Luciferian Light Orchestra
Luciferian Light Orchestra
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Tracklist:
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01. Dr. Faust On Capri
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4:24
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02. Church Of Carmel
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3:50
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03. Taste The Blood Of The
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3:08
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Altar Wine
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04. A Black Mass In Paris
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3:12
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05. Eater Of Souls
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2:21
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06. Venus In Flames
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4:56
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07. Sex With Demons
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3:39
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08. Moloch
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3:50
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09. Dante And Diabaulus
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4:23
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Release: 30.04.2015
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Label: Adulruna
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Format:
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Digipak
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Ltd. Digipak Hellfire Disc
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Ltd. Digibook 24k Gold plated Disc
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Luciferian Light Orchestra klingt mystisch und mysteriös, aber das trifft nicht nur auf den Bandnamen und Titel ihres Debüt-Albums zu... Das Werk wurde am 30.04.2015 veröffentlicht, mit offiziellen neun Tracks an Bord, die im Adulruna Studio aufgenommen und von Christofer Johnsson geschrieben sowie produziert wurden. Für den Mix war Lennart Östlund in den Polar Studios zuständig. Angereicht wird die CD in mehreren Varianten: als edles Limited Edition Digibook mit 24k Gold plated Disc und zudem in einer Digipak Version. Letztere gibt es wiederum limitiert mit Hellfire Disc und in einer normalen Ausgabe mit schwarzer Disc. Die Sondereditionen findet ihr im Therion Webshop.
Mein erster großer Oha-Moment galt diesem arg schicken aufklappbaren Digipak. Das Cover mit einem Motiv im Hintergrund, darauf eine goldene Prägung, innen gibt’s die Texte, gedruckt in blutroter und goldener Schrift, verziert mit diversen seltsamen Figuren und Symbolen. Das komplette Artwork ist absolut gelungen und diesen kreativen Einsatz verdanken wir Timo Ketola/Tentacula.org.
Das Luciferian Light Orchestra ist ein weiteres Baby von Therion Mastermind Christofer Johnsson. Als Songwriter hatte er im Laufe der Jahre immer wieder Nummern über, die seiner Meinung nach nicht in die jeweiligen Therion Alben reinpassten. Einige davon kriegen wir jetzt von dieser neuen Formation auf die Ohren und zum Line-Up gehören... und nun wird’s wieder geheimnisvoll... ein Bassist, zwei Drummer, zwei Keyboarder, drei Hammondorgelspieler, vier LeadsängerInnen, fünf BackgroundsängerInnen und fünf Gitarristen.
Darunter sollen sich neben Christofer auch ehemalige und aktuelle Mitglieder von Therion tummeln. Zudem ist bekannt, dass Mina Karadzic sowie einige Angehörige des Ordens Dragon Rouge als Background-Sänger am Mikro standen. Aber weitere Infos darüber oder zu den anderen Beteiligten – Fehlanzeige! Und ich werde den Teufel tun, irgendwas zu orakeln. ;-) Behaltet den Facebook-Account der Band im Auge und gemeinsam harren wir, ob und wann der Mantel des Schweigens gelüftet und das Besetzungsgeheimnis enthüllt wird.
In Sachen Musik wird man in eine Zeitmaschine gesetzt und in den 1960er/1970ern rausgeschmissen. Occult-Rock ist angesagt, wobei mir sofort Worte wie Retro und Vintage in den Kopf schossen und nostalgische Anwandlungen mein Herzchen flattern ließen. Bei näherem Studium der Songtitel und Lyrics hatte es sich aber flott wieder ausgeflattert. Die Texte von Thomas Karlsson sind gut formuliert, keine Frage. Aber inhaltlich gesehen geht’s mehrheitlich um den Gehörnten, Dämonen, schwarze Messen usw., das trifft dann doch nicht so ganz meine Interessenswellenlänge.
In musikalischer Hinsicht sagt mir dieses Album jedoch sehr zu. Die Melodien graben sich energisch in den Gehörgang und bleiben hängen. Ich mag diesen lässig-lasziv-coolen Groove, der sich mal düster, mal hypnotisch, mal verführerisch, mal mystisch, mal beschwörerisch im Soundstil der damaligen Zeiten aus den Boxen schlängelt. Das Ganze klingt frisch und intensiv, weckt bei mir den Bewegungsdrang und auch ein gewisses Hippie-Feeling. Die Instrumente harmonieren als kompakte Einheit und es ist vielleicht etwas unfair, da alle optimal abliefern, aber: Sonderapplaus für die Gitarren, die haben es mir besonders angetan.
Die Damen und Herren Leadsänger setzen die Texte gesanglich vielseitig auf den Punkt um. Die Palette reicht von weiblichem sanftem sinnigen Bezirzen über dunkle Männerstimmen, die zwischendurch auch mal in ein unheimliches Grollen verfallen bis hin zu ekstatischen Schreien. Die mehrstimmigen Parts passen ebenfalls wie angegossen ins klangliche Gesamtbild und wenn im Kopfkino die Mönche singend durch die Gänge wandeln, sorgt das für eine Runde Gänsehaut.
Ein Tipp: wenn ihr die CD im Player habt: schaltet sie nach dem neunten Track nicht ab.... der zehnte fliegt stumm vorbei, aber dann schlägt ein Überraschungsei auf! In Sachen Befüllung und Laufzeit ist die Scheibe trotzdem ein bisschen schwach auf der Brust, etwas mehr hätte es schon sein dürfen.
Anspieltipps:
Church Of Carmel – langsamer Einstieg, später wird etwas mehr Gas gegeben, Daumen hoch für die Gitarrenparts und die Dame am Mikro.
Venus In Flames – heißer Rhythmus, verlockende Frauenstimmen und hypnotische betörende mehrstimmige Einsätze. Die etwas längeren Instrumentalparts zwischendurch sind sehr hörenswert.
Das Überraschungsei (Track 11) – Glockenschläge, intensiver weiblicher Gesang, Mönchschor und Schreie, starke Drums, mehrere Tempowechsel. Schön abgedreht und beeindruckend.
Musik und Gesang finde ich klasse, aber da mir Lyrics wichtig und die hiesigen nicht unbedingt meine Welt sind, können mich die Nummern letztendlich nicht komplett einfangen. Das passiert mir allerdings des Öfteren beim Occult-Rock bzw. bei diesen Textthematiken - das war schon immer so und wird sich auch nicht mehr ändern. Daher gibt es für das Debüt des Luciferian Light Orchestra von mir>
Bewertung:
5 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 19.05.2015
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