[Soon]
Better Days
|
Tracklist:
|
|
01. Rather In Your Mind
|
4:29
|
02. Empty Promises
|
4:26
|
03. Blessing In Disguise
|
4:46
|
04. Better Days
|
4:06
|
05. Danger At Hand
|
4:42
|
06. Against The Grain
|
5:29
|
07. Truth
|
5:13
|
08. Attempts To Deceive
|
4:30
|
09. Out Of Mind
|
1:56
|
|
|
|
Release: 23.09.2016
|
|
|
|
|
|
Label: Oscillation Music/Al!ve
|
|
|
|
|
Format: Jewel-Case
|
|
|
|
|
|
|
[Soon] veröffentlichten am 23.09.2016 ihr neues Werk via Oscillation Music. Es trägt den Titel Better Days und hat neun Tracks an Bord, die wieder aus der Feder des bewährten Duos Eric und Lenny stammen. Für das Mastering zeichnet einmal mehr Eroc verantwortlich... wobei mir spontan „never change a winning team“ in den Sinn kam...
Das Hamburger Trio besteht schon ein paar Tage länger, brachte 2006 das Debüt-Album End Isolation auf den Markt und präsentierte seine Musik bei ca. 400 Konzerten auf den Bühnen Deutschlands. Aktuell besteht [Soon] aus den beiden verbliebenen Gründungsmitgliedern Eric (Gesang) und Lenny (Gitarre, Bass) sowie Drummer Jakob. Nach dem 2013 erschienenen Dead-End Street mussten wir uns drei Jahre gedulden, doch nun ist die Zeit reif für den fünften Streich namens Better Days.
[Soon] zeigen nicht nur bei der Schreibweise des Bandnamens ihren ganz eigenen Stil, sondern auch mit ihrem prägnanten Sound, den sie im Laufe der Zeit entwickelt und ausgebaut haben. Melodische Härte gepaart mit gefühlvollem Gesang, der den Worten Leben einhaucht plus Texten, die richtig was hergeben und das Kopfkino starten lassen. Der Rhythmus groovt sich knackig in die Gehörgänge, wo er sich samt den Gitarren-Riffs häuslich einrichtet, sprich: das sind hinterlistige Ohrwürmer, die man so schnell nicht mehr aus dem Schädel bekommt.
Was an Bearbeitung der Gitarrensaiten geboten wird, ist einfach nur heiß. Ein weiterer positiver Aspekt sind die Tasteninstrumente. Wenn Keyboard oder Klavier tätig werden, tun sie das dezent - klingt klasse und nervt nicht. Ich entwickle eine immer tiefer werdende Abneigung gegen Plingpling-Keyboardeinsätze, die mir auf dieser Scheibe erfreulicherweise erspart bleiben. Sänger Eric ist kein Schreibär und kein Raukehlchen, aber er rockt die Songs auf seine Art ausdrucksstark, emotional und intensiv. Sein Gesangsstil erinnert mich oftmals ein bisschen an die Wave & Elektro & Synthie-Bands von anno Tobak und einen leichten Wave-Einschlag hat auch die eine oder andere Nummer mit drinne. Besonders atmosphärisch kommen die düster-melancholischen Momente rüber, die Gänsehaut-Garanten sind.
Das genaue Hinhören lohnt sich, denn neben den ansprechenden Lyrics liefern die Jungs auch an den Instrumenten spieltechnisch extrem viel. Beim Songwriting wurde sehr kreativ gewirkt und die Umsetzung gefällt mir verdammt gut. Es wird viel Abwechslung geboten und jeder Track hat für mich seine herausstechenden kleineren oder größeren Besonderheiten. Beispiele gefällig? Beim flotteren Rather In Your Mind sind es die superstarken Drums, das flirrende Keyboard und das Zwischenstück mit dem verzerrten Gesang. Empty Promises punktet vor allem mit den Gitarrenparts, scharfe Kost, insbesondere das zweistimmige Gitarrensolo.
Blessing In Disguise hat einen faszinierenden Tempowechsel zwischen den eher schleichenden Strophen, dem Vollgas-Refrain und einem fast schon psychedelic anmutenden Zwischenteil. Daumen hoch für Drums & Bass und die zirpende Gitarre in den Strophen. Zu Better Days sag ich nix, denn den Song könnt ihr euch hier komplett anhören und euch selbst ein Bild machen. Bei Truth sind die Strophen und der zackige Part mit leicht verzerrter Stimme meine Highlights. Attempts To Deceive überzeugt vor allen Dingen mit seinen Strophen, die von einem harten Gitarrenriff und krachenden Drums dominiert werden.
Mein einziger Kritikpunkt ist die Befüllungsmenge. Nur neun Tracks und davon bleibt einer unter zwei Minuten Laufzeit – das hätten gerne noch ein paar Schippen mehr an Musik sein dürfen, weil's so mitreißend ist...
Anspieltipps:
Against The Grain – Geigenklänge leiten uns in diese langsamere Nummer, starker Aufbau, was die Instrumente abliefern, ist der Hammer! Wechsel zwischen sanften Strophen und Power-Refrain, wobei es mir insbesondere die Strophen total angetan haben.
Danger At Hand – der Einstieg knallt ins Ohr und in die Knochen, flottes Tempo, scharfer Groove, Riff und Mittelteil fräsen sich ins Hirn.
Out Of Mind – greift den Refrain von Track Nr. 1 Rather In Your Mind nochmals auf, als berührende melancholische Ballade, nur Erics Stimme mit Klavierbegleitung, geht ganz tief unter die Haut, ist nur leider mit unter zwei Minuten viel zu kurz geraten...
[Soon] haben mir mit diesem Werk wirklich Better Days geschenkt. Dafür gibt es von mir>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 22.09.2016
Foto: ©2016 by [Soon]
|