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Alex Landenburg
CyHra
Mailinterview
25.10.2017

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Alex, als Saarländerin freu ich mich heute in doppelter Hinsicht, dass ich Dir unsere Fragen stellen darf. Donn mo je:
Ei joooo, ich freu mich auch!
CyHra ist eine neue Band, aber mit alten Bekannten besetzt. Auf den Promofotos seid ihr als Quartett zu sehen, aber inzwischen kam zu den drei Schweden und dem einen Saarländer noch ein Finne dazu, richtig? Kannst Du unseren Lesern bitte euer Line-Up vorstellen und jeden von euch kurz mit zwei-drei Worten charakterisieren?
Ja genau, wir haben unser Line-Up um Euge Valovirta aus Finnland erweitert. Die Bandmitglieder sind alles richtige Charaktertypen, das ist gar nicht so leicht, die mit ein paar Worten zu charakterisieren. Ich lass mal musikalische Adjektive weg, die ja sonst zu offensichtlich. Also, ich versuch’s mal...
Vocals: Jake E, Familienmensch, zuverlässig, zielstrebig Gitarre: Jesper Strömblad, tiefgründig, ungewöhnlich, Spider Man Gitarre: Euge Valovirta, (typisch) finnisch, lustig, sportlich Bass: Peter Iwers, ruhig, Barbesitzer, Star Wars Drums: Alex Landenburg, Kaffee, Schlagzeug, Star Trek (momentan eher Rick and Morty), laut Jake (hab ihn mal gefragt): gutaussehend, sexy, intelligent (thank you Jake!)
Man beschließt ja eigentlich nicht mal flott beim Frühstückskaffee, dass man jetzt mit A, B und C eine Band gründet. Wer brachte den Stein ins Rollen, wann stand das Line-Up fest, warum habt ihr den Namen CyHra ausgewählt und für was steht er?
Jake hat mir Anfang 2016 die ersten Demos geschickt. Damals war das noch ein unbetiteltes Projekt von ihm und Jesper und es war noch nicht abzusehen, dass daraus eine richtige Band wird. Ich fand das Material sofort total geil und hab ihm zugesagt dass ich - in welcher Form auch immer - gerne dabei bin.
Jake und ich sind schon seit vielen Jahren befreundet und wollten eh mal was zusammen machen. Dann haben wir uns mit Jesper in Göteborg getroffen und es hat sofort menschlich alles super gepasst. Als dann noch Peter dazu kam, war es klar, dass wir eine richtige Band am Start haben.
Cyhra ist abgeleitet von dem persischen Wort für Mond, Cyra. Wir haben dann einfach noch ein “h” eingefügt um ein eigenes Wort daraus zu machen.
Am 20.10.2017 erscheint euer Debüt-Album Letters To Myself bei Spinefarm Records. Vorab konnten wir uns schon mal die Songs Karma und Letters To Myself anhören, die als Singles ausgekoppelt wurden. Beide begeistern auf ihre eigene Art und rocken unterschiedlich aus den Boxen. Ich mag weder die mittlerweile endlose Schubladisierung der Musik, noch Vergleichsarien à la „klingt wie XYZ“, daher möchte ich das alles auslassen. Wie würdest Du euren Stil in eigenen Worten umschreiben, wo ist der Härtegrad angesiedelt, wo ist in musikalischer Hinsicht euer Heimathafen und wie abwechslungsreich wird’s werden?
Im weitesten Sinne ist es moderner, melodischer Metal. Natürlich hört man uns alle irgendwo raus, aber ich denke, das ist auch gut so! Der Härtegrad ist auch irgendwo in der Mitte der Bands, aus denen wir kommen, angesiedelt, dafür denke ich aber, dass wir musikalisch abwechslungsreicher und weniger festgefahren sind. Obwohl die Musik in einer gewissen Hinsicht durchaus “kommerziell” klingt, hat sie doch viel Tiefe und steckt voller Details. Ich bin auf jeden Fall sehr stolz auf “Letters”!
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Wie sind die Aufgaben in Sachen Songwriting bei euch verteilt – wer schreibt die Musik für CyHra und wer die Texte?
Ein großer Teil der Musik auf diesem Album stand bereits als Peter und ich dazukamen. Natürlich haben wir beide insbesondere mit unseren eigenen Instrumentalparts das Ganze nochmal beeinflussen können, aber das Songwriting auf Letters To Myself lag quasi komplett bei Jake und Jesper. Beim nächsten Album denke ich, dass wir da mehr auch als Band von Anfang an zusammen schreiben.
Die Texte sind alle von Jake und das ist meistens auch gut so. Schließlich muss der Sänger sich mit den Worten wirklich identifizieren können. Vieles davon war aber durch Erfahrungen von Jesper beeinflusst, die in Gesprächen zwischen ihm und Jake zu Tage kamen.
Zu Karma gibt es ein sehenswertes Video. Wer hatte die Idee für den Clip, wo habt ihr ihn gedreht und wer war der Regisseur?
