Voodoo Circle
Raised On Rock
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Tracklist:
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01. Running Away From Love
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3:58
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02. Higher Love
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4:08
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03. Walk On The Line
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4:50
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04. You Promised Me Heaven
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4:45
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05. Just Take My Heart
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3:21
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06. Where Is The World We Love
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5:10
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07. Ultimate Sin
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4:02
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08. Chase Me Away
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5:22
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09. Unknown Stranger
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3:24
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10. Dreamchaser
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6:37
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Release: 09.02.2018
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11. Love Is An Ocean
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4:50
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Label: AFM Records
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Formate:
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Bonustracks auf Ltd. Digipak:
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Jewelcase-CD
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12. Time For The Innocent
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5:52
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Digipak
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13. There's More To See
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4:13
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Vinyl LP
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Mein erstes Review für Sarkophag Rocks schrieb ich 2011 über die CD Broken Heart Syndrome von Alex Beyrodts Voodoo Circle. Daher hat die 2008 gegründete Kombo samt ihrer Musik eine zusätzliche besondere Bedeutung für mich. Ihr neues Werk trägt den Titel Raised On Rock und kam am 09.02.2018 via AFM Records auf den Markt. In den Formaten CD und Vinyl LP hat das Album elf Songs an Bord, das Digipak bietet zwei Bonustracks und verdiente sich so meine Kaufempfehlung.
Als Produzenten zeichnen Alex Beyrodt und Mat Sinner verantwortlich, Mix und Mastering lagen in den bewährten dänischen Händen von Jacob Hansen/Hansen Studios. Unbedingt erwähnenswert ist das toll gestaltete und farblich sehr atmosphärische Cover, das der Feder von Hiko Kramer entstammt. Da freuen sich die Augen intensiv, bevor die Ohren in Wallung und Verzückung geraten dürfen.
Raised On Rock ist zwar bereits das fünfte Album von Voodoo Circle, es steht aber erstmals auch für bedeutende Veränderungen in Sachen Besetzung. Neu im Team ist Herbie Langhans, den sicher viele als den Mann an den Mikros von Sinbreed, Seventh Avenue, Beyond The Bridge und/oder Avantasia kennen. Zudem schrumpfte das Quintett zum Quartett. Einen festen Keyboarder gibt es wohl nicht mehr, im Tonstudio ging es allerdings nicht ohne, da war Corvin Bahn am Tasteninstrument aktiv. Somit besteht das offizielle Line-Up in 2018 aus Sänger Herbie Langhans, Gitarrist Alex Beyrodt, Bassist Mat Sinner und Drummer Francesco Jovino.
Die Musik an sich ist nach wie vor mit einer leckeren Prise Blues getränkter Classic Rock, der allerdings nun schon etwas anders klingt, weil: andere Stimme, andere Möglichkeiten... und die ließen sich die kreativen Köpfe nicht entgehen. Die Herren nutzten die erweiterte Spielwiese und Herbie Langhans verfasste für die neuen Songs alle Texte selbst – eine Premiere für ihn, wie er uns in diesem EPK verrät. Zudem vollendeten sie mit Dreamchaser eine Nummer, die eigentlich schon für das Debüt-Album komponiert wurde, jedoch in der Bearbeitung feststeckte, sich immer wieder veränderte und nie wirklich fertig war... bis jetzt...
Da ich mich nicht ständig wiederholen möchte, zwei Anmerkungen: Ich mag die wandelbare, vielseitige, leicht kratzig-rauchige Stimme von Herbie Langhans total, insbesondere stehe ich auf die tieferen Tonlagen, da klingt er phänomenal gut. Der Gesang ist das Sahnehäubchen jedes Songs. Alex Beyrodts flinke Zauberfinger entlocken seinen Gitarren in jeder Nummer ein Highlight nach dem anderen. Der Maestro in absoluter Hochform am Werk – ein Leckerbissen. Ich verzichte auf alle Querverweise zu Gitarristen mit Vorbildfunktionen, diese Hinweisarie ist nicht notwendig, denn im Endeffekt hat Alex seinen ganz eigenen Stil aus allen Einflüssen entwickelt.
Vorab kredenzte man uns Running Away From Love als Audio-Clip. Ein schneller, harter, mitreißender Rocker, der extrem zur Sache geht. Eine Glanzleistung legen die Drums hin, die den Rhythmus knackig durch die Boxen peitschen. Der ideale Opener für ein Album!
Die Tracks sind abwechslungsreich in Tempo und Machart. Man findet was Eingängigeres wie Just Take My Heart und Where Is The World We Love, die bestens ins Ohr krabbeln, dafür ist die Gitarre im Vergleich zu anderen Songs etwas weniger präsent und es steckt auch nicht soviel Schmackes dahinter. Komplexere Nummern wie Dreamchaser oder Chase Me Away, geben vom Aufbau her viel und rücken die hohe Qualität der Musiker ins optimale Licht. Die Songs sind immer melodisch, die Refrains laden zum Mitsingen ein und die Laufzeit der Scheibe ist beachtlich.
You Promised Me Heaven bietet einen langsameren Anfang mit leichtem Country-Touch, dann drücken sie etwas auf die Tube und im Refrain geht's richtig munter ab, ist einer Marke Ohrwurm. Mir persönlich gefallen die Strophen dank Alex besser, der flockige Notenfolgen wie kleine Elfen herumschwirren lässt. ;-) Chase Me Away hat jede Menge Blues an Bord. Langsamer, eindringlich, intensiv und der Saitenmagier zaubert eindrucksvoll... