Starbreaker
Dysphoria
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Tracklist:
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01. Pure Evil
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3:54
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02. Wild Butterflies
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4:47
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03. Last December
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3:58
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04. My Heart Belongs To You
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4:44
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05. Beautiful One
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4:17
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06. Dysphoria
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4:31
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07. How Many More Goodbyes
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5:00
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08. Fire Away
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4:11
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09. Bright Star Blind Me
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5:47
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10. Starbreaker
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4:06
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Release: 25.01.2019
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Label: Frontiers Music S.r.l.
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Format: CD
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Line-Up:
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Links:
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Tony Harnell
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Gesang
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Starbreaker @ Facebook
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Magnus Karlsson
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Gitarre, Keyboard
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Jonni Lightfoot
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Bass
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Anders Köllerfors
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Drums
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Lange mussten wir auf das dritte Album von Starbreaker warten, nach elf Jahren ist es nun endlich soweit. Frontiers Music S.r.l. veröffentlicht am 25.01.2019 die CD Dysphoria, die neun neue Tracks plus ein Judas Priest Cover beinhaltet. Als Produzenten waren Magnus Karlsson und Tony Harnell tätig, Mix und Mastering übernahm Simone Mularoni.
Das aktuelle Line-Up besteht aus Sänger Tony Harnell, an der Gitarre und den Keyboards wirkt Magnus Karlsson, den Bass zupft Jonni Lightfoot und hinter den Drums sitzt Anders Köllerfors. Tony Harnell war dunnemals Sänger bei TNT und startete Starbreaker als Sideprojekt. Sie veröffentlichten 2005 ihr Debüt, das den Namen der Kombo als Titel trug. Der Nachfolger Love's Dying Wish erschien 2008, anschließend lagen die Bandaktivitäten auf Eis.
Hat sich das geduldige Warten gelohnt? Jepp, hat es! Kostproben bekam man vorab schon mal mit den Songs Pure Evil und How Many More Goodbyes via Audioclip angereicht. Die beiden Tracks zeigen schon, dass während dem Songwriting das Wort „Einerlei“ fett durchgestrichen und das Wort „Vielerlei“ rot vermerkt war. Das Album punktet durch Abwechslung in Tempo und Härtegrad, den kreativen Aufbau vieler Nummern sowie die Umsetzung des Ganzen durch äußerst talentierte Musiker.
Die Qualitäten von Gitarrist Magnus Karlsson kennt man u. a. von seinen Einsätzen bei Primal Fear und Allen/Lande sowie seinem eigenen Projekt Free Fall. Saitenmagiern dieser Güteklasse hör ich arg gerne zu, genieße intensiv und das darf ich auf dieser Scheibe sehr ausgiebig. Jeder Song bringt genial gute Riffs und brillante Soli, da geht mir das Herz auf. :-) Dazu der leidenschaftliche Gesang von Tony Harnell, der sich auf vielen Stufen der Tonleiter sauwohl fühlt. Wenn er in die Höhen geht, wow, ganz großes Kino!
Das bärenstarke Rhythmus-Duo lässt es ordentlich krachen. Jonni Lightfoot setzt mit seinen knackigen Bass-Lines für mich viele Highlights. Neuzugang Anders Köllerfors bietet am Schlagzeug eine erstklassige Leistung und sein Drum-Stil passt bestens rein. Die Harmonie zwischen den Jungs ist spür- und hörbar. Gesamt gesehen steckt jede Menge Power in der Musik, aber es werden auch Streicheleinheiten mitgeliefert und die Texte geben was her – eine runde Sache!
Das kernig-harte schnelle Pure Evil ist ein idealer Opener, der durch die Boxen jagt, angetrieben von starken Double Drums, wird von einem längeren Gitarrensolo und sich in den Gehörgang schraubendes Riff versüßt. Tony Harnell treibt sich in höheren Lagen rum und die zweistimmigen Parts mit Magnus Karlsson klingen klasse. Bei Wild Butterflies wird einige Gänge runtergeschaltet, hat aber jede Menge Schmackes und fesselt mich. Meine Highlights sind der wummernde Bass, der tolle mehrstimmige Gesang, der Tonlagenwechsel von Tony Harnell, der Ohrwurmrefrain, das Zwischenstück mit Klavierbegleitung sowie der sehr gelungene weiche und ruhige Abschluss. Last December kommt in mittlerer Gangart aus den Boxen, mir gefallen vor allem das coole Riff, die heißen Bass-Lines, die zwei- und mehrstimmigen Abschnitte und die ruhigeren Strophen.
My Heart Belongs To You ist wieder flotter unterwegs. Der eingängigere Song hat einen niedrigeren Härtegrad und einen Tempobreak mit Gitarrensolo. Eine gute Nummer, aber andere geben mir mehr, somit steht sie an Platz 10 meiner persönlichen Listung. Das langsame Beautiful One beginnt und endet als Ballade, mit Klavier und orchestralen Klängen, steigert aber zwischendurch das Powerlevel arg, unter anderem mit einem längeren Gitarrensolo. Tony Harnell zeigt ausführlich, was er stimmlich alles an Höhen und Tiefen drauf hat, der Gesang kommt voll zur Geltung und sorgt für Gänsehaut - ein berührender Seelenstreichler. Der schnellere Titeltrack Dysphoria beeindruckt mit seinem Aufbau und brillanter Gitarrenbearbeitung, Riff und Soli sind ein Träumchen. Bass und Drums grooven heftig, interessanter Abschluss.
How Many More Goodbyes startet behutsam mit Orchesterbegleitung, verändert sich aber mehrfach, nimmt Fahrt auf und bremst wieder runter, ein fantastischer Aufbau und bei allen sanften Passagen ist die Stimme das absolute Sahnehäubchen. Für Fire Away gilt praktisch dasselbe wie für My Heart Belongs To You... nur das mir der Bass und das Gitarrensolo von Fire Away besser gefallen, daher mein Platz 9. Bright Star Blind Me ist eine geniale Tempomix-Granate, die mich total einfängt und fasziniert. Mal streichelt der Song das Herz, mal knallt er ordentlich. Orchestrale Töne und Klavierparts treffen auf einen grandiosen Bass, großartige Drums und einen Gitarreneinsatz, der mir ein „holla die Waldfee“ entlockte, was auch der Gesang schaffte. Es geht teilweise sehr hoch hinaus und die zweistimmigen Einsätze haben es in sich. Als Rausschmeißer gibt es das irgendwie naheliegende Cover von Judas Priests Starbreaker. Richtig klasse gemacht, ich höre dieser Version gerne zu, hätte aber trotzdem einen weiteren neuen Song bevorzugt.
Kritik im eigentlichen Sinne hab ich nicht, es hätten allerdings nach der langen Wartezeit gerne zwei bis drei Tracks mehr sein dürfen. Neun Lieder und ein Cover – diese Befüllung ist für mich ein bisschen dürftig.
Anspieltipps: Pure Evil - Wild Butterflies - Bright Star Blind Me
Dysphoria überzeugt mit kreativen Kompositionen, die auf hohem Level eingespielt wurden. Es macht Spaß, Starbreaker zuzuhören und zu genießen – ein Rock-Schmankerl! Dafür gibt es von mir>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 22.01.2019
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