Burning Rain
Epic Obsession
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Tracklist:
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01. Sweet Little Baby Thing
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3:56
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02. The Cure
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4:25
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03. Till You Die
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4:04
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04. Heaven Gets Me By
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4:54
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05. Pray Out Loud
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4:28
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06. Our Time Is Gonna Come
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5:33
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07. Too Hard To Break
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5:47
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08. My Lust Your Fate
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5:20
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09. Made For Your Heart
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6:43
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10. Ride The Monkey
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4:18
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Release: 17.05.2013
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11. Out In The Cold Again
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5:52
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12. When Can I Believe In Love
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5:41
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Label: Frontiers Records
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Bonustracks:
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Format: Jewelcase-CD
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13. Kashmir
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7:44
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14. Heaven Gets Me By (Acoustic)
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4:53
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Frontiers Records veröffentlichte am 17.05.2013 die neue CD von Burning Rain. Sie trägt den Titel Epic Obsession und bietet insgesamt 14 Tracks (inkl. zwei Bonustracks). Aufgenommen wurden sie im Casa Dala Studio und im Starmakers Studio. Produziert wurde das Ganze von Gitarrist Doug Aldrich und Sänger Keith St John. Die beiden Herren schrieben auch alle Songs, natürlich mit Ausnahme des Led Zeppelin Covers Kashmir. Als Gastmusiker wirkten Brian Tichy und Jimmy D'Anda mit.
Doug und Keith gründeten Burning Rain bereits 1998. Das neue Werk ist ihr inzwischen drittes Album, auf das wir allerdings satte 13 Jahre warten mussten. Eine ganz schön lange Anlaufzeit, aber die hatte ihre Gründe. Es lag daran, dass Doug Aldrich stark ausgelastet war, da er zuerst bei Dio und anschließend bei Whitesnake die Saiten bearbeitete bzw. noch bearbeitet. Aber nun war die Zeit reif und es gibt wieder Nachschub aus dem Hause Burning Rain. Da es sich anbot, wurden ihre ersten beiden Veröffentlichungen Burning Rain (1999) und Pleasure To Burn (2000) - zeitgleich mit der neuen CD - via Frontiers Records re-releast.
Ich kannte natürlich Doug Aldrich, aber Keith St. John und ihre aktuellen Mitstreiter Bassist Sean McNabb und Drummer Matt Starr sagten mir ebenso wenig wie Burning Rain selbst. Also Neuland in Sachen Band und Musik für mich. Aber das ist ja immer interessant und spannend - vor allem, wenn ein so begnadeter Gitarrist beteiligt ist. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. Ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil, eher überrascht... Ich hatte auf ansprechende stimmliche Qualitäten des Sängers gehofft und was Keith St. John abliefert, hat mich letztendlich vollkommen begeistern können!
Burning Rain spielen melodischen Rock, der sehr stark vom Blues durchtränkt ist. Zum Glück ist es nicht so, dass hier ein Gitarrist sein Talent zeigt und der Rest der Band wird zu Statisten degradiert. Die Jungs agieren als Einheit, harmonieren auf hoher Ebene miteinander. Klar, die Gitarre ist sehr präsent, die Riffs und Soli sind traumhaft, großartig, intensiv, mitreißend – aber das als Teil eines Ganzen. Doug Aldrich zeigt die ganze Palette seines Könnens, lässt die Finger über die Saiten fliegen und übertrifft meine Erwartungen locker. Bass und Drums zeigen Spielfreude, pfeffern rein, geben Gas oder zelebrieren den Rhythmus bei den langsameren Songs sanft und behutsam. Das I-Tüpfelchen liefert Keith St. John - was seine Stimmbänder hergeben, passt so ideal zu dieser Art Rockmusik. Oft etwas leicht rau und kratzig, immer kraftvoll und ausdrucksstark, einfühlsam und leidenschaftlich – der Mann hat alles drauf und erweckt die Texte zum Leben, verpasst den Songs den endgültigen Ritterschlag.
Beim ersten Anhören der CD haben sie mich schon mit dem schnellen, lässig-coolen Opener Sweet Little Baby Thing schwer beeindruckt und mit der folgenden Nummer The Cure wurde ich endgültig eingefangen. Ruhigere gefühlvolle Songs wie Heaven Gets Me By, Made For Your Heart und When Can I Believe In Love sorgen für Romantik und Gänsehaut. Sie wechseln sich ab mit vielen flotten Fegern wie Pray Out Loud oder Till You Die und im mittleren Tempobereich angesiedelten Songs wie Our Time Is Gonna Come und Out In The Cold Again. Für Abwechslung ist gesorgt und die Mehrzahl der Tracks sind faszinierende, fesselnde Hämmerchen. Natürlich können nicht alle auf einem Level liegen, nur sind hier selbst die „schwächeren“ Songs mindestens unter „gut“ einzusortieren... mindestens...
Die beiden Bonustracks bringen uns eine zusätzliche Akustik-Version von Heaven Gets Me By, die bestens gelungen ist. Zudem gibt’s den Led Zeppelin Klassiker Kashmir in einer Burning Rain Version. Sorry, Cover sind immer ein etwas heikles Thema für mich und dieses trifft meinen Geschmack leider nicht. Ist mir zu brav ausgefallen, zu wenig Power dahinter, der energische Drive fehlt, nicht mein Ding.
Zu dem Song My Lust Your Fate gibt es einen Videoclip. Ich hätte nicht unbedingt diese Nummer ausgewählt, weil viele andere für meinen Geschmack stärker sind. Und auch wenn's irgendwie zum Text passend ist, gehen mir generell nach wie vor die „Sex sells“ Einsätze von tanzenden leicht bekleideten Schneckchen auf den Keks. Könnte man da nicht etwas kreativer werden? Vielleicht ein bisschen witzig? Oder einfach nur die Band beim Spielen filmen? Videos mit solchen Klischee-Einbauten, tut das wirklich immer noch Not?
Meine Anspieltipps:
The Cure – der Rhythmus kassiert mich ein, gesanglich top, die mehrstimmigen Einsätze speziell gut, coole Gitarre.
Heaven Gets Me By – beide Versionen sind klasse, aber die Akustikversion hat es mir etwas mehr angetan, weil noch intensiver. Stimmungsvolle Akustikgitarre, Keith in Hochform, Harmoniegesang vom Feinsten, das Zwischenstück ist absolut heiß.
Pray Out Loud – schnell, saustarker Einsatz der Drums, die Gitarre rockt gewaltig. Der Song geht richtig ab und reißt mit, interessanter Songaufbau.
Dieses Album ist generell ein Leckerchen, insbesondere auch für Leute, die eine verdammt gelungene Gitarrenarbeit zu schätzen wissen. Daher bekommt Epic Obsession von mir>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 26.07.2013
Foto ©2013 by Frontiers Records
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