 Motörhead
Under Cöver


|
Tracklist:
|
|
01. Breaking The Law
|
2:33
|
02. God Save The Queen
|
3:19
|
03. Heroes
|
4:36
|
04. Starstruck
|
4:06
|
05. Cat Scratch Fever
|
3:54
|
06. Jumpin’ Jack Flash
|
3:19
|
07. Sympathy For The Devil
|
5:34
|
08. Hellraiser
|
4:32
|
09. Rockaway Beach
|
2:16
|
|
10. Shoot 'Em Down
|
3:53
|
Release: 01.09.2017
|
11. Whiplash
|
3:49
|
|
|
|
Label: Motörhead Music / Warner
|
|
|
|
|
|
Formate:
|
|
CD Digipak
|
|
|
Super Deluxe Boxset
|
|
|
Vinyl-LP
|
|
|
|
|
|
|
Am 01.09.2017 erscheint das Album Under Cöver von Motörhead via Motörhead Music / Warner. Die elf Tracks gibt es in den Versionen Digipak, schwarze Vinyl in Gatefold und als Super Deluxe Box, die neben den beiden erstgenannten Formaten noch einen VIP Gästepass und einen Batch enthält. Mich kann man ja nicht mit Schnickschnack locken, nur mit einem Mehr an Musik. Von daher reicht mir das aufklappbare Digipak, das gleich mal mit seinem wirklich informativen Booklet punkten konnte.
Ich gebe zu, ich musste schon zweimal hinsehen als der VÖ-Termin für diese Scheibe auftauchte... Sänger/Bassist Lemmy Kilmister, Gitarrist Phil Campbell und Drummer Mikkey Dee waren Motörhead und mit dem Tod von Lemmy Kilmister im Dezember 2015 wurde auch die Band zur Ruhe gebettet. Phil Campell rockt nun mit seinen Söhnen, Mikkey Dee sitzt auf dem Drumschemel bei den Scorpions. Natürlich kann es trotzdem Nachschub von Motörhead geben, altes Neues, ein Hoch auf unveröffentlichtes Material, das sicherlich in diversen Schubladen schlummert...
Das Trio suchte sich im Laufe der Jahre immer mal wieder eins ihrer Lieblingslieder aus, verpasste ihm das typische knarzig-rockende Motörhead Gewand und hatten ihren Spaß dabei. Elf dieser Cover-Songs - aufgenommen zwischen 1992 und 2015 - wurden nun auf Under Cöver zusammengestellt. Krachneu für die Ohren und unveröffentlicht war bis dato ihre Version von David Bowies Heroes, die 2015 während der Bad Magic Session entstand und somit als eine der letzten Nummern, die die Band zusammen aufgenommen hat, in die Motörhead Annalen eingeht. Einen Song wie Heroes kann man nicht einfach drei Gänge schneller und zehn Pfund härter spielen, das epische Werk braucht eine gewisse Atmosphäre und die geben ihm Motörhead. Für mich wirkt die Stimme von Lemmy Kilmister hier fast schon sanft und zerbrechlich. Der Text klingt intensiv und eindringlich, was der Nummer Tiefe gibt, aber auch bedrückt, weil es auf eine gewisse Art Lemmys Abschied ist.
Heroes wurde vorab als erste Single ausgekoppelt und aus diversem Filmmaterial klöppelte man einen Videoclip dazu. Somit war der einzige bislang unbekannte Track aus dem Sack und die restlichen zehn... tja, soweit ich weiß, liegen die alle bereits in gepresster Form vor... auf verschiedenen Motörhead Alben und Samplern/Compilations... sie dürften daher bei eingefleischten Fans schon im CD-Regal verweilen. Für mich stellte sich die Frage: warum ein Album anstatt es bei einer Single mit dem unbekannten Heroes zu belassen?
Da nicht jeder die ganzen Cover kennen kann, noch ein paar Anmerkungen dazu: die Originale wurden mal mehr und mal weniger verändert, wobei mir einige zwar gefallen, aber doch etwas zu brav und glatt rüberkommen. Ich hätte mir z. B. von Breaking The Law (Judas Priest), Hellraiser (Ozzy Osbourne) und Cat Scratch Fever (Ted Nugent) schon eine Schippe mehr dreckig-erdigen Rock 'n' Roll erwartet. Sehr gelungen sind die knackig-rockenden Transformationen von Shoot 'Em Down (Twisted Sister) und Starstruck (Ronnie James Dio). Eine Besonderheit: Starstruck wurde für das 2014 erschienene Dio Tribute-Album This Is Your Life aufgenommen und da Lemmy Kilmister zu dem Zeitpunkt aus gesundheitlichen Gründen den Leadgesang nicht beisteuern konnte, sprang Biff Byford von Saxon ein.
Die punkig-wilden God Save The Queen (Sex Pistols) und Rockaway Beach (The Ramones) liefern von Haus aus eh ein anderes Kaliber – Steilvorlage jeweils dankend zur Brust genommen und versenkt. Von den Rolling Stones sind mit Jumpin’ Jack Flash und Sympathy For The Devil gleich zwei Songs vertreten. Beide Neuinterpretationen können bei mir punkten, obwohl Lemmy & Co. gerne noch ein bisschen mehr Gas hätten geben dürfen. Ein Cover erhielt eine gewichtige Auszeichnung: für ihre Version von Metallicas Whiplash sahnten Motörhead 2005 ihren ersten Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“ ab.
Meine Highlights: wenn Lemmy Kilmister die Texte mit seinen jahrelang in Whisky eingelegten Stimmbändern ins Mikro knurrt und die Gitarrensoli von Phil Campell. Als Anspieltipps hab ich drei Songs ausgesucht, die seit Ewigkeiten zu meinem Leben gehören und die ich im Original sowie in der Motörhead Version cool finde:
Heroes - Sympathy For The Devil - Shoot 'Em Down
Mein Fazit: ich mag viele, aber nicht alle Cover, die Motörhead vom Stapel gelassen haben. Auf Alben und Samplern willkommen, aber eine zusätzliche eigene Zusammenfassung hätte ich jetzt nicht gebraucht. Under Cöver sehe ich definitiv als Schmankerl für eingefleischte Fans, die auf die Komplettierung ihrer Sammlungen achten. Daher gibt es von mir>
Bewertung:
    4 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 29.08.2017
Track
|
Titel
|
Interpret
|
Cover
|
Produzent
|
01.
|
Breaking The Law
|
Judas Priest
|
2008
|
Cameron Webb
|
02.
|
God Save The Queen
|
Sex Pistols
|
2000
|
Bob Kulick & Bruce Bouillet
|
03.
|
Heroes
|
David Bowie
|
2015
|
Cameron Webb
|
04.
|
Starstruck
|
Ronnie James Dio
|
2014
|
Cameron Webb
|
05.
|
Cat Scratch Fever
|
Ted Nugent
|
1992
|
Peter Solley
|
06.
|
Jumpin’ Jack Flash
|
The Rolling Stones
|
2001
|
Bob Kulick & Bruce Bouillet
|
07.
|
Sympathy For The Devil
|
The Rolling Stones
|
2015
|
Cameron Webb
|
08.
|
Hellraiser
|
Ozzy Osbourne
|
1992
|
Billy Sherwood
|
09.
|
Rockaway Beach
|
The Ramones
|
2002
|
Cameron Webb
|
10.
|
Shoot 'Em Down
|
Twisted Sister
|
2001
|
Bob Kulick & Bruce Bouillet
|
11.
|
Whiplash
|
Metallica
|
2005
|
Bruce Bouillet & Bob Kulick
|
|
|