To The Rats And Wolves
Neverland
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Tracklist:
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01. Suburban Romance
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3:45
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02. Wild At Heart
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3:10
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03. Dead By Dawn
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4:11
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04. Blackout
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3:28
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05. Revolution
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3:45
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06. Roadsick
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3:59
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07. Interlude
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0:56
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08. Schoolyard Warfare
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3:12
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09. Kill The DJ
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3:45
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10. Ghosts
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4:37
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Release: 01.05.2015
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Label: Eigenproduktion
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Format: Jewelcase-CD
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Die sechs Jungs von To The Rats And Wolves veröffentlichten 2013 ihre erste EP Young.Used.Wasted und schoben später im Jahr noch eine Cover-Version von Keshas Die Young nach. Ihre Musik schlug gewaltig ein, die Klicks bei YouTube schossen in die Höhe, sie absolvierten jede Menge Konzerte und waren bei zwei Eskimo Callboy Tourneen als Support mit unterwegs. Das nenne ich einen gelungenen Karrierestart und die Band aus Essen dürfte mehr als zufrieden über diese Entwicklung gewesen sein. Das war sicher der ideale Ansporn beim Schreiben neuer Songs. Zehn Stück davon packten sie auf ihr Debüt-Album, das den Titel Neverland trägt, von den Musikern zusammen mit Daniel Haniß produziert wurde und am 01.05.2015 auf den Markt kam.
Meine Premiere mit der Musik von To The Rats And Wolves war das Video zu Suburban Romance. Ging bestens ins Ohr und ins Gebein – hart und heftig, scharfer Rhythmus, gute Aufteilung der beiden Gesangsstile, zusätzlich aufgepeppt durch den Einsatz kurzer Samples. Auch das Zuschauen machte Spaß. Ich steh auf eine coole Show und das Make-Up-Gedöns, solange der Fokus auf der Musik bleibt und das Drumherum nicht wichtiger eingestuft wird als die Qualität der Songs. Suburban Romance verstärkte meine Neugier auf Neverland...
Zum To The Rats And Wolves Line-Up gehören Dixi und Nico an den Mikros, die Gitarristen Danny und Marc, Bassist Stanni und Drummer Simon. Sie spielen eine Mixtur aus Metalcore, Electro, Punk und Pop. Ich bin immer für solche Mischungen zu haben, wenn's kreativ und mit viel Leidenschaft angegangen wird. Der Stil-Cocktail muss spritzig, etwas abgedreht und mitreißend ausfallen, um bei mir punkten zu können. Das hat Neverland locker geschafft!
In Sachen Gesang wird zweigleisig losgelegt. Nico singt die klare Stimme, beeindruckende Leistung, ich mag sein Timbre. Dixi übernimmt die Shouts und röhrt sich energisch durch die Nummern. Gefällt mir sehr, so lange ich ihn verstehen kann und das ist leider nicht immer der Fall. Einen Gastsänger haben sie sich auch in die Höhle geholt und es hat mich nicht unbedingt gewundert, dass die Wahl auf Sebastian „Sushi“ Biesler von Eskimo Callboy fiel. Sushi hilft den Jungs, den DJ zu killen. Der Song ist heiß, prescht los, die Rhythmusfraktion lässt es gewaltig krachen, interessanter Aufbau, gut gesetzte Samples, gesanglich klasse aufgeteilt. Live dürfte Kill The DJ durch die Decke gehen, Hammerteil!
Ein kleiner Kritikpunkt zur Albumbefüllung: Interlude ist nicht mal eine Minute lang, wieder ein Track von der Sorte, die ich generell für unnötig halte. Bleiben also neun Songs mit normaler Laufzeit über. Es geht mehr als ordentlich zur Sache und Langeweile kommt definitiv schon mal keine auf. Bass und Drums jagen einen herrlich harten Beat durch die Boxen, die Gitarren überzeugen mit ihren coolen, kraftvollen Riffs. Die Jungs hauen einen verführerischen Groove raus, bei dem man automatisch mitgehen muss. Immer wieder sind Samples mit verbaut worden und das recht clever. Eine Überdosis davon kann nerven, das ist hier nie der Fall. Die Melodien fressen sich im Gehörgang fest und die Refrains regen intensiv zum lautstarken Mitträllern an.
Die Nummern gehen richtig gut ab, mit anständig viel Schmackes, mal schnell, mal schneller. Ich hatte neun Tracks durch, der letzte stand an und ich dachte, sie verabschieden sich mit Vollgas, aber neee.... Eine Überraschung wartete auf mich, denn To The Rats And Wolves präsentieren mit Ghosts eine völlig andere Seite ihres Wirkens. Langsam, gefühlvoll und sanft schweben die Geister durch den Raum, berühren, verursachen Gänsehaut. Stimmlich ein Highlight, nur klarer Gesang, der dank der ruhigeren, toll arrangierten Ummantlung durch die Instrumente optimal zur Geltung kommt. Dieses emotionale, intensive Stück Musik ist ein sehr gelungener Abschluss – Respekt! Kam etwas unerwartet, aber ich steh drauf, wenn Bands ihre Talente in alle Richtungen ausspielen, vielseitig agieren und sich nicht auf „Hau-Druff“ beschränken.
Anspieltipps: Suburban Romance – Ghosts - Kill The DJ
Wenn To The Rats And Wolves ihrem Stil treu bleiben und sich nicht verbiegen lassen, dürften wir noch einiges von ihnen zu hören bekommen. Neverland bringt Spaß und gute Laune in die Bude. Dafür gibt’s von mir>
Bewertung:
5 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 23.05.2015
Foto> ©2015 by To The Rats And Wolves
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