. Wir „turnten” meistens außen in erster oder zweiter Reihe rum und trugen mit unserem „freundlichen Wesen” scheinbar des öfteren auch zur Erheiterung der Musiker bei. Besonders lachintensiv war Bremen, denn eine Diddlmaus auf der Bühne war doch einige Lachzusammenbrüche wert... besonders, da sie nicht für das Doppel T. der Eyes sondern für das Doppel V. einer anderen finnischen Combo bestimmt war. Und dann so manche Diskussionen um uns herum. Hier einige Highlights, die uns als langjährige Fans arg zum Grinsen brachten: „der eine heißt Batziii...” (nicht ganz, aber fast getroffen), „ich kauf mir nen Lacktanga und ich möchte gerne älter aussehen” (wie gut, dass manche Leute sonst keine Probleme haben), „der Sänger heißt Jussi” (klaro und Jyrki ist der kurzhaarige Gitarrist), „ich kenn von denen nur   Brandon Lee” (ist doch schon mal ein Anfang), „machen die auf der Bühne Nebel?” (sollten sie nicht Musik machen??), „die sind ja mit HIM befreundet” (ist das allein Grund genug, in ein Eyes-Konzert zu gehen?), „noch ein Lied und dann fahren wir” (vielleicht sollten Eltern doch besser ihre Kinder vor der Tür erwarten?), „da, daaaaa, ich seh ein Bein, da sind sie, da sind sie” (ich empfehle Baldrian!!) Auch lustig: wenn die Eyes auf der Bühne die Sonnenbrillen tragen, ok, kann ich noch verstehen... die Scheinwerfer, die Blitzlichter... es gehört auch zur Show. Aber wenn im Publikum die Sunglasses aufgesetzt werden, na ja, das wirkte schon spaßig. Den Worten des Meisters folgen und cool wirken wollen ist die eine Sache. Aber dann rumstolpern, weil im Dunkeln kaum Sicht, das versaut doch leicht die Coolness *hüstel* Soviel zur Abteilung Fun.

Noch was zu den Locations: in Berlin, Stuttgart und Rostock sollten die Verantwortlichen mal Fachliteratur zum Thema Lüftung lesen und dann tätig werden. In Bochum war der Zugang zum Innenraum so schmal und eng, dass man nicht unbedingt über die Frage: „wie komme ich hier im Notfall raus?” nachdenken sollte. Am Besten gefallen haben mir der Hyde-Park in Osnabrück, die Batschkapp in Frankfurt und das E-Werk in Erlangen. Mit Abstand am Schlimmsten war die Röhre in Stuttgart, so was von stickig, igitt. Es fehlte nicht viel, dann hätten Lani und ich wohl als Dekoration auf der Bühne gelegen.

Soviel zu den Konzerten an sich. Mein Fazit hierzu: klasse, das hat verdammt viel Spaß gemacht und ich freu mich schon jetzt auf weitere Tourneen der 69 Eyes. Noch mal ein dickes Lob an die Eyes und ihre Crew!!!

Nun zu dem, was wir um die Konzerte rum erlebten. Und das war einiges, krieg ich das noch zusammen??? Ich versuch´s mal...

