Art Of Anarchy
The Madness
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Tracklist:
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01. Echo Of A Scream
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3:34
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02. 1000 Degrees
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3:40
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03. No Surrender
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3:24
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04. The Madness
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3:38
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05. Won't Let You Down
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3:31
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06. Changed Man
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4:02
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07. A Light in Me
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3:10
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08. Somber
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4:12
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09. Dancing With The Devil
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3:37
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10. Afterburn
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3:40
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Release: 24.03.2017
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Label: Century Media Records
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Format: Special Edition Digipak
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Am 24.03.2017 erschien das zweite Album der amerikanischen Band Art Of Anarchy. Es trägt den Titel The Madness und kam via Century Media Records auf den Markt. Ich muss zugeben, dass ich lange unsicher war, ob es von dieser Truppe überhaupt nochmal Nachschub geben würde...
Die Story von Art Of Anarchy begann in 2011. Die Zwillingsbrüder Jon Votta (Gitarre) und Vince Votta (Drums) hatten die Idee und eine musikalische Vision, konnten ihren langjährigen Freund Ron "Bumblefoot" Thal (damals noch Gitarrist bei Guns N' Roses) damit überzeugen. Bassist John Moyer (Disturbed) kam an Bord, Scott Weiland (Stone Temple Pilots) übernahm das Mikro. Sie veröffentlichten 2015 ihr Debüt-Album Art Of Anarchy und eine weitere der sogenannten Supergroups war geboren... dachte man... eine Person fühlte sich allerdings nicht zugehörig... Ehrlich gesagt blieb mir weniger die Musik als das etwas chaotische Drumherum im Gedächtnis hängen. Scott Weiland sah sich nicht als Mitglied der Band, ein seltsamer Hickhack lief ab, der Art Of Anarchy praktisch lahm legte. Die Frage, ob sich das alles wieder einrenken würde, erledigte sich mit dem leider viel zu frühen Tod von Scott Weiland.
Im Mai 2016 stellte sich der neue Sänger von Art Of Anarchy vor – Scott Stapp, der Frontmann von Creed. Die News löste bei mir Happyness und große Neugier aus. Ich bin Creed Fan der ersten Stunde, steh auf Scott Stapps Stimme und liebe seine Texte. Mann bekommt ja auch keinen Grammy in die Hand gedrückt, nur weil er schön lächelt. Ein Album wurde angekündigt und als erster Vorbote landete der Titeltrack The Madness im Videoclip-Format. Holla, der Song packte mich sofort, der Text ging arg unter die Haut – und daher gibt’s in meinen Anspieltipps ein paar Worte mehr darüber.
Neues Line-Up, neues Songwriter-Gespann – Art Of Anarchy klangen anders, aber verdammt geil anders. Eine Nummer allein reicht natürlich nicht aus, um sich ein komplettes Bild vom aktuellen Musikstil machen zu können. Ich war sehr gespannt auf die CD, würde sie den ersten extrem positiven Eindruck vertiefen? Die Auflösung schon mal vorab> oh ja... und wie! Zehn Tracks gibt’s zu hören, die die Jungs als Band zusammen geschrieben haben. Jeder brachte seine Erfahrungen, sein Können und seine Individualität mit ein. Das Endergebnis klingt grandios, authentisch, leidenschaftlich, abwechslungsreich und fesselnd.
Scott Stapp ist schreibtechnisch und stimmlich in Hochform. Es gab eine Zeit, da machte ich mir arge Sorgen, dass wir diesen großartigen Musiker verlieren. Um so mehr freut es mich, dass er sich und seine Krankheit jetzt so gut im Griff hat und seine sehr dunkle Phase überwinden konnte. Die Gefühle nach bzw. die Auswirkungen von diesem Abschnitt seines Lebens finden sich in einigen Geschichten der Songs dieses Albums. Scott Stapp besitzt die Gabe, Texte dermaßen intensiv und ehrlich rüberzubringen, dass ich ihm wirklich jedes Wort glaube und die ganzen Emotionen wie Schmerz, Verzweiflung und Hoffnung fühlen kann. Die Lyrics von Art Of Anarchy haben diesen gewissen Tiefgang, den ich sehr zu schätzen weiß.
Die Gitarristen Jon Votta und Bumblefoot werkeln brillant zusammen und mein absolutes Highlight ihres Wirkens ist das etwas düster beginnende knackig-ruppige Afterburn. Bassist John Moyer und Drummer Vince Votta hauen den Rhythmus souverän raus und setzen dabei auch ihre kleinen Glanzpunkte wie z. B. im schnellen Opener Echo Of A Scream. Musikalisch wird einem keine perfekt glattgeleckte Melodie vorgesetzt, es geht eher eckig-kantig-sperrig zur Sache und flutscht trotzdem bestens in den Gehörgang rein. Ein gutes Beispiel dafür dürften die Strophen von Won't Let You Down sein, die mich richtig faszinieren. Vielfalt ist angesagt, es besteht keinerlei Verwechslungsgefahr bei den Nummern. Jede variiert im Tempo sowie dem Härtegrad und ist anders zusammengebraut, aus den Elementen Rock und Alternative, Nu Metal und altem Metal, ein bisschen Elektro hat's auch – Schluss mit den Schubladen, hört es euch einfach selbst an. Die Möglichkeit dazu bieten unter anderem die Lyric-Videos zu No Surrender und Echo Of A Scream.
Anspieltipps:
The Madness – brettert mit einem Riff los, das Ohrwurmalarm auslöste und spätestens beim Power-Refrain hatte er sich festgesetzt. Hammer-Song, der sich mit Zeilen wie „the other side of fear is freedom, the other side of pain is healing“ bei mir Sonderpunkte einsacken durfte.
Changed Man – ist eine langsamere Nummer, mit sanften Strophen, kraftvollem Refrain und einem Text, der mich arg berühren konnte. Ob's euch ähnlich geht, dürft ihr mit diesem Lyric-Video austesten.
Dancing With The Devil – fängt mich mit seinem Rhythmus, dem härteren Groove und den heißen Gitarren ein, zudem saustark gesungen! Beim Part mit dem von Drums gepushten „hejahejahe“ tanzen vor meinem inneren Auge Indianer um ein Lagerfeuer...
Neustart mehr als gelungen! The Madness ist ein kleines Juwel, das nur einen einzigen Nachteil hat: zu wenig Befüllung. Ich hätte mir gerne noch viel mehr angehört und zehn Songs sind schon etwas knapp bemessen. Von mir gibt es begeisterte>
Bewertung:
7 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 22.03.2017
Foto: ©2016 by Annie Atlasman
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