Motörhead
Aftershock
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Tracklist:
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01. Heartbreaker
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3:05
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02. Coup De Grace
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3:45
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03. Lost Woman Blues
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4:09
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04. End Of Time
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3:17
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05. Do You Believe
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2:59
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06. Death Machine
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2:37
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07. Dust And Glass
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2:51
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08. Going To Mexico
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2:52
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09. Silence When You Speak To Me
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4:30
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10. Crying Shame
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4:28
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Release: 18.10.2013
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11. Queen Of The Damned
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2:40
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12. Knife
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2:57
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Label: UDR Music
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13. Keep Your Powder Dry
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3:54
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14. Paralyzed
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2:50
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Formate:
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Jewel-CD
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Digipack
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Vinyl LP
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UDR Music D2C Package
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Seit 38 Jahren trifft der Spruch „We are Motörhead and we play Rock'n'Roll“ genau das, was diese Band so exzellent und auf den Punkt umsetzt. Das taten sie nun wieder, bei den Aufnahmen zu ihrem 21. Studioalbum. Das Werk trägt den Titel Aftershock und erschien am 18.10.2013. Vierzehn Tracks wurden in den NRG Studios in Hollywood eingespielt. Cameron Webb, der langjährige Produzent der Band, war wieder für Mixing und Recording zuständig. Aftershock ist in verschiedenen Versionen zu haben, für jeden Geschmack ist etwas dabei und die Vielfalt freut sicher auch die Sammler.
Faszinierend, was drei Musiker mit ihren Instrumenten an gewaltigem Sound fabrizieren können. Starke Gitarrenparts mit scharfen Riffs und Soli vom Feinsten, der Bass donnert los, die Drums krachen. Jeder von ihnen kann seine Qualitäten an seinem Arbeitsgerät in den Songs voll ausleben. Die drei Mannen – Sänger und Bassist Lemmy Kilmister, Gitarrist Phil Campbell und Drummer Mikkey Dee – ziehen ihr Ding durch, ohne Wenn und Aber, geradeaus und in Hochform. Es gibt keine großen Überraschungen, aber die Scheibe kann auf jeden Fall überzeugen.
Der Mix zwischen Vollstoff-Nummern, turboschnellen Abgehern und langsameren blues-getränkten Songs passt ideal. Das zeigen gleich mal die ersten vier Tracks. Mit Heartbreaker und Coup De Grace poltern sie gewaltig los, rocken die Hütte. Das folgende Lost Woman Blues senkt den Pulsschlag und ein Hauch Romantik füllt den Raum. Damit hat es sich schnell wieder, denn End Of Time hämmert gnadenlos mit jagenden Grooves aus den Boxen. Im munteren Tempowechsel geht’s dann weiter... Dreckiger Rock'n'Roll trifft auf berührende Melancholie, wilde Action auf nachdenkliche Schwermut.
Die Texte von Lemmy Kilmister sind gut, viele Refrains zwingen umgehend zum Mitgröhlen und werden live sicher die Menge zum Chor mutieren lassen. Lemmys Stimme erkennt man ja sofort, hört sie unter Tausenden heraus. Er ist sicher nicht der größte Sänger, aber seine Stimmbänder klingen als wären sie in hundert Jahre altem edelsten Whisky eingelegt worden. Dieses gewisse Etwas bringt's einfach, insbesondere bei den langsameren Nummern Lost Woman Blues und Dust And Glass. Ich steh eh auf den Blues-Charakter dieser beiden Tracks und der Gesang bringt Gänsehaut.
Vierzehn Tracks auf die CD zu packen – eine brillante Idee! Endlich mal wieder ein Silberling mit ordentlicher Menge an Befüllung. Kritikpunkte – bei dieser rauchigen Stimme hätte ich mir eine Ballade gewünscht, so eine richtige, nur mit Gitarrenbegleitung. Ansonsten bin ich generell eher für eine kleine musikalische Überraschung als für eine zu enge Anlehnung an ältere Songs zu haben. Ein Bonbon wäre z.B. ein Duett gewesen, so was in der Art bzw. ein Oh-ha Effekt fehlt mir ein bisschen.
Heartbreaker wurde ausgekoppelt, ein Videoclip dazu kreiert. Allerdings sehen wir Germanen momentan von der offiziellen Version anstelle bewegter Bilder nur den berühmt-berüchtigten „Du guggscht hier net rein“ Smiley. Trotzdem verlinkt, vielleicht fällt es mal wem auf und es wird abgeändert.
Meine Anspieltipps:
Dust And Glass - ich liebe die sanfte Blues-Variante à la Motörhead, da könnte ich stundenlang zuhören. Hier dauert der Genuss knappe drei Gänsehaut-Minuten lang. Die Gitarre ist extrem heiß und vom Gesang her meine absolute Nr. 1.
Lost Woman Blues – langsamere Nummer, die aber in der letzten Minute ordentlich Fahrt aufnimmt. Geiler Gitarreneinsatz, stimmlich top umgesetzt und vom Aufbau her interessant dank dem unerwarteten Tempo-Schlenker.
Silence When You Speak To Me – rockt mit Schmackes im mittleren Tempobereich. Der stampfende Rhythmus geht klasse ins Gebein. Der Text hat was, kann ich irgendwie sehr gut nachempfinden.
Aftershock ist eine sehr gelungene Dosis Musik, hat Power und Seele und ich hoffe inständig, dass wir in Zukunft noch mehr davon zu hören bekommen können. Dem Album gebe ich>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 26.10.2013
Dieses Review widme ich meiner Freundin Wilma. Sie hatte sich sehr auf diese CD und noch vieles mehr im Leben gefreut, leider war es ihr nicht mehr vergönnt. Rock den Himmel, Wilma!
Foto> ©2013 by Robert John Photography
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