Danke! Das Storyboard kam von Jake. Gedreht haben wir in einem verlassenen Industriegebiet in Göteborg mit Patric Ullaeus. Patric hat schon Videos mit Bands wie Europe, Arch Enemy oder Kamelot gemacht, aber auch solche Sachen wie Rednex in den 90ern.
Am 27.10.2017 gebt ihr eine Autogrammstunde gekoppelt mit einem Akustik-Gig im Levykauppa Äx in Helsinki und anschließend spielt ihr euer Debüt-Konzert im Nosturi. Ihr werdet die Songs zum ersten Mal einem Publikum live präsentieren - steigt alten Hasen wie euch an diesem Tag doch der Blutdruck etwas in die Höhe? ;-)
Ja klar doch... bei aller Erfahrung, die wir alle mittlerweile haben, ein erster Gig mit einer neuen Band ist einfach etwas ganz Besonderes. Ich freue mich sehr darauf!
Eure Tour-Sektion ist momentan noch sehr überschaubar. Ist einiges in Planung, um Letters To Myself nach dem Release live on Stage zu promoten und wie stehen die Chancen, dass ihr mal bei uns im Saarland zu einem Gig aufschlagt?
Ja natürlich, wir werden versuchen, so viel wie möglich zu touren, um das Album und die Band zu promoten. In der Tat ist auch eine Show im Saarland in 2018 zumindest mal in Aussicht!
Du sitzt auch auf dem Drum-Schemel bei Luca Turilli’s Rhapsody, Mekong Delta und Universal Mind Project, warst früher z. B. bei 21Octayne, Annihilator, Axxis, Bonfire, Masterplan und Stratovarius im Einsatz. Während sich einige Drummer auf eine Stilrichtung festlegen, bist Du doch eher vielseitig am Werkeln. Ist diese Diversität wichtig für Dich, um Deine Kreativität optimal ausleben zu können?
Das ist für mich sogar sehr wichtig. Ich habe mich immer eher als Allround Drummer angesehen und wollte nie bloß in eine Richtung arbeiten. Das Tolle an Musik ist ja gerade die Stilvielfalt und ich finde es schade, wenn bei Leuten ein zu ausgeprägtes Schubladendenken vorhanden ist. Musik muss einfach persönlich gefallen, unabhängig von Schubladen und Vorurteilen.
Wenn Du zurückschaust - was waren Deine persönlichen ganz speziellen Momente bzw. Deine Highlights in Deiner bisherigen Laufbahn als Musiker?
Das waren auf jeden Fall meine Tourneen mit Annihilator zum einem, weil es mein erster großer Job war, aber auch meine Aushilfe bei Stratovarius zum Beispiel. Aber auch solchen Sachen wie meine erste Tour in Südamerika oder mein erster Trip nach China.
Wie ist Dein Drum-Set zusammengestellt, welche Hersteller nutzt Du vorzugsweise?
Ich spiele ausschließlich Zildjian Becken und Mapex Drums. Im Grunde genommen ist mein Setup eigentlich gar nicht so weit von einem Standard 5 piece Drumset entfernt. Zumindest baut es darauf auf. Bei Cyhra verwende ich noch ein zweites Standtom links neben der HiHat und ein paar Becken mehr, aber das ist es dann auch schon.
Wenn Du Dir einen Partner für ein Drum-Battle aussuchen könntest, auf wen würde Deine Wahl fallen?
Das ist echt nicht leicht... ich denke, am Interessantesten wäre Terry Bozzio!
Wärst Du generell für Sondereinlagen wie z. B. einem Überschlag mit dem Schlagzeug zu haben oder siehst Du solche Showelemente eher als unnötig an?
Das kommt einfach auf den Rahmen der Show an. Auch auf die Größe der Band. Normalerweise finde ich solche Sachen eher albern, aber wenn man jetzt in einem richtig großen Rahmen auftritt und auch dementsprechend viel “normales” sprich Nicht-Musiker Publikum hat, ist das voll ok. Man muss die Leute ja auch unterhalten und da gehört Show einfach dazu.
Was bevorzugst Du:
- das gute alte Konzertfeeling oder die neumodischen Rock-Schipperfahrten?
Das gute alte Konzertfeeling, soviel Spaß das andere auch macht!
- digitalen Download, die physikalische CD oder Vinyl?
Im Auto, digitaler Download... aber ansonsten die CD immer noch.
- Dibbelabbes, Gefillde oder Bibbelschesbohnesupp? ;-)
Dibbelabbes… eindeutig.
Möchtest Du diesem Interview noch etwas hinzufügen?
Einen lieben Gruß in meine alte Heimat! War sehr schön, ein Interview aus dem Saarland zu bekommen! Vielen Dank für die super Fragen und bis bald!
Vielen Dank für Deine Zeit. Wir wünschen euch ganz viel Erfolg mit der CD, toitoitoi für's erste Konzert und alles Gute!
Fotos: ©2017 by Patric Ullaeus Logo: ©2017 by CyHra
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