Status Quo
Down Down & Dirty At Wacken
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Tracklist:
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01. Caroline
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5:31
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02. Something ‘bout You Baby I Like
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2:16
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03. Rain
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5:01
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04. Softer Ride
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4:02
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05. Beginning Of The End
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3:54
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06. Hold You Back
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5:09
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07. Proposin‘ Medley
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7:24
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08. Paper Plane
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3:39
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09. In The Army Now
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4:14
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10. Roll Over Lay Down
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5:52
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Release: 17.08.2018
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11. Down Down
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6:36
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12. Whatever You Want
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5:01
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Label: earMUSIC
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13. Rockin' All Over The World
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4:53
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14. Rock And Roll Music/
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7:33
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Formate:
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Bye Bye Johnny
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CD + DVD
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Ltd. Doppel-LP + DVD
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Ltd. Blu-Ray + CD
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Status Quo verwöhnen ihre Fans generell mit vielen Live-Mitschnitten und am 17.08.2018 gab's via earMUSIC gleich zweifachen Nachschub, allerdings nicht im Doppel-Pack, die Alben sind getrennt erhältlich. Zwei unterschiedliche Sets werden kredenzt, eins mit und eins ohne Strom. Das Konzert mit den Steckern in den Steckdosen trägt den Titel Down Down & Dirty At Wacken und um dieses Werk geht es in diesem Review.
Vierzehn Songs werden auf verschiedenen Tonträgern als Package angereicht: CD + DVD, ltd. Doppel-LP + DVD und ltd. Blu-ray + CD. Aufgenommen/gefilmt wurde ihr Auftritt beim weltberühmten Wacken Open Air am 03.08.2017. Das Festival im hohen Norden Deutschlands und die dortige Stimmung sind legendär, ebenso wie das Quintett aus England. Man könnte sagen, da kam etwas zusammen, was zusammen gehört.
Gitarrist/Sänger Francis Rossi, Gitarrist Richie Malone, Bassist John „Rhino“ Edwards, Keyboarder/Gitarrist/Mundharmonikaspieler Andrew Bown und Drummer Leon Cave traten vor ca. 75.000 Zuschauern verschiedener Altersklassen auf. Auf DVD kommt die Atmosphäre richtig gut rüber, da die Kameras immer wieder das abfeiernde, klatschende Menschenmeer filmten. Gänsehautfeeling gibt es jedes Mal, wenn der Wacken-Chor einige Zeilen des Gesangs übernimmt, wie z. B. bei In The Army Now oder Bye Bye Johnny. Die großen Quo Hits haben sie drauf und das ist nicht auf einzelne Jahrgänge begrenzt. Beim Anhören der CD geht das Ganze trotz Top-Sound nicht so unter die Haut. Es ist halt ein Unterschied, ob ich das Publikum nur ab und zu höre oder es auch in Action sehe. Bei Letzterem kommt der Live-Charakter wesentlich intensiver rüber.
Die Setlist besteht aus den üblichen Verdächtigen und Caroline ist der ideale Opener. Kracht ordentlich, rockt frisch-fröhlich und in einer anständigen Lautstärke aus den Boxen, man trällert mit und schwelgt in Erinnerungen. Natürlich denke ich auch an den leider verstorbenen Gitarristen Rick Parfitt, während meinem jahrzehntelangen Fan-Daseins war sein Platz immer links neben Francis Rossi. Ich ertappe mich nach wie vor dabei, dass ich denke: Wo ist er? Das kann man nicht einfach mit einem Fingerschnippen ausblenden... Ich stehe aber zu meiner Aussage, dass mit Richie Malone ein würdiger Nachfolger ausgesucht wurde. Beim Gesang ist es etwas problematisch, da mir die Stimme von Bassist Rhino Edwards und seine Art zu singen nicht liegen. Man merkt meiner Meinung nach, dass Quo mit Strom mehr “Übung“ haben. Der Harmoniegesang klingt wesentlich runder als beim Akustik-Set in der Royal Albert Hall und – halleluja – es gibt keine Frauen, die mitträllern. ;-)
Das Proposing Medley ist zusammengesetzt aus What You're Proposing, Down The Dustpipe, Wild Side Of Life, Railroad sowie Again And Again und geht heiß ab. Für mich ein Schmankerl, wobei ich feststellte, dass ich Wild Side Of Life live mal wieder komplett hören möchte. Roll Over Lay Down und Down Down bringen zusammen stolze 12 1/2 Minuten auf die Uhr. Die Gitarrenparts sind ein Träumchen, das Rhythmus-Duo groovt cool, lässig und souverän, die Keyboardparts fügen sich bestens ein, ohne zu dominant zu werden. Down Down könnt ihr euch in diesem Videoclip anschauen und euch ein Bild von der Stimmung machen.
Die dickste Gänsehaut verursachen definitiv In The Army Now und Rockin' All Over The World durch die vielen Gesangseinlagen der Zuschauer. Ich mag beide, sehr sogar. Doch für so einige Menschen stehen diese zwei Songs für Status Quo, weil es die größten Hits der Band sind. Ich seh das – mal wieder – etwas anders, was auch an meinen Anspieltipps erkennbar ist. Die Zugabe und zeitgleich das Finale des Auftritts bilden Rock And Roll Music und Bye Bye Johnny, die ineinander übergehen. Man wird mitgerissen und verabschiedet den Johnny lauthals mit. Das Publikum hat einen ausgiebigen Gesangspart und was die Instrumente in der Zeit abliefern, ist zumindest für mich sehr sehr hörenswert. Ein fulminanter Abschluss eines großartigen Auftritts.
Dreizehn dieser Tracks bedeuten mir sehr viel, nur mit Beginning Of The End bin ich nicht so ganz glücklich, da ich den Refrain noch nie mochte. Die Live-Fassungen der Nummern sind immer spannend, da nicht einfach nur die Studioversionen 1:1 gespielt werden, was sich auch teilweise, wie weiter oben angesprochen, in den Laufzeiten widerspiegelt. Längere instrumentale Einlagen mag ich sehr, die fünf Herren legen für mich eine verdammt gute Performance hin.
Ein bisschen Gitarren und Bass „Choreographie“ hat's, ebenfalls ein paar Interaktionen mit dem Publikum und Plaudereien von Francis Rossi. Es wird gelacht, geblödelt, Text vergessen, mal ein Einsatz verhauen, aber das ist der normale Live-Charakter. Wenn Aufnahmen geglättet werden, ist das absolut nicht mein Ding, da es den perfekten Auftritt niemals geben wird.
Anspieltipps: Roll Over Lay Down - Proposing Medley - Down Down
Down Down & Dirty At Wacken bringt mir mit Schmackes jede Menge Spaß in die Bude. Atmosphäre, Power und Spielfreude faszinieren, reißen mit und beamen mich auch mal kurz zurück in meine Jugend. Für diesen Live-Mitschnitt gibt es von mir>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 30.09.2018
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