Osnabrück – 19 Uhr, Regen, Kälte - die Frisur sitzt! Es ging uns allen prima, wir waren gut drauf – und dann teilte uns Siggi kurz vor Einlass mit, dass wir nun gleich mal ein Meet & Greet mit den Eyes hätten. (Siggi, seitdem hab ich Angst vor einem gewissen Grinsen deinerseits) Ich weiß nicht, wie ich in dem Moment aus der Wäsche geschaut habe, aber es kann nicht sehr intelligent gewesen sein. Für mich sind Musiker keine Übermenschen, aber ich bin sehr schüchtern und fühlte mich nun gar nicht mehr wohl. Den anderen ging es aber ähnlich, ein kleiner Trost für mich. Drinnen zeigte eine Mitarbeiterin an „noch fünf Minuten”... ääähm, wie ging noch mal Englisch? Dann war es soweit, wir gingen Backstage, alle fünf warteten auf uns, Händchen geben, meinen Namen bekam ich noch raus, geradeaus laufen klappte auch noch – ok,  dann meeten and greeten wir halt mal. Bazie fragte, ob jemand ein Bier haben will. Och ja, warum nicht. Jyrki verteilte Aufkleber und Anstecker, dann gab’s für Lani ne Flasche Wein und für mich ne Flasche Bier zum Mitnehmen, nett mit Ankh-Aufklebern verziert. Fotos wurden gemacht, über Musik gequatscht, es war wirklich eine angenehme Atmosphäre. Jyrki sorgte für den allgemeinen Auflockerungs-Lacher als er mit einem dezenten „Uuuups” seinen offenen Hosenstall entdeckte und ihn gaaaanz unauffällig zumachte. Lani und Siggi ließen ihre Tour-Shirts unterschreiben. Ich sagte zu Siggi, ich könne meins nicht ausziehen, worauf Jyrki meinte, Archzie könnte mir ja helfen. Hey, ich bin alt genug, kann mein Shirt allein ausziehen ;-) – aber ich hatte kein Top drunter. Das ließ ich also brav bleiben. 30 Minuten hatten wir die fünf für uns alleine, wir lernten nette Menschen kennen - kein Stargehabe, kein blödes Gespräch. Bei der Verabschiedung wollte ich wieder Händchen geben... und landete an Archzies Brust, wurde geknuddelt. Gott, hab ich mich erschrocken, damit hätte ich nicht gerechnet. Und weil man scheue Frauen wie mich scheinbar gerne erschreckt knuddelte mich Bazie auch noch ne Runde. Ok, ich geb´s ja zu> unangenehm war die Knuddlerei sicherlich nicht ;-) Wieder draußen mussten wir zuerst mal durchschnaufen und ich habe Siggi das breite Grinsen großzügig verziehen.

Berlin Autogrammstunde bei X-Tra-X - leider war Alex nicht nach Berlin gekommen, was wir alle sehr bedauerten *liebe Grüsse an dich* Die Eyes kamen samt Rob von Sulpher und es herrschte doch recht viel Andrang. Ich stellte mich an, denn mein Shirt sollte ja noch unterschrieben werden. Die anderen blieben draußen und „kümmerten” sich um Rob, der einsam rumstand :-) Es dauerte ne Weile bis ich zum Tisch kam. Jyrki hatte die Haare mit Gel „angeklatscht“ (also mir gefällt das immer noch nicht, sorry). Er begrüßte mich mit einem Kommentar wegen dem Shirt, unterschrieb brav, fragte, ob wir Wein und Bier schon getrunken hätten und wie uns das Berlin-Konzert gefallen hätte. Als ich sagte, dass wir es nur gehört hatten, schaltete sich auch Bazie ein. Sie dachten, wir hätten keine Tickets gehabt und ich erklärte ihnen, warum wir nicht drinne waren. Ich musste noch ein paar Fragen der Herren beantworten und hatte das Gefühl als wenn sich Messer in meinen Rücken bohren würden. Mein T-Shirt war nun auch von allen signiert und scheinbar hatten sie sich gemerkt, wie die Dinger angezogen aussehen. Die Unterschriften sitzen beim Tragen recht... passend :-) Ich suchte meine Reisegruppe, wir gingen noch bummeln und in einem Geschäft  entdeckte ich rote Elchgeweihe zum Aufsetzen. Die mussten wir haben, Tourerinnerungen waren Pflicht. Davon haben wir einige: frühmorgens kaufte ich bei McDo eine schwarze Ente, die wir dann zu unserem Tour-Gothic-Boy ernannten und sie auf Hasi umtauften. Eine der weißen Enten wurde bei einer weiteren (aber seltenen) Futteraufnahme erstanden, die heißt nun T.T. und durfte auch in Bremen im Konzert kurz mitrocken (als Konkurrenz zur Diddl-Maus *lacht*) Auf einer Raststätte adoptierten Siggi und ich noch zwei Elche, die nun Knautschi und Spike heißen. Ja, ja, ich weiß, ganz normal sind wir nicht mehr, aber das haben wir auch nie behauptet!! Ok, zwei Eyes-Shirts hab ich mir auch noch geleistet, da konnte ich nicht wiederstehen.

Stuttgart - dort hatten wir ein sehr unangenehmes Erlebnis. Wir waren bei meiner Mailfreundin Sandra, hatten uns ein lecker Essen gegönnt, waren auf dem Rückweg und dann machte es an einer roten Ampel bummmms. Ein recht betagter Herr war uns voll draufgefahren. Sandras Auto war auf den ersten Blick nichts passiert, dafür sah das andere Auto vornerum sehr verändert aus. Zum Glück blieben alle beteiligten Personen heil. Schwein gehabt... Gott sei Dank!!!

