Tanzwut
Freitag der 13.
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Tracklist:
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01. Brot und Spiele
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3:36
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02. Brüder im Geiste
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3:30
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03. Freitag der 13.
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4:34
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04. Spielzeugland
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4:14
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05. Die Zeit heilt alle Wunden
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3:28
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06. Ohne Sünde
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3:42
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07. Der Zeitdieb
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3:42
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08. Niemals mehr
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3:48
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09. Des Teufels Braut
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3:47
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10. Vorbei ist vorbei
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3:48
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Release: 13.02.2015
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11. Spiegelkabinett
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3:47
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12. Bis der Morgen graut
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3:40
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Label: AFM Records
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13. Wenn wir untergehen
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3:37
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Format:
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Digipak
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Bonus-CD Ltd. Buch-Edition:
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Ltd. Deluxe Buch-Edition
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01. Der Zeitdieb
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(Lord Of The Lost Remix)
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02. Spiegelkabinett feat. Eric Fish
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(Subway To Sally)
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Links:
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03. Vorbei ist vorbei feat. Martin
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Tanzwut Homepage
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Engler (Mono Inc.)
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Tanzwut @ Facebook
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04. Freitag der 13.
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Tanzwut @ Twitter
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(Rotersand Rework)
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05. Brot und Spiele
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(Oually Bumbumbombamix)
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06. Ohne Sünde
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(1.9.7.9. Rmx By Frequen-c)
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Line-Up:
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Teufel
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Gesang
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René
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Gitarre
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Der Zwilling
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Bass
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Shumon „Zack“
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Drums
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Oually Bomba
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Keyboard
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Percussion
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Pyro
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Dudelsack
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Thrymr
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Dudelsack
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Am Freitag, den 13.02.2015, erscheint das neue Tanzwut Album Freitag der 13. und hat in der normalen Digipak-Version 13 Songs an Bord. Wenn man das liest und die schwarze fauchende Katze mit den glühenden Augen auf dem Cover betrachtet, dämmert es einem flott, welcher Themenkreis mit Sicherheit in den Lyrics zum Tragen kommen wird...
Das Artwork ist ein echter Hingucker, für den der Grafiker Ingo Römling verantwortlich zeichnet. Auch die limitierte Deluxe Book Edition beeindruckt, insbesondere in Hinsicht auf die zusätzliche Bonus-CD. Sie beinhaltet kein weiteres neues Liedgut, sondern Remixe und Duette einiger der regulären Album-Tracks. Diese Versionen klingen sicherlich interessant – am Mikro kommen Martin Engler/Mono Inc. und Eric Fish/Subway To Sally zum Einsatz, bei den Neuabmischungen waren u.a. Lord Of The Lost, Rotersand und Tanzwuts Qually am Wirken. Hat man sich für eine der beiden Versionen entschieden, gibt es hochwertige und vielseitige Mittelalter-Musik auf die Ohren, liebevoll und ideenreich umgesetzt.
Tanzwut spielen mal in einer Akustikbesetzung und mal in einer Rockformation auf. 2014 feierten Erstere die Eselsmesse, 2015 präsentieren Letztere Freitag der 13. in härterer Gangart. Sieben Mannen vereinten ihr Können an den Instrumenten, der hauseigene Teufel steuerte zusätzlich sein kreatives Talent an der spitzen Schreibfeder und seiner Stimmbänder bei. Musikalisch wird ein Gebräu aus düsterem Rock, Elektrobeats und sanfteren langsamen Weisen serviert. Immer melodisch, immer packend, in unterschiedlichem Tempo und mit einem Sahnehäubchen in Form der Texte versehen. Obwohl sich diese oftmals auf alte Zeiten bzw. Historisches der Vergangenheit beziehen, kann man sie auch auf die Realität der heutigen Zeit übertragen. Das beste Beispiel dafür ist der Opener Brot und Spiele. Es lohnt sich generell, genau hinzuhören, sich ein paar Gedanken über das gesungene Wort zu machen und das Kopfkino einzuschalten...
Erzählt werden die Geschichten in bestem Deutsch und das auf abwechslungsreiche Art – tiefsinnig, witzig, nachdenklich, frech. Ein paar Beispiele: während Songs wie Der Zeitdieb und Spiegelkabinett mit Ironie, schwarzem Humor und einem gewissen Augenzwinkern gewürzt sind, tunkte man den Titeltrack zusätzlich dicke in die Mystik ein. Andere Nummern wie Niemals mehr oder Wenn wir untergehen wurden berührend und melancholisch geschrieben. Sänger Teufel, Gitarrist René, Bassist Der Zwilling, Drummer Shumon „Zack“, Keyboarder und Perkussionist Oually Bomba sowie Thrymr und Pyro an den Dudelsäcken verknüpfen diverse musikalische Essenzen und textliche Themen zu einem beeindruckenden Ganzen.
Auf diesem Album setzen für mich die Dudelsäcke wieder besondere Highlights. Mehrheitlich rocken sie ab, aber ebenso können sie bei langsameren Tracks schwermütig schluchzen. Die Rhythmussektion mit Drums, Bass und Percussion macht einen tollen Job, ihr Groove geht optimal ins Gebein. Das Keyboard wird so eingesetzt, wie ich es sehr mag: es passt sich stimmig in die Musik ein und nervt nicht PlingPling-mässig. Für mein Empfinden kommt die Gitarre etwas zu kurz, da hätte ich mir eine stärkere Präsenz gewünscht, gerne auch zwei bis vier Soli.
Und da ich gerade bei der Kritik angelangt bin... Das einzige wirkliche Manko: zu viele Textwiederholungen. Auf die Worte “Spielzeugland” und “Ticktack” reagiere ich momentan allergisch, auf Grund einer Überdosierung davon auf dieser CD.
Anspieltipps:
Freitag der 13. - klasse Rhythmus, Elektroelemente und Drums krachen knackig. Verschiedene Varianten des Aberglaubens in Bezug auf Unglücksbringer werden „aufgearbeitet“ - im Text und ebenso im wirklich sehenswerten Video zum Titeltrack.
Brüder im Geiste – umschreibt ideal die wahren Bestandteile einer Freundschaft. Bei der schnelleren Nummer punkten bei mir vor allem Drums und Bass. Hierzu wurde ebenfalls ein Clip gedreht, der im Fotoformat auch Erinnerungen an frühere Zeiten zeigt.
Spiegelkabinett – in jeder Beziehung herrlich schräg und abgedreht, mit treibendem harten Rhythmus. Der Teufel giftet die Worte ins Mikro, hält uns den Spiegel vor und stellt klar, dass Schönheit bei manchen eine rein äußerliche Tatsache ist und innen die grausigen Dämonen hausen.
Ab dem 09.04.2015 ziehen die Spielleute von Tanzwut durch die Lande, um das neue Werk live vorzustellen. Ihre Shows sind immer sehenswert, auf der Bühne ist die Band eine Bank. Es wird sicher wieder ein Hochgenuss, sich bei den Konzerten mitreißen zu lassen und intensiv das Tanzbein zu schwingen.
Eine schwarze Katze – egal, ob von links oder rechts kommend – bringt mich zum Strahlen. Die 13 ist für mich eine Glückszahl und daher kann ein Freitag, der 13. nur Außergewöhnliches bringen. Beides hat mir diese CD intensiv bestätigt. Im Geiste überreiche ich den Jungs ein vierblättriges Kleeblatt und vergebe für Tanzwuts Freitag, der 13. >
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 12.02.2015
Foto: ©2014 by AFM Records
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