Lucifer
Lucifer I
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Tracklist:
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01. A Grave For Each One Of Us
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5:12
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02. Abracadabra
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5:54
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03. Izrael
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4:49
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04. Morning Star
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5:01
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05. Purple Pyramid
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6:09
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06. Sabbath
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5:19
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07. Total Eclipse
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6:04
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08. White Mountain
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5:22
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Release: 29.05.2015
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Label: Rise Above Records
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Format:
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Jewelcase-CD
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Vinyl LP
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Die Zeit fliegt... es ist doch gefühlt erst ein paar Wochen her, dass Johanna Sadonis mit The Oath aktiv war und beste Kritiken einfuhr. Die Band löste sich leider 2014 auf. Johanna legte umgehend los, schnappte sich den Schlagzeuger von The Oath, suchte neue Mitstreiter und gründete mit ihnen Lucifer. Zum Line-Up gehören Bassist Dino Gollnick, Drummer Andrew Prestidge und als Co-Komponist sowie Studiogitarrist konnte Garry Jennings gewonnen werden. Im Februar 2015 gab es mit der Single Anubis/Morning Star das erste musikalische Lebenszeichen dieser neuen Formation. Der Doppelpack konnte punkten und erhielt sehr positive Reaktionen.
Nun ist die Zeit reif für mehr... Am 25.05.2015 erscheint das Debüt von Lucifer via Rise Above Records. Es trägt den Titel Lucifer I und kredenzt acht Tracks. Beim Download fiel mir das auffällig unauffällige Cover sofort ins Blickfeld. Dieser angenehme Grünton, den ich sehr mag und intensiv mit meiner Teenagerzeit verbinde. Darin in einem eher dezenten Beigeton die ausdrucksstarke Kombination des Bandlogos mit einem Auge und Strahlen, der Name des Albums und fertig. Man kann auch mit relativ wenig arg viel bewirken – dieses Artwork bleibt im Hirn hängen. Bei den Pressefotos war die Auswahl ruckzuck erledigt. Selten passt eins so ideal zu Sarkophag Rocks wie in diesem Fall, was ihr sicher bestätigen werdet, wenn ihr am Ende des Reviewtextes angelangt seid. In den nächsten Tagen widmete ich mich dann ausgiebig dem Wichtigsten – der Musik.
Diese Scheibe ist ein Trip zurück zu den Wurzeln der härteren Klängen, ich finde mich irgendwo in den 1970er Jahren wieder, fühle nostalgische Anwandlungen. Ich würde die Musik als klassischen Rock von dunnemals gekoppelt mit leidenschaftlichem Blues-Feeling und Proto-Metal Einflüssen beschreiben. Die Band selbst bezeichnet sie als Magic Rock und kreierte so ein weiteres neues Stil-Unterschublädchen. Eine gewisse Magie steckt schon in den Songs, teilweise auch etwas Hypnotisches. Das Endergebnis übt auf jeden Fall eine angenehm anziehende Faszination aus. Der Sound kommt hammerstark. Mit den heutigen Möglichkeiten eingespielt, klingen die Songs herrlich unverfälscht nach den alten Zeiten, nach analog, nach der Vinyl-Ära, nach Freiheit, nach der Ur-Seele des Rocks - darauf steh ich.
Die Instrumente zaubern eine knisternde Atmosphäre, dazu die ausdrucksstarke Stimme von Johanna Sadonis – das zündet und reißt mit. Die Gitarrenparts kriegen mich total, absolut heiße Kost. Beim Songwriting wurde sich mit Herzblut reingekniet, ansprechende Melodien und Texte zu einem beeindruckenden, abwechslungsreichen Ganzen verbaut.
Bei einer neuen Band wünsche ich mir, dass ich Track 1 anklicke und mich dieser Opener umgehend einkassiert. A Grave For Each One Of Us schaffte das ganz locker. Sanfter Beginn mit Focus auf den Gesang, dann wird einen Gang hochgeschaltet, der Rhythmus jagt durch's Gebein, starkes gitarrenlastiges Zwischenteil. Die Nummern liefern alle keinen 08/15 Aufbau, verändern sich immer wieder, es wird keine Sekunde langweilig.
Ein Kritikpunkt steht in meinen Notizen. Ich habe mich nach wie vor nicht damit abgefunden, dass so viele Alben nur noch mit zehn Songs daher kommen und hier sind es nun gerade mal acht... Sorry, auch wenn die Laufzeiten sehr ordentlich sind, ist das für ein Album einfach zu wenig Inhalt. Wenn sie wenigstens noch Anubis mit draufgepackt hätten... Dieser Rückgang der Befüllungsmengen gefällt mir generell überhaupt nicht.
Anspieltipps:
Sabbath – Glockengeläut geleitet uns in den Track und später wieder hinaus, verschlepptes Tempo, gesanglich großartig, fesselnder Einsatz der Gitarre und der wummernde Bass gegen Ende geht durch und durch.
Abracadabra – hier wird in schnellerer Gangart gezaubert, der Songaufbau ist faszinierend, der Mittelteil ein Hämmerchen und der Refrain entwickelte sich bei mir zum Ohrwurm. Daumen hoch für den Groove, den Bass und Drums reinbringen.
Purple Pyramid – punktet bei mir arg mit den Gitarrenparts und dem laszivem Rhythmus. Johanna in Hochform und ein weiteres Highlight setzt der Einsatz des Tambourins gegen Ende der Nummer.
Falls ihr dachtet, ich lasse gewisse Assoziationen komplett aus – neee, nicht ganz. ;-) Das Debüt-Album von Lucifer hat mich wirklich sehr beeindruckt und es würde mit dem Teufel zugehen, wenn diese CD kein Höllenfeuer in den Playern entfachen könnte. Von mir gibt es für diese fantastische Leistung>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 03.05.2015
Foto> ©2015 by Ester Segarra
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