Vor dem Konzert hatten wir mehrere angenehme Treffs, die uns den Schreck vom Vortag etwas vergessen ließen. Wir saßen vor der Röhre, Lani und mir ging's an dem Tag nicht sonderlich gut. Zuerst kam Jyrki hoch zum Plaudern, dann Bazie und T.T. Später war es wieder Jyrki, der vorm Bus Autogramme gab und mit den wartenden Fans Fotos machte. Ich knipste Siggi mit ihm, dann trabte ich brav zu ihm hin und hatte plötzlich seine Hand am Hals. Schreck lass nach, so entstand das Würgebild... und Siggi hatte wieder dieses Grinsen im Gesicht *mmpf *

Saarwellingen - bei mir verbrachten wir die „freien” Tage, denn nach Italien konnten wir nicht, der Goldesel war uns leider durchgebrannt. Wir ließen die ersten Fotos entwickeln, erholten uns bei guten Videos und ich versuchte, meine Grippe loszuwerden. Lani musste uns dann kurzfristig verlassen und konnte erst in Erlangen wieder bei uns sein. Also ab in den Zug und los ging’s zum Teil 2 unserer Tour nach ...

Frankfurt - wir landeten sehr zeitig, machten uns auf der Toilette konzertfertig, ab mit dem Gepäck in Schliessfächer und nun? Mmh, wir wussten ja nicht, wie weit das von der S-Bahn zu laufen war, also ab Richtung Batschkapp. Vor Ort fragten wir einen Typ, wo denn die Batschkapp wäre, der grinste und zeigte auf die andere Seite. Oh ha, peinlich... da war sie und ein uns sehr gut bekannter grüner Bus mit Playstation-Werbung stand auch schon da. Wir gingen über die Brücke zur anderen Seite und dann wurde es richtig peinlich. Mein Schuh war aufgegangen, Siggi war so nett und wollte mir die Schnürung binden. Ich saß auf der Treppe, guckte hoch zur Brücke... und sah Archzie, Bazie und einen Typ mit Fotoapparat grinsend ankommen. Och neee, doch nicht jetzt... Ein Hallo bekamen wir noch raus, Siggi schaffte es sogar noch zu fragen, wie´s in Italien war... aber dann mussten wir zuerst mal lachen. Kurzes Plaudern, die drei gingen rein, aber der Fotograf kam kurz danach wieder raus, nun zusätzlich bewaffnet mit einer riesigen Kamera. Wir waren inzwischen zu dritt. Edith, die wir schon mehrfach getroffen hatten, hatte sich zu uns gesellt. Der Fotograf sagte, er würde für die Eyes filmen, sie hätten ihm erzählt, dass wir die Tour mitmachen und eine von uns das Eyes-Logo als Tattoo hätte. Er wollte ein Interview drehen. Ich ab auf die Treppe, aber er quatschte mich zurück in die Reihe. Mmh, ok, dann also hinter Siggi und Edith verstecken. Er interviewte Siggi, die das seeehr gut machte... und die mich dran bekam als sie sagte „und sie ist ein grosser Kiss-Fan” und einen Schritt zurückging. Igitt, das war fies!!! Er machte noch Fotos von Siggis Tattoo und ich wusste, ich kenne ihn irgendwoher. Später fiel´s mir dann ein: ich hatte ihn schon oft bei Kaista /PlazaTV mit den Eyes, HIM und anderen finnischen Acts gesehen. Mein Gedächtnis arbeitet mit Verzögerung, aber es arbeitet *grins*

