Brother Firetribe
Sunbound
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Tracklist:
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01. Sunbound
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1:34
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02. Help Is On The Way
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3:54
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03. Indelible Heroes
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3:51
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04. Taste Of A Champion
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3:36
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05. Last Forever
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3:53
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06. Give Me Tonight
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3:44
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07. Shock
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4:06
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08. Strangled
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4:06
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09. Heart Of The Matter
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3:58
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10. Restless Heart
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4:33
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Release: 24.03.2017
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11. Big City Dream
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4:13
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12. Phantasmagoria
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5:03
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Label: Spinefarm Records
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Format: Jewel-Case
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Brother Firetribe veröffentlichten am 23.03.2017 ihre neue CD Sunbound via Spinefarm Records. Die zwölf Songs wurden von Tomppa Nikulainen produziert, für den Mix zeichnet Mikko Karmila verantwortlich und für das Mastering Svantje Forsback. Elf der Tracks stammen aus der Feder der finnischen Band, der zwölfte ist ein Cover, dazu später mehr...
Die Jungs starteten 2002 unter dem Namen False Metal und änderten ihn später auf Brother Firetribe. Da ich es witzig und ungewöhnlich finde, noch zur Erklärung: Brother Firetribe basiert auf einem Wortspiel, denn es ist die 1:1 Übersetzung des Namens des finnischen Tennisspielers Veli Paloheimo ins Englische. So kann man also auch zu einer griffigen Bandbezeichnung kommen :-) 2006 erschien ihr Debütalbum False Metal über Spinefarm Records, es folgten Heart Full Of Fire in 2008 und Diamond In The Firepit in 2014.
Sänger Pekka Ansio Heino, Gitarrist Emppu Vuorinen, Bassist Jason Flinck, Keyboarder Tomppa Nikulainen und Drummer Hannes Pirilä bewegen sich mit ihrem vierten Studioalbum in soundtechnischer Hinsicht in etwas andere Gefilde – noch weiter weg von den etwas härteren Rock-Tönen und noch näher hin zu melodischem AOR. Für mich nicht gerade die erhoffte Entwicklung, umgekehrt wär's mein Ding gewesen...
Der erste Vorbote des neuen Werkes landete bereits Anfang 2016 in Form der Single Taste Of A Champion und den gab's in Finnland sieben Wochen lang intensivst auf die Ohren, nämlich als Titelsong einer TV-Werbekampagne der großen Supermarktkette Prisma. Die eingängige Nummer ist mit ihrem Ohrwurm-Refrain ideal geeignet für so eine Aktion. Flutscht elegant in den Gehörgang, Pekka Ansio Heinos angenehme klare Stimme punktet ebenso wie das kleine feine Gitarrensolo. Von einem Song kann man nicht auf's ganze Album schließen, warten war angesagt und es dauerte etwas, bis die CD im Veröffentlichungsplan auftauchte.
Sunbound startet mit dem Titeltrack - einem rein instrumentalen und 1 ½ Minuten kurzen Intro - und endet mit der längsten Nummer Phantasmagoria, die knapp über fünf Minuten Laufzeit zu bieten hat. Zudem ist der letzte Song des Albums einer von dreien, die sich für mich von den restlichen hervor- und abheben. Somit standen meine Anspieltipps flott fest. Die anderen Lieder sind gut bis okay, gehen flockig auf sehr geradem Wege ins Ohr, können aber trotzdem nicht den gewissen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, der sie in meinem Hirn verankert und auch Wochen später noch präsent sein lässt.
Bei dem oben erwähnten Cover handelt es sich um den Song Restless Heart, geschrieben von John Parr und Harold Faltermeyer. Das von John Parr gesungene Original gehörte in 1987 zum Soundtrack des Arnold Schwarzeneggers Films „Running Man“. Die neue Version ist ok, aber halt nicht mehr und nicht weniger als ok. Liegt wohl auch daran, dass ich mit der Nummer gewisse Erinnerungen verbinde, die mit der damaligen Fassung und vor allem der Stimme von John Parr fest verknüpft sind.
So wirklich happy bin ich mit Sunbound ehrlich gesagt nicht. Mir ist das Werk einfach zu geschmeidig geraten, der Härtegrad schwächelt arg und einige Textwiederholungen weniger hätten gut getan. Mein größtes Problem ist jedoch: Ich mag kernigen mehrstimmigen Backgroundgesang, in dezenter Dosis, aber ich habe generell ein Problem damit, wenn er so dermaßen zuckersüß klingt und in solchen Mengen eingesetzt wird wie auf diesem Album. Ich steh auf Pekka Ansio Heinos Stimme, ich steh auf den Harmoniegesang von Bassist Jason Flick, nur leider kann man die Tonspur mit dem Backgroundchor nicht ausblenden...
Anspieltipps:
Indelible Heroes - die Keyboardparts flirren sich ins Hirn, klasse Aufbau, schmissiges Gitarrensolo, Ohrwurm-Refrain, aber die Strophen haben es mir weit mehr angetan. Der dazugehörige Videoclip fasziniert mit seiner kreativen Machart und dem Farbenspiel.
Shock – überzeugt mit seinem langsameren groovenden Rhythmus, der fast schon etwas Hypnotisches hat. Der zweistimmige Gesang punktet hoch, ebenso die Saitenbearbeitung und das Klavier in den Zwischenstücken.
Phantasmagoria – beginnt langsam und emotional, nimmt dann etwas Fahrt auf. Bei dieser Nummer mit ihren orchestralen Passagen passt der Chorgesang natürlich optimal rein. Ein bisschen Bombast, der vor allem gegen Ende des Songs intensiviert wird, liefert einen idealen Album-Abschluss.
Mein Favorit ist und bleibt somit Heart Full Of Fire. Sunbound bringt mir Licht und Schatten, daher gibt es von mir>
Bewertung:
4 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 28.05.2017
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