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Konzertbericht

Purple Haze

Blieskastel Music Nights

Paradeplatz - Blieskastel

21.06.2019
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Unser Konzert-Special

 

Musiknote Konzertbericht UFO Musiknote

 

 

Es gibt einige Bands, die schon jahrzehntelang erfolgreich Musik machen, die Bühnen rocken und sich den Status „lebende Legenden“ verdient haben. Man weiß, dass das nicht auf ewig geht... man weiß, irgendwann kommt der Punkt und sie machen Schluss... aber wenn es dann soweit ist...


UFO  kündigten ihre "Last Orders 50th Anniversary" Tour an und verabschieden sich bei diesen Konzerten von ihren Fans. Am 21.06.2019 spielten sie zum letzten Mal im Saarland, zur großen Freude von Ralf auf dem Paradeplatz seiner Heimatstadt bei der Premiere der „Blieskastel Music Nights“.


Für den Sarkophag waren eigentlich nur zwei Fotogalerien geplant und ich hatte „frei“. Roland sei Dank änderte sich das und ich entschied mich vor Ort, dann doch Berichte zu schreiben, weil es wirklich ein Frevel gewesen wäre, diese Auftritte nicht in Worten festzuhalten. Nochmals herzlichen Dank an Roland!


Schande über mich – ich war noch nie in Blieskastel. Für mich gab es also viel Neues zu sehen. Wir fanden einen Parkplatz direkt um die Ecke des Einlasses, kurzer Trab, Kontrolle, wir wurden für ok befunden und durchgelassen. :-) Generelles Lob an alle Mitarbeiter - die netten Jungs und Mädels hatten gute Laune und auch mal einen witzigen Spruch parat. Der Paradeplatz konnte mich begeistern, ich musste zuerst mal die Gebäude und die Aufteilung beäugen. Um den Platz herum waren jede Menge Stände aufgebaut, die eine tolle Auswahl an Getränken und Leckereien zu angenehmen Preisen zu bieten hatten. Weitere kleine, aber feine Pluspunkte: Getränke gab es in Plastikbechern, auf die Pfand gezahlt werden musste; sie setzten Toilettenwagen ein, keine Dixis und Petrus wurde wohl mit Lyoner bestochen, es herrschte angenehmes Open-Air Wetterchen.


Bevor es ans Eingemachte geht, noch schnell – bevor ich es in Teil 2 vergesse - mein Fazit dieses Freitagabends: Tolle Location, zwei Kombos in absoluter Spiellaune, klasse Stimmung – es hat Riesenspaß gemacht, dabei zu sein! Bernhard Wesely, Olaf Ehrmantraut und ihr Team von „Concerts and more“ sowie alle anderen Beteiligten rund um die Veranstaltung, haben ganze Arbeit geleistet. Drei Tage mit Bands verschiedenster Stilrichtungen anzugehen und die Leute dafür zu interessieren, dürfte heutzutage bei der großen Anzahl an Events sicher nicht einfach sein. Ich hoffe, Ablauf und Besucherzahlen bestätigen das Projekt und ermöglichen die „Blieskastel Music Nights“ in 2020.


Aber nun flott zurück zu 2019... Das  UFO  landete erst etwas später, als Special Guest eröffneten Lokalmatadoren den Abend, nämlich die Classic-Rock Coverband



Purple Haze


Sie gründeten sich bereits 1993, haben eine Menge Bühnenerfahrung, veröffentlichten eine Live-CD und ein Album mit eigenen Songs, glänzen mit und ohne Strom, wurden 2017 von Classic Rock Radio zur besten Rock Coverband des Saarlandes gekürt.  Purple Haze  2019, das sind Sänger Dirk Reichel, die Gitarristen Nico Kiefer und Olaf Ehrmantraut, Bassist Andreas Baltes, Keyboarder Tobias Weißgerber und Drummer Marc-Oliver Mayer – Saarländer und Pfälzer harmonisch vereint.


Die Bühne - ein ziemlicher Brocken, vor allem mit einer mehr als ordentlichen Höhe. Links davon konnte man an einem Stand Merchandise von beiden Bands kaufen, wobei von  UFO  kaum noch was vorrätig war. Der Nachschub sollte über DHL rollen, aber man hatte wohl den nicht einheitlichen Feiertag in Germany übersehen. Im Hintergrund prangte das  UFO  Tourplakatmotiv, rechts sah man in einem überdachten Seitenteil einiges an Technik stehen.


Der Platz füllte sich langsam etwas mehr... Bei dem dortigen Altersdurchschnitts des Publikums fühlte ich mich sauwohl ;-) Viele trugen Kutten und/oder Band-Shirts, aber halt nicht nur von  UFO,  sondern kreuz und quer durch die Rock & Metal Geschichte – ein tolles Bild. Fans lehnten an den Absperrgittern, die ersten Fotografen bevölkerten die Fotopit... Pünktlich stürmten  Purple Haze  die Bühne und mit  Rock And Roll  von  Led Zeppelin  steppte der Rock-Bär los. Ich hatte schon vielen Fotos dieser Band das Wasserzeichen verpasst und sie in Galerien verbaut. Die Musiker waren mir dadurch vertraut und es war schon etwas irritierend, dass sie sich nun plötzlich bewegten. ;-)


Sänger Dirk Reichel im schicken karierten Schottenrock und einem Metal-Butterfahrten-Shirt legte los und konnte mich stimmlich sofort packen. Geile Rockröhre, starke Bühnenpräsenz, coole Rampensau – also ein idealer Frontman. Er war auch für die Ansagen zuständig und gab erfrischend offen zu, dass sie auf Grund ihres Supporteinsatzes für  UFO  die Hosen voll hatten. Das konnten sie aber sehr gut verbergen, es schien sie eher extrem anzufeuern.


