King Kobra
II
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Tracklist:
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01. Hell On Wheels
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6:16
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02. Knock‘ Em Dead
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4:02
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03. Have A Good Time
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4:57
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04. The Ballad Of Johnny Rod
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4:55
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05. Take Me Back
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4:59
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06. When The Hammer Comes Down
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5:00
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07. Running Wild
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5:39
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08. Got It Comin’
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4:13
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09. The Crunch
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4:28
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10. Deep River
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7:37
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Release: 05.07.2013
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11. Don’t Keep Me Waiting
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6:11
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12. We Go Round
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5:05
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Label: Frontiers Records
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Format: Jewelcase-CD
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Line-Up:
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Links:
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Paul Shortino
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Gesang
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King Kobra @ Facebook
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David Michael-Philips
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Gitarre
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Mick Sweda
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Gitarre
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Johnny Rod
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Bass
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Carmine Appice
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Drums
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Am 05.07.2013 veröffentlichte Frontiers Records das neue Album von King Kobra. Es trägt den kurzen, handlichen Titel II und ist mit zwölf Tracks bestückt. Als Produzenten waren David Henzerling, Carmine Appice und Paul Shortino aktiv.
King Kobra ruhte fast 25 Jahre, dann entschlossen sich die Musiker zur Wiederbelebung der Band. 2011 meldeten sie sich mit neuem Sänger und dem Album King Kobra eindrucksvoll in den Weiten des Musikbiz zurück. Sie hatten nichts von ihrer Klasse eingebüßt und man freute sich auf den nächsten Silberling. Und nun ist es soweit, die amerikanische Musik-Kobra schnappt zum II. Mal zu...
Melodischer Rock ist angesagt und man merkt sofort: hier sind fünf Musiker am Werk, die ihre jahrzehntelange Erfahrung beim Songwriting und im Tonstudio bestens auszuspielen wissen. Es wird mal mehr, mal weniger hart und in verschiedenen Varianten gerockt. Die zwölf Songs klingen abwechslungsreich und sind mit einigen kleinen Schmankerln versehen wie zum Beispiel rauschendem Wasser und knurrenden Tieren. In einem Punkt hatte ich mich etwas zu früh gefreut, da ich vergessen hatte, dass das englische Wort „Ballad“ nicht unbedingt automatisch für eine Ballade steht. Daher fehlt auf dieser CD letztendlich eine richtig langsame romantische Nummer. Nur Take Me Back kann ein kleines bisschen Kuschelfeeling in die Bude bringen.
Der Original 80er Jahre Kobra-Charme ist wieder sehr lebendig und präsent, aber gekoppelt mit der musik-technischen Neuzeit. Der Sound klingt richtig gut und auch interessant. In der Hinsicht haben sie ganze Arbeit geleistet und ihre Ideen prima umgesetzt. Die Dosis Blues, die sie zum Rock mit reinpacken, liegt mir. Das Gitarristen-Doppel David Michael-Philips und Mick Sweda sowie das Rhythmus-Power-Duo Bassist Johnny Rod und Drummer Carmine Appice überzeugen auf ganzer Linie, hauen ordentlich rein. Donnert herrlich los – die Herren zeigen so manchen jüngeren Kollegen mal ganz lässig, wo der Rock-Hammer hängt. In zweifacher Hinsicht eine reife Leistung! Dazu die unverwechselbare Stimme von Paul Shortino... faszinierend, rau, dreckig, gefühlvoll, fesselnd! Sein Gesang veredelt die Songs, macht sie zu kleinen Besonderheiten. Die mehrstimmigen Einsätze passen auch ideal, klingen super.
Mit einem vorbeifahrenden Zug sausen wir hinein in Track Nr. 1 Hell On Wheels. Der Song gibt gewaltig Gas und ist der ideale Start unserer Reise durch die CD. Für mein Empfinden besteht II aus drei Abteilungen. Die Songs Nr. 1 bis 5 zeigen eigentlich schon die große Bandbreite von King Kobra - von schnell und hart über mittleres Tempo bis hin zum etwas ruhiger angelegten Take Me Back. Die Nummern reißen mich mit, begeistern mich. Dann kommt jedoch ein Bruch. Die Tracks Nr. 6 bis 9 sind ok, mehr aber auch nicht. Sie sind nicht schlecht, keine Totalausfälle, das auf keinen Fall. Aber von denen kann mich keiner so richtig komplett packen oder vom Hocker reißen. Das ändert sich wieder total bei Nr. 10 bis 12, mit denen punkten sie sehr hoch bei mir. Was ich auch als äußerst erwähnenswert ansehe ist die verdammt gute Lauflänge der Songs. Viele gehen über fünf Minuten, einige über sechs und länger - sauber!
Einen Videoclip gibt es zu Have A Good Time, der im Vamp'd in Las Vegas gefilmt wurde – logische Sache, da sich der Text um diesen Club dreht. Das Anschauen lohnt sich und man kann sich einen Eindruck verschaffen, wie King Kobra live on Stage abgehen. Sieht nach verdammt viel Spaß aus... auf und vor der Bühne. Zudem werdet ihr ein paar andere bekannte Gesichter im Clip entdecken können. Ich hab mich köstlich amüsiert und besonders Bassist Johnny Rod brachte mich intensiv zum Grinsen.
Meine Anspieltipps:
The Ballad Of Johnny Rod – wie oben erwähnt ist es keine Ballade, der fegt los, da klopfe ich den Takt mit diversen Körperteilen mit :-) Ich liebe den Einstieg, die gesprochenen Teile, den Groove, die Gitarren und... also wirklich alles! Clever und witzig gemacht, der Track reißt mich so was von total mit!
Deep River – vom Aufbau her der interessanteste und mit über sieben Minuten der längste Song, gesanglich *grrrrr*andios, die Gitarren genial, speziell der mittlere Teil ist traumhaft gut, im letzten Teil darf ein Chor mit ran. Fantastische Nummer!
Hell On Wheels – geht höllisch ab, heißer Rhythmus, harte Drums, starke Riffs, klasse Solo.
Diese Kobra älteren Baujahrs hat sich verdammt gut gehalten, schlängelt sich frisch und spritzig durch das Album, kann ihr Gift noch sehr treffsicher und gezielt injizieren. Aber sie macht auch kleine Pausen, in denen sie sich gemächlich in der Sonne räkelnd ausruht. Ich gebe für II:>
Bewertung:
5 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 04.07.2013
Foto> ©2012 by Denise Truscello
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