Oceanwake
Sunless
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Tracklist:
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01. The Lay Of A Coming Storm
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15:37
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02. Parhelion
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9:18
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03. Avanturine
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8:03
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04. Ephemeral
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10:26
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Release: 13.03.2015
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Label: ViciSolum Records
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Format: Jewel-CD
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Line-Up:
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Links:
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Eero Haula
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Gesang
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Oceanwake @ Facebook
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V-V Laaksonen
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Gitarre, Gesang
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Martti Koski
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Gitarre
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Jarkko Mäkelä
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Bass
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Mikko Kulju
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Drums
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Am 13.03.2015 veröffentlichte die finnische Band Oceanwake ihr zweites Album Sunless via ViciSolum Records. Die Musiker selbst waren zusammen mit Jonne Järvelä von Korpiklaani als Produzenten im Einsatz. Die CD enthält nur vier Tracks, aber die bringen es auf eine Gesamtlaufzeit von über 43 Minuten.
Ich kannte weder die Gruppe noch ihr 2013er Debüt Kingdom und war somit sehr neugierig auf die Musik, die mit „zwischen Doom und Post Metal“ beschrieben wurde. Auf diese ganzen Stilschubladen geb ich nichts - ich liebe die Vielfalt und konnte mich noch nie auf nur eine Richtung der härteren Klänge einschwören. Ich höre mir generell alles an und lasse meine Ohren entscheiden, was mir gefällt und was nicht. Die Songs von Oceanwake schafften es, mich in eine ganz besondere Stimmung zu bringen, gewisse Gefühle zu wecken und mich positiv zu überraschen.
Oceanwake - das sind Sänger Eero Haula, Gitarrist/Sänger Ville-Veikko Laaksonen, Gitarrist Martti Koski, Bassist Jarkko Mäkelä sowie Drummer Mikko Kulju. Hauptschreiberling Ville-Veikko und seine Jungs bieten kleine Kunstwerke. Bei solchen Laufzeit-Brummern kann man einiges an Kreativität ausleben, Geschichten ausgiebig in Worten und vor allem in Noten erzählen. Es gibt viele längere rein instrumentale Passagen, bei denen die Musiker sich so richtig reinknien, sich in ihrem Spiel verlieren und komplett darin aufgehen. Die Melodien fesseln, haben stellenweise fast schon was Hypnotisches. Das Kopfkino wird eingeschaltet, man kann sich treiben lassen, aber genaues Zuhören ist ein Muss, sonst kann sich das spezielle Flair nicht voll entfalten.
Der Gesang wechselt zwischen wütend-hartem tiefem, oft aggressivem Grollen & Grummeln und einer angenehm weichen klaren Stimme. Die Aufteilung spiegelt die ganzen Empfindungen wider. Eero Haula und Ville-Veikko Laaksonen leiden sich exzellent durch die vier Tracks. Die Musik schleicht in sehr gebremstem Tempo aus den Boxen, das aber extrem kraftvoll und dynamisch. Sie erschafft eine besondere Atmosphäre: mehrheitlich düster, melancholisch, mit einer gewissen Traurigkeit, in vielen Passagen auch sanft und berührend, fast schon zerbrechlich. Die Texte werden ideal ummantelt und die darin verarbeiteten Emotionen ausgezeichnet mit den Instrumenten umgesetzt. Nachdem ich einmal den finnischen Winter erleben konnte, bin ich ja der Überzeugung, dass die Finnen bzw. die Skandinavier durch die sehr dunklen kalten Monate besondere Talente entwickeln, musikalisch außergewöhnliche Stimmungen zu kreieren.
Die Jungs haben echt was drauf. Das Rhythmusduo lässt es ordentlich rumschen, kann aber auch filigran und behutsam ans Werk gehen. Die Gitarren gefallen mir verdammt gut – die donnernden Riffs überzeugen ebenso wie das ruhige, zarte und abwechslungsreiche Saitenspiel. Ich muss in entsprechender Laune sein, um mir diese Musikrichtung anzuhören. Das geht nicht jeden Tag, da es für mich doch eine „schwerere“ Kost ist. Das Album heißt zwar Sunless, aber strahlen tut es trotzdem, auf seine eigene Art.
Die Tracks greifen ineinander über, deshalb sollte man sich das Ganze am Stück geben und als Anspieltipp gibt’s daher heute nur einen:
The Lay Of A Coming Storm – über 15 Minuten lang, da passiert so viel, toll aufgebaut, harte krachende Parts wechseln immer wieder mit zauberhaft sanften Zwischenstücken.
Hier könnt ihr euch die Songs anhören und bei Gefallen auch sofort käuflich erwerben. Meine Wertung für Sunless >
Bewertung:
5 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 15.03.2015
Foto: ©2014 by Atte Santala
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