Später konnten wir dann noch bei einer Fotosession mit der Band und bei einer Interviewaufzeichnung mit Jyrki zugucken. Ein sehr netter Tag für uns und ein saukalter obendrauf. Siggi konnte irgendwann nur noch von Kaffee  halluzinieren und jeder Mensch, der mit diesem Getränk aus der Batschkapp kam, schwebte in Gefahr, von ihr angesprungen zu werden. *fies, aber wahr, oder?* Die Versorgung mit Bier durch Bazie hatte in Osnabrück prima geklappt, aber das Wort Kaffee scheint ihm fremd zu sein (hör mir nächstes Mal besser zu, liebes Erdbeersträhnchen). Ich hatte mehrere Lagen übereinander an und fror trotzdem erbärmlich. Wir waren heilfroh als endlich Einlass war und wir ins Warme konnten. Nach dem Konzert gingen wir zur S-Bahn und fragten zwei Mädels, wann denn die nächste Richtung Hauptbahnhof fährt. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich raus, dass sie Siggis Seite kannten. Sie wollten uns wohl gerade näheres darüber erläutern als Siggi sich als „...und die steht vor dir” vorstellte. Dann merkte ich, dass mir ihre Nicknames Xenaris und Gothicbear was sagten, ich kannte die beiden durch den HIM-Letter. Die Welt ist sooo klein :-) Es war ne nette Plauderei und am Hauptbahnhof trennten sich unsere Wege wieder. Später fanden Siggi und ich uns in Xenaris Konzertbericht wieder (und ihr euch jetzt in meinem *grins*) Für diese Nacht hatten wir kein Quartier. Da unser Zug nach Erlangen um 4.50 Uhr fuhr wollten wir die Stunden im Warteraum des Bahnhofs verbringen. Das Ding hatte weder Türen noch Heizung. Herrje, war das kalt... wir mutierten langsam aber sicher zu Eiszapfen. Um 2.30 Uhr gaben wir auf, der Überlebenswille führte uns in die Bahnhofsmission. Dort tauten wir bei einem extrem heißen Kaffee auf und irgendwann wurde uns so langsam wieder warm. 4 Uhr ab zu McDo, Frühstück einschieben, dann Koffer holen und ab in den Zug. Todmüde fragte ich mich, warum ich das alles auf mich nehme, ob das wirklich sein muss... und schlief ein.

Erlangen - zuerst suchten wir uns ein Hotel, schleppten die Koffer auf´s Zimmer, Schuhe aus... zu mehr reichte es nicht mehr. Total fertig fielen wir aufs Bett und mussten eine Runde das Kopfkissen zieren. Lani klingelte uns per Handy wach und kurz darauf konnten wir mit ihr und ihrem Autochen Wiedersehen feiern. Die Freude war groß! Nach Ankunft vor der Location fiel unser Blick auf die andere Strassenseite. Der Fotograf vom Vortag vorneweg, dahinter Jyrki (diese modischen Mützchen stehen den Herren Augen übrigens herzallerliebst) und dann ein schwarzgewandetes Girl hinter dem anderen. Oh mein Gott, die Szene war sowas von köstlich und erinnerte mich an deutsches Kulturgut. Mir platzte „der Rattenfänger von Hameln” raus und alle drei konnten wir uns vor Lachen kaum noch halten. Nachdem wir uns wieder im Griff hatten gingen wir zur Vorverkaufskasse, da Lani noch ein Ticket brauchte. Kaum draußen - wir standen noch oben auf der Treppe - kam die vorhin erwähnte Prozession zurück, direkt an uns vorbei. Wir bissen uns auf die Lippen, doch dann schaute Jyrki hoch, grinste, fragte „alles klaaar?” – und das war zuviel, unsereiner kann das Lachen ja nicht auf ewig unterdrücken. Und wieder prusteten wir los... aber das kannte er ja inzwischen von uns und sein eigenes Grinsen sagte genug aus. Ob der Erlanger Bevölkerung später mal erklärt wurde, dass es sich hierbei nur um den Marsch eines Sängers samt Fans zu einem Interview handelte?? Bei dem Anblick müssen die armen Leute ja sonst was gedacht haben...

Rostock - das letzte Konzert stand an und unsere Stimmung war seltsam. Wir freuten uns auf das Halloween-Konzert, aber wir wussten auch, dass unsere schöne gemeinsame Zeit zu Ende ging. Archzie und Bazie trabten zur Halle und winkten uns zu. Es war – wie konnte es anders sein - arg kühl im Schatten. Wir warteten auf die anderen, aber Ilka und Peter steckten im Stau, Corinna und Tom waren auch noch nicht zu sehen. Ab ins Auto, bei guter Mukke etwas aufwärmen. Die Wartezeit zog sich hin. Wir gingen ein Käffchen trinken, der Rest unserer Leute trudelte ein und die Stimmung besserte sich dank Rumblödeln und sinnigen Gesprächen. Die Tür zur Halle wollte nicht aufgehen, wir oooooom-ten kollektiv und siehe da – es nutzte was. Oder war´s Ilkas lautstarker Schrei, dass es ihr arg heftig nach Benutzung einer Toilette war? *lach* Egal, die Tür ging auf und der Startschuss zum letzten Konzertabend war gefallen. Danach hingen wir alle stimmungstechnisch in den Seilen. Siggi und ich verabschiedeten uns am Bus von Bazie, viel reden war nicht mehr drin, noch mal knuddeln und wir verzogen uns. Etwas später kam T.T. und auch ihm sagten wir tschüss. Dann wollten wir nur noch weg, ab Richtung Hamburg... die Tour war vorbei... unser Urlaubstrip quer durch Deutschland mit endlos viel Spaß und guter Live-Musik endete...