Das Publikum ging umgehend ab, sang mit, der Sound passte und die Stimmung knallte nach oben. Bei dem folgenden  Radar Love  von  Golden Earring  zeigten Bassist Andreas Baltes und Drummer Marc-Oliver Mayer ihre Fähigkeiten, sie hauten den heißen Rhythmus klasse raus. Von Anfang an faszinierten mich die beiden Gitarristen Nico Kiefer und Olaf Ehrmantraut, was die ihren Instrumenten entlockten – eieiei, oh leck und wow! Sie fegten über die Bühne, Nico Kiefer schüttelte die Lockenpracht, sprang, drehte sich in der Luft und bei Olaf Ehrmantraut flogen die Haare samt seinem langen Bart. Riffs und Soli wurden mit ganz viel Herzblut, Können und Spaß gespielt – grandiose Leistung der beiden Herrn. Olaf stand anfangs ab und an in dem Seitenteil mit der Technik, keine Ahnung, warum er in den „Stall“ musste. :-)


Der  Judas Priest  Doppelpack  Breaking The Law  und  Turbo Lover  rockte gewaltig, bei letzterem trug Sänger Dirk Reichel ein schnittiges Sonnenbrillenmodell à la Lover. Sein Mikro fiel kurz aus, ich glaub, das war das einzige technische Malheurchen. Ein Bier gegen den Durscht, Cheers, Proooscht und weiter ging es mit  Burn  von  Deep Purple.  Eine irre Version, die es in meine drei Highlights ihres Auftritt schaffte. Was die Gitarristen ablieferten, brillant, ebenso wie der längere rein instrumentale Teil, bei dem Dirk Reichel seinen Jungs die Bühne überließ.


Dann durfte Keyboarder Tobias Weißgerber seine Fingerfertigkeit an den Tasten alleine in Szene setzen, mit etwas Klassischem, das in  Rock You Like A Hurricane  von den  Scorpions  überging. Für die zweite Stimme bzw. mehrstimmigen Gesang sorgten übrigens die Gitarristen Nico Kiefer und Olaf Ehrmantraut sowie Keyboarder Tobias Weißgerber. Beim Golden Oldie von den  Scorpions  bekamen sie reichlich Unterstützung vom Fan-Chor, das hatte was. Dank dieses Songs musste ich kurz daran denken, dass für mich das Wort „Abschiedstour“ durch die Scorpions eine neue Bedeutung bekam. ;-)


Auch bei den letzten beiden Nummern glänzte Keyboarder Tobias Weißgerber, mal im Klavier-, mal im Hammondorgelstyle. Beide Songs sausten direktemeng in mein Herz und meine Highlights. Ich liebe  Bohemian Rhapsody  von  Queen  und  Perfect Strangers  von  Deep Purple.   Purple Haze  knieten sich rein, lieferten sensationelle Interpretationen, somit hatte die Gänsehaut Kirmes! Bei  Bohemian Rhapsody  bekam ich feuchte Augen, der Gesang von Dirk Reichel berührte mich im Anfangsteil sehr. Das berühmte vielstimmige Mittelstück der Rhapsody kam im Original von  Queen vom Band, alle verließen die Bühne und kamen pünktlich zum Gitarrensolo wieder zurück. Dieses Finale hatte etwas Magisches, bei  Perfect Strangers  war ich endgültig hin und weg. Die Leute sangen mit, einige tanzten zu dem lasziven Groove. Das Rhythmusduo, die Hammondorgel, die Gitarren – sie zauberten eine ganz spezielle Atmosphäre. Dazu der intensive leidenschaftliche Gesang von Dirk Reichel und ein genialer musikalischer Songabschluss – was für eine megastarke Verabschiedung.


Ich steh drauf, wenn Coverbands auf arg hohem Level spielen, geil performen und mich komplett mitreißen können. Die Live-Show von  Purple Haze  zündete auch ohne große Special Effekte. Das eigentlich farblich tolle Lichterspiel kam nicht wirklich zur Geltung, weil es noch hell war. Alle sechs Musiker strahlten, man sah ihnen an, dass sie einen Heidenspaß auf der Bühne hatten und das übertrug sich locker auf die Leute vor der Bühne. Dieser Auftritt dürfte ihnen so einige Fans mehr eingebracht haben.


Vierzig großartige Minuten später verabschiedeten sie sich, die Menge honorierte ihre Leistung mit sehr viel Applaus und forderte Zugabe. Ich hätte ihnen auch gerne noch länger zugehört, aber der Special Guest bekommt ja nur eine begrenzte Spielzeit. Ihre Performance und ihre Qualitäten fesselten, die Songauswahl traf voll meinen Geschmack - ich werde mir  Purple Haze  daher mit Sicherheit nochmals in Bewegung anschauen ;-)


Sie hatten die Menge verdammt gut angeheizt, der Umbau begann und im Anflug befanden sich>

UFO

 

Bericht ©2019 by Marion Ney


 

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