 Little Brother Eli
Cold Tales


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Tracklist:
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01. Oceans
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3:48
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02. Who Do You
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3:16
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03. This Girl
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3:23
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04. Dreams
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3:05
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05. Roll Away
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3:34
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06. Gold
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3:00
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07. Hanging
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3:19
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08. Shake Me
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2:51
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09. Beautiful People
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3:30
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10. Cold Tales
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5:05
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Release: 26.08.2016
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Label: The Animal Farm / Bellaphon
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Format: Jewelcase-CD
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Little Brother Eli sind mir zum ersten Mal mit ihrem Lyric-Video zu This Girl, ihrer ersten Single in deutschen Landen, ins Postfach gesegelt. Ich kannte die Truppe bislang nicht, aber der Song zündete und ich notierte mir den nächsten VÖ-Termin des kleinen Bruders. Das Album Cold Tales folgte mit zehn Tracks an Bord am 26.08.2016 via The Animal Farm / Bellaphon.
Diese englische Band gründete sich 2013 und besteht aus Sänger Alex Grew, Gitarrist Adam Stowe, Bassist Josh Rigal, Drummer Benji Page und Lap Steel Spezialist Tom Williams. Sie haben in den vergangenen Jahren viele Konzerte und Festivals gespielt, zwei EPs veröffentlicht und sich so bereits eine solide Fan-Base erarbeitet. Nun präsentieren sie ihr Debüt-Album und das hat es in sich...
Die Musik von Little Brother Eli wird als Mix aus Blues und Garage Rock einsortiert. Die Beschreibung trifft es ganz gut und das Wie finde ich absolut heiß. In ihr Gebräu fließt für mich allerdings einiges mit rein, auch mal eine Prise Southern Rock, ein Hauch Country, ein leichter Retro-Flair und mehr... Das Endergebnis hat was sehr Eigenes, das in unterschiedlichem Tempo klasse ins Ohr geht und dabei verschiedene Gefühle auslösen kann.
Die Instrumente begeistern auf ganzer Linie und hohem Niveau - eine saustarke Leistung. Den Gitarren höre ich ein ums andere Mal fasziniert zu, Bass und Drums liefern einen intensiven Rhythmus – die Musik reißt mit und setzt mich unter Strom. Es ist dieser gewisse Groove, der in die Knochen geht und sie in Bewegung setzt. Sänger Alex Grew sorgt mit seinem Gesang für das Sahnehäubchen. Seine Stimmfarbe klingt sehr angenehm, der Hammer ist jedoch seine spezielle Art, wie er die Sätze ins Mikro befördert - er singt die Texte nicht, er performt und lebt sie. Mal mit mehr Power, mal ganz sanft, aber immer leidenschaftlich und gefühlvoll... und auf die kleinen Kieckser steh ich ganz besonders. ;-) Die Lyrics geben richtig was her, erzeugen Bilder im Kopf, schöne Umsetzung von Emotionen in Worte!
Mir gefällt, dass jeder Song seine eigene Charakteristik hat, man immer wieder überrascht wird und absolut keine Verwechslungsgefahr bei den Tracks herrscht. Gold fegt flotten Fußes aus den Boxen, groovt sich fröhlich ins Gebein und hat einen leichten Country-Touch. Daumen hoch für die kleinen Sperenzchen des Basses in den Strophen und das Gitarren-Solo. Shake Me ist eine schnelle Nummer, die mich in vergangene Zeiten beamt, vor allem mit seinem rock' n 'rolligen Refrain. Dagegen hat Roll Away ein dahinschleichendes Tempo, in den Strophen glänzt der Bass und das exzellente Zwischenstück weiß zu überraschen. Bei Who Do You liebe ich den schmissigen Rhythmus, den Tacken mehr Härte, den kreativen Aufbau und die Drums bekommen ein dickes Lob notiert. This Girl gibt vor allem im Refrain ordentlich Gas und hat einen klasse gestalteten Tempobreak drinne. *grrrr* Gesanglich spitze und der „wooohooohoo“ Chor verführt zum lautstarken Mitträllern. Dreams lädt nicht zum Schlafen sondern zum Tanzen ein. Scharfer Beat, etwas flippig gesungen, die Gitarren punkten.
Schade ist, dass es nur zehn Songs auf die Ohren gibt, zwei-drei Tracks mehr wären mir sehr willkommen gewesen. Leider hat es mit Beautiful People eine Nummer, mit der ich nicht warm werde. Ich mag die Strophen nicht, komme mit dem Teil alles andere als klar und mein Finger düst Richtung Skip-Taste... Generell wäre noch anzumerken, dass es einige Textwiederholungen weniger auch getan hätten.
Ab dem 05.09.2016 rocken Little Brother Eli vier deutsche Bühnen, hier findet ihr die Termine, vielleicht passt einer davon in eure Planungen? Ich denke, ein Konzertbesuch wird sich sehr lohnen und bedauere es, dass leider kein Gig in meiner Nähe dabei ist. Wem es auch so geht, dem empfehle ich einen Check des YouTube Accounts der Jungs. Die Live-Clips sind fantastisch und dieses Video zu This Girl... da sag ich nur: let's dance! ;-)
Anspieltipps:
Oceans – fesselt vor allem mit den Strophen, hat schon fast etwas Hypnotisches, großartig gesungen. Dazu hat's faszinierende Gitarrenparts, die an manchen Stellen das Retro-Feeling bei mir wecken.
Cold Tales – ist ein extrem gefühlvoller langsamer Rausschmeißer, knapp fünf Minuten Hochgenuss! Highlights sind der Einstieg, bei dem der Gesang nur mit Gitarre unterlegt ist und die Stimmbandausflüge von Alex Grew, vor allem im Mittelteil.
Hanging - bluest sich direkt in mein Herz und bringt dieses „ich schlürfe Whisky in einer Kneipe am Mississippi“ Feeling. Was die Gitarren von sich geben, herrlich!
Little Brother Eli erzählen ihre Cold Tales mitreißend, abwechslungsreich, lebendig und hochklassig – dafür gibt es von mir>
Bewertung:
      6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 29.08.2016

Foto: ©2016 by JB Photography
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