Diabulus In Musica
The Wanderer
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Tracklist:
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01. A Journey's End (Intro)
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2:15
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02. Ex Nihilo
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5:32
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03. Sceneries Of Hope
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3:51
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04. Blazing A Trail
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4:03
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05. Call From A Rising
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1:17
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Memory (Intro)
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06. Hidden Reality
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4:43
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07. Shadow Of The Throne
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4:45
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08. Allegory Of Faith,
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5:19
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Innocence And Future
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Release: 02.03.2012
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09. Sentenced To Life
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5:02
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10. Oihuka Bihotzetik
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4:52
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Label: Napalm Records
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11. No Time For Repentance
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8:28
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(Lamentatio)
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Format: Jewelcase-CD
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12. The Wanderer
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4:37
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The Wanderer lautet der Titel der zweiten CD von Diabulus In Musica, die am 02.03.12 via Napalm Records veröffentlicht wird. Zwölf Tracks gibt es zu hören, produziert und gemixt von Jacob Hansen. Die fünf Spanier konnten schon mit ihrer ersten Veröffentlichung Secrets sehr hoch punkten, bekamen tolle Kritiken, gewannen Preise. Ich wage zu orakeln, dass der zweite Silberling den Erfolg von Secrets um einiges toppen wird.
The Wanderer ist ein Konzeptalbum, das verdammt viel zu bieten hat. Die musikalische Mixtur von Diabulus In Musica hat es gewaltig in sich und könnte fast nicht krasser sein. Das Verbinden von hartem Metal mit zarten Klassikklängen, eine klare schöne Frauenstimme umrahmt von brutalen männlichen Grunts und Screams, wuchtige harte Drums und Strom-Gitarre treffen auf Flöte und orchestrale Klänge, mittendrin im sakralen Chorgesang ein Grunzer im Einsatz – holla die Waldfee!!!
Die Songs faszinieren mich durchgehend und verwirren mich manchmal auch etwas :-) Da schwelgt man gerade in einem supersanften Teil und eine Sekunde später haut´s einen im Nullkommanichts so was von aus dem Schwelgen raus, weil es plötzlich arg heftig zur Sache geht. Unabhängig vom Härtegrad sind die Titel immer melodisch, viele der Refrains bleiben sofort im Gehörgang kleben. Ich liebe diese Kreativität beim Schreiben von Songs, diese besonderen Ideen und wenn alles optimal umgesetzt wird, klingt es fantastisch und stimmig. Es passt, obwohl der Mix vielleicht als extrem zusammengestellt wirken kann.
Die Band überzeugt, spielt mit viel Leidenschaft und Herzblut, mit viel Liebe zur Musik und zu besonderen Details darin. Das Album enthält gleich zwei Intros, mit kurzen Laufzeiten – die ich natürlich mal wieder vor oder hinter einen Song gehängt hätte... Die restlichen zehn Nummern haben überwiegend recht gute Laufzeiten und die Krönung ist das über acht Minuten lange No Time For Repentance (Lamentatio). Vom Tempo her geht’s kreuz und quer, langweilig wird’s nie. Die einzelnen Tracks überraschen immer wieder und viele sind vom Aufbau her mehr als interessant. The Wanderer taugt nicht dazu, nebenbei als Hintergrundberieselung abgespielt zu werden. Man sollte genau hinhören, es lohnt sich – von den Texten her und auch, um nichts in Sachen Instrumentierung zu verpassen.
Drummer Xabier Jareño und Bassist Alejandro "Alex" Sanz sorgen für einen enorm fetten Rhythmusteppich. Die Schlagzeugparts sind wirklich sehr bestechend, sorgen für ordentlich Drive. Keyboarder Gorka Elso entlockt seinen Tasten diverse Arten von Melodien in verschiedenen Klangvarianten und die Ergebnisse mag ich. Er ist der Grunzer der Band und macht das so, wie ich es gut finde: zwar hart, aber nicht im Superspeed - die Texte sind zu verstehen. Ein ganz großes Lob an Adrián M. Vallejo - die Gitarrenparts sind Hammer! Riffs und Soli vom Feinsten, voller Power, voller Gefühl – das ganze Programm an Bearbeitung der Saiten auf hohem Level. Adrián ist bei Diabulus In Musica auch für die Screams zuständig und er schreit nicht schlecht :-)
In Hochform präsentiert sich Sängerin Zuberoa Aznárez. Sie hat stimmlich sehr viel zu bieten, mal rockt sie hart mit ihren Jungs, mal fasziniert sie mit traumhaft sanftem Gesang. Oftmals geht’s auf der Tonleiter in die Höhen, was Zuberoa verdammt gut drauf hat. Wow, was für eine Leistung!!! Sie hat mich mit ihrer Stimme arg geflasht. Gesangliche Unterstützung bekommen Diabulus In Musica auf dieser CD von den Gästen Maite Itoiz und John Kelly (beide Elfenthal) und bei den Grunts von Mark Jansen (Epica). Einige Titel dieses Albums hatte die Band bereits beim MFVF IX vorgestellt und ich kann generell sagen: live liefern sie gewaltig ab.
Zum Song Sceneries Of Hope gibt es einen Videoclip. Mir gefällt er. Nichts hochtechnisch Abgefahrenes, dafür liefert die jeweilige Umgebung eine gewisse Stimmung und die passt zum Text. Gut gemacht!!!
Meine Anspieltipps:
Blazing A Trail – geht heftig ab, sehr geile Gitarrenriffs, der Rhythmus packt einen. Mark Jansen kommt in diesen knappen vier Minuten mehrfach zum Grunz-Einsatz, im tollen Kontrast zu Zuberoas Stimme.
Sentenced To Life – Duett mit John Kelly, der Gesang der beiden geht extrem unter die Haut. Flöte und Klavier bringen eine ganz spezielle Stimmung in diese ruhige Nummer. Steigert sich während der Laufzeit in Sachen Instrumenteneinsatz - klasse Aufbau.
The Wanderer – der letzte Song des Albums ist eine wunderschöne langsame Nummer, genial guter Einsatz der Akustikgitarre, dazu Zuberoas Stimme – Gänsehaut hoch drei!!!
Was mich davon abhält, die vollen sieben Ankhs für diese tolle CD zu vergeben: ich kann mit Chören nicht sonderlich und wenn diese zu sehr sakral klingen, gehen mir die Nackenhaare hoch. Dieser eine Punkt liegt mir nicht, daher bekommt The Wanderer außer vielen begeisterten Worten von mir>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 26.02.2012
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