Jaded Heart
Guilty By Design
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Tracklist:
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01. No Reason
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4:34
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02. Godforsaken
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4:26
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03. Seven Gates Of Hell
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4:12
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04. Remembering
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4:37
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05. Rescue Me
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4:33
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06. Salvation
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4:46
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07. No Waiting For Tomorrow
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4:24
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08. Watching You Die
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4:51
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09. So Help Me God
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4:30
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10. Bullying Me
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5:11
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Release: 22.04.2016
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11. This Is The End
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5:01
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12. Torn And Scarred
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4:34
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Label: Massacre Records
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Formate:
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Bonus-Tracks ltd. Digipak:
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Jewelcase-CD
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13. My Farewell
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5:02
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Ltd. Digipak
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14. My Own Way Down
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4:02
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Jaded Heart sind mit ihrem Studioalbum Nr. 12 am Start. Es trägt den Titel Guilty By Design und kam am 22.04.2016 via Massacre Records auf den Markt. Die Aufnahmen fanden im Frankfurter Performance Studio statt, Mix und Mastering lagen in den bewährten schwedischen Händen von Erik Mårtensson. Die normale CD-Version hat zwölf Songs mit einer Laufzeit von 55 ½ Minuten an Bord. Das limitierte Digipak liefert zwei Bonus-Tracks und somit neun Minuten Musik mehr – daher wäre diese Variante definitiv meine Kaufempfehlung.
Die Band läuft bei mir unter „alte Hasen“, denn es gibt sie schon ein paar Tage länger... Jaded Heart wurde Anfang der 1990er gegründet und sie veröffentlichten 1994 ihr erstes Werk namens Inside Out. Sie tourten viel, spielten auf diversen Festivals und verwöhnten ihre Fans mit zehn weiteren Studioalben, einem Best of sowie dem Konzertmitschnitt Live In Cologne. In all den Jahren drehte sich das Besetzungswechsel-Karussell einige Male. Das aktuelle deutsch-schwedische Line-Up besteht aus Sänger Johan Fahlberg, den Gitarristen Peter Östros und Masahiro Eto, Bassist Michael Müller und Drummer Bodo Stricker. Diese fünf Herren präsentieren uns jetzt mit Guilty By Design den Nachfolger ihrer hervorragenden 2014er VÖ Fight The System.
Vorab wurden schon mal Appetithäppchen angereicht. Das kreative Coverartwork von Thomas Ewerhard ist wieder ein absoluter Hingucker und macht sich sicher bestens auf Shirts & Hoodies. Als ersten Song bekamen wir Rescue Me in Form eines durch die Lichtverhältnisse und die Kameraführung recht eigenwillig-düsteren, aber stimmungsvollen Videoclips zu hören. Die Nummer startet mit einem spannungsgeladenen Einstieg, dann geht die Post ab. Heiße Gitarrenriffs und ein ebensolches Solo, wummernder Bass, Ohrwurm-Refrain... so mag ich das! Aber es war nur ein Track und der lässt ja nicht unbedingt schon auf's ganze Album schließen. Zum Reviewen landete die komplette Digipakbefüllung - 64 ½ Minuten Metal à la Jaded Heart erwarteten mich...
Auf „Play“ gedrückt und umgehend haute es mich aus den Schlappen. Der Opener No Reason setzt mit seinem Rhythmus gleich die ganze Bude unter Strom, die folgenden Godforsaken und Seven Gates Of Hell stehen ihm in nix nach und treiben die Voltzahl noch weiter in die Höhe. Heiliges Blechle, wie heiß ist das denn? Erfreulicherweise stell ich mir diese Frage durchgehend, das Feeling kühlt bis zum Ende der CD nicht ab. Der Sound donnert erstklassig und mit viel Schmackes aus den Boxen. Ich stehe auf den knackig-krachenden Bass und die kreativen Einsätze der Drums. Sänger Johan Fahlberg legt eine ausgezeichnete Performance hin, immer mit der richtigen Dosis Gefühl, ich mag seine Stimmfarbe sehr. Meine speziellen Helden sind allerdings die Gitarristen Peter Östros und Masahiro Eto. Was die beiden Herren an Saitenakrobatik abliefern, einzeln und vor allem miteinander, das ist grandios. Ich könnte ihnen stundenlang zuhören - die Riffs fräsen sich ins Gehirn, die Soli sind vom Allerfeinsten.
Die Mehrheit der Tracks hämmert sich schnittig-frisch in schnelleren Tempovarianten direkt in mein Bewegungszentrum und diverse Körperteile zappeln im Rhythmus mit. Nur Remembering und This Is The End schalten einen Gang zurück, jedoch ohne dabei an Power zu verlieren. Eins schaffen alle Tracks: sie pushen meinen Blutdruck nach oben, da mein Herz bei gutem Rock & Metal schneller schlägt. ;-) Beim Songwriting wurden interessante Texte mit klasse Melodien und coolem Aufbau kombiniert. Ich finde viele kurze oder längere Momente, die mich besonders faszinieren können, da die Instrumente außergewöhnlich kreativ und auf hohem Level losfegen. Einige Beispiele: der längere rein instrumentale Part in Bullying Me ist so ein Highlight ebenso wie der Einstieg von Watching You Die mit seinem leichten Industrial Touch, das rock 'n' rollige Gitarrenflair bei My Own Way Down, der superheiße Bass in Godforsaken oder auch die düster-melancholischen Passagen in This Is The End. Es gibt einige Tempowechsel innerhalb der Nummern und viele der Refrains verfolgen mich gnadenlos. Live dürften diese Songs durch die Decke gehen!
Kritikpunkte hab ich, aber in dezentem Ausmaß. Der mehrstimmige Gesang wie zum Beispiel im Refrain von This Is The End oder Bullying Me ist nicht immer mein Ding, da wäre für meine Ohren weniger mehr gewesen. Da ich nach wie vor der Meinung bin, dass die harten Rocker die besten Balladen fabrizieren, fehlt mir eine solche oder zumindest ein durchgehend langsamer Song. Das ist das fehlende I-Tüpfelchen dieses Albums!
Anspieltipps:
Salvation - hammerharter Einstieg, fantastischer Rhythmus, die Strophen werden von Bass und Drums dominiert und „veredelt“, die Instrumente können sich zudem in einem packenden Zwischenstück ideal austoben.
No Reason – schnelle Nummer, saustarke Gitarren, die Riffs sacken mich komplett ein, tolles Solo. Refrain mit Ohrwurmpotential, dezent-schmissiger Keyboardeinsatz in den Strophen.
Remembering – ist mein Favorit bei den beiden Songs mit abgebremstem Tempo. Eingängiges Werk mit coolem Aufbau, das sich bestens ins Ohr schmiegt, Gitarren top, insbesondere die zweistimmig angelegten Parts.
Mein Fazit: Jaded Heart beweisen eindringlich, wie lebendig, mitreißend und echt Rock & Metal Musik nach wie vor sein kann. Keine Sperenzchen, sondern volle Lotte auf die Zwölf und das in feinster Qualität. Guilty By Design bekommt von mir
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 29.05.2016
Foto: ©2016 by Jaded Heart
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