 Jorn
Heavy Rock Radio II - Executing The Classics


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Tracklist:
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01. Lonely Nights
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3:48
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02. Winning
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3:46
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03. New York Minute
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6:40
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04. Needles And Pins
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3:45
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05. Love
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3:26
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06. I Do Believe In You
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4:32
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07. Nightlife
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4:05
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08. Bad Attitude
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4:47
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09. Quinn The Eskimo
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5:15
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(The Mighty Quinn)
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Release: 24.01.2020
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10. Mystery
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4:00
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11. The Rhythm Of The Heat
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3:33
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Label: Frontiers Music Srl
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Formate:
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Jewelcase-CD
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Vinyl-LP
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Jorn Landes Heavy Rock Radio sendet wieder. Am 24.01.2020 veröffentlichte Frontiers Music S.R.L. das Album Heavy Rock Radio II - Executing The Classics in den Formaten CD und LP. Elf Tracks hat sich die nordische Rockröhre zur Brust genommen, ihnen ein neues Gewand übergestreift und sie auf Band gebannt. Ihm zur Seite standen dieses Mal die Gitarristen Tore Moren und Jgor Gianola, Bassist Sid Ringsby, und Drummer Francesco Jovino.
Die Premiere von Heavy Rock Radio (Review) in 2016 begeisterte weltweit die Fans der härteren Töne. Für Teil II hat Jorn Lande wieder in musikalischen Erinnerungen geschwelgt und sich aus den Oldies persönlich wichtige Songs ausgewählt, die dunnemals teilweise auch in den Charts rumturnten. Alle Originale wurden jornisiert, ohne sie dabei auf „unidentifizierbar“ umzukrempeln. Man erkennt die Nummern sofort und kann dann – in meinem Fall – Miss-Marple-like auf die Suche nach den kreativen Verjüngungen bzw. Verjornigungen gehen.
Jorn Lande ist schon ein paar Tage länger aktiv und ich liebe seine raue Stimme, eine der besten überhaupt in der Welt der Rockmusik. Gesanglich liefert der Norweger wieder ganz ganz großes Kino, wobei ich das nicht anders erwartet hatte. ;-) Die Männer an den Gitarren - Tore Moren und Jgor Gianola - verpassen mir ein ums andere Mal leuchtende Augen, fantastische Performance! Sid Ringsby spielt einen wummernden Bass und harmoniert bestens mit Drummer Francesco Jovino. Ein Rhythmus-Duo vom Feinsten. Keyboarder Alessandro Del Vecchio haut dezent in die Tasten und kommt im Hammondorgelstyle am besten rüber.
Das Cover ist wieder ein toller Hingucker. Farblich auffällig, aber stimmig gestaltet. Herr Rabe und Herr Lande fehlen natürlich auch nicht. Ok, das Motiv an sich, etwas zweischneidiges Schwert... die Blitze leiten in meinem Kopfkino nur frische Energie in den Körper...
Vorab wurden einige Appetithäppchen angereicht, als erstes Lonely Nights (Bryan Adams) samt Video. Glänzt mit tollen Gitarrenparts, vollem Sound, präsenten Drums und Jorn Lande in Hochform. Letzteres gilt für jeden Song des Albums, ich will mich nicht ständig wiederholen. Dann kam Needles And Pins, ebenfalls mit Clip. Im Original von The Searchers, mir in meinem jungen Jahren aber von Smokie sehr nahe gebracht. Jorn garnierten die Nummer mit einem Pfund Härte, Bass und Drums grooven ideal, coole Verwandlung.
Als Nr. 3 gab es Winning auf die Ohren, geschrieben von Russ Ballard, mir bestens bekannt dank Santana. Ich hatte den Song ewig nicht mehr gehört und die neue Version mit Dudelsackklängen und knackigem Rhythmus begeisterte mich sofort komplett. Die mehrstimmigen Gesangsparts klingen klasse und die Gitarren gehen frisch zur Sache. Der Videoclip brachte mich zum Schmunzeln. Jorn Lande läuft durch ein großes Haus und man hat den Eindruck, er dackelt durch alle Zimmer, findet seine Musiker aber nicht. ;-)
Dann ging es für mich im Stream weiter. Ein Hochgenuss ist Quinn The Eskimo (The Mighty Quinn), im Original von Manfred Mann's Earth Band. Hämmert krachend aus den Boxen, der Bass verdient sich Sonderpunkte und das rein instrumentale Mittelstück fesselt in Gänze. Was die Musiker da zusammen aufs Tablett bringen, ist unfassbar genial. Der Song wurde bereits arg oft gecovert, aber Jorn kredenzen mir die Krönung.
Natürlich darf eine Nummer von Dio nicht fehlen. Dieses Mal hat sich Jorn Lande für Mystery entschieden und es schwungvoll aufgepeppt. Highlights sind das Gitarrensolo und der zweistimmige Gesang. Bei Foreigner fiel die Wahl auf Night Life, mit einer Schippe Schmackes dahinter, großartigen heißen Gitarrenparts und die mehrstimmigen Einsätze sind ein Zuckerchen. Deep Purples Bad Attitude gibt ordentlich Gas, mit viel Power dahinter, die Hammondorgel rockt mit, die Saiteninstrumente verdienen Sonderpunkte, speziell im Mittelteil. Das langsamere New York Minute, im Original von Don Henley, beeindruckt mit zweistimmigen Gitarren, knusprig-wummerndem Bass und einem netten Tacken mehr Härte.
Aus Peter Gabriels düsterem langsameren, von Perkussion und Drums getragenen The Rhythm Of The Heat wurde eine wilde jagende Gitarrrennummer. Gut gemacht, keine Frage, aber da geht mir das gewisse Etwas und die Melancholie des Originals völlig verloren und daher sortiere ich dieses neue Gewand als falsche Wahl ein.
Anspieltipps: Quinn The Eskimo (The Mighty Quinn) - Winning - Needles And Pins
Es sind in diesem zweiten Teil zwei Songs dabei, die ich im Original nicht mochte. Obwohl sie in der Fassung von Jorn um einiges besser klingen, erreichen sie mich trotzdem nicht wirklich. Ich sag es mal so: Wer alle vorhandenen Tracks immer schon klasse fand, wird das Album mögen und sicher eine hohe Bewertung geben. Vom musiktechnischen Handwerk her, würde ich auch Höchstnote ziehen, da aber zwei Lieder für mich rausfallen und einem für meinen Geschmack das verkehrte Kleidchen verpasst wurde, bekommt Heavy Rock Radio II - Executing The Classics>
Bewertung:
     5 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 30.01.2020

Foto> ©2018 by Jorn
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