Wir haben auf der Tour viele Mailfreundinnen, Chatpfeifen und Forumuser getroffen, einige sogar mehrfach. Für mich als sehr schüchternen Menschen war das aufregend und immer wieder eine Herausforderung. Es war toll, euch wiederzusehen bzw. euch kennenzulernen! Ich grüß jetzt mal fröhlich in chronologischer Reihenfolge durch die Gegend: mein Nyakyuna-Peikko Claudia, Fidobaby, Corinna und Tom samt Hut (unsere Band wird der Knaller), Janine, Lumpi und Vamperl,  Bärchen und Rosa, Luscinia und Nocturna, Turbobitch, Gerlinde, Hexi, DarkAngel samt Ralf und Kollegen (die Überraschung ist dir voll gelungen), Flyin´ Angel (mit dir suche ich jederzeit gerne wieder eine Bühne), Robert, Miri, Nicole und Freundinnen, Seni und Silvie, Lost und Asia (endlich hat´s mal geklappt), Scared, Sandra, Edith, Tommi und Sina, Xenaris und Gothicbear, Marianna, Marion und alle, die ich vergessen habe...

Zum Schluss möchte ich einigen Menschen und Institutionen noch DANKE sagen:

>  den 69 Eyes, Sulpher und C-O-Box samt ihren Crews für klasse Konzerterlebnisse

>  Siggi und Lani - meinen von Trümmer–Schwestern - für eure Freundschaft, Verständnis und Vertrauen. Es waren drei unvergessliche Wochen, ich vermiss euch arg

>  Siggi, dir sag ich ein Extra-Dankeschön für Unterkunft, reichlich Käffchen, deine tolle Arbeit, die du mit der Page leistest und auch für das Meet & Greet

>  Lani, an dich und das Lani-Mobil ein Extra-Dankeschön. Du hattest als Fahrerin oftmals Stress ohne Ende, in dir steckt was von Mika Häkkinen! :-)

>  Ilka, Peter und dem X-Tra-X-Mobil für viel Spaß auf der Tour. Schade, dass ihr durch widrige Umstände nicht komplett dabei sein konntet

>  Miri, dafür das du uns gleich zwei Tage ertragen hast :-)  Trotzdem war auch das ein viel zu kurzes Wiedersehen. Grüß mir die Katzen. Spike rules!!!

>  Lumpi, Vamperl und Family fürs Nachtquartier. Es war toll, euch wiederzusehen, nur leider wie immer viel zu kurz

>  Hexi, Seni und Sandra fürs Asyl. Ich fand´s klasse, euch mal persönlich kennenzulernen

>  Fanta für die erneute Rettung der Trümmer-Schwestern aus der Kälte. Wird das zur Dauereinrichtung? Ich ernenne dich zum Notretter 2002 :-)

>  an das kiwigrüne Autochen. In dir zu schlafen war zwar Horror, aber ich „liebe” dich trotzdem heiß und innig

>  der Bahnhofsmission in Frankfurt für Wärme und heißen Kaffee in einer saukalten langen Nacht

>  der Deutschen Bahn. Ohne Züge wär´s nicht machbar gewesen. Aber wir wollten eigentlich kein ganzes Abteil kaufen

>  den Hotels, in denen wir genächtigt haben. Guter Service, aber ihr bringt mit euren Preisen jeden Geldbeutel zum Weinen

>  den Herstellern von Deos, Parfum und Febreze. Unsere signierten Tour-Shirts konnten wir nicht mehr waschen, ohne euch hätten wir uns viele Feinde gemacht ;-)

 

Report by Marion Ney
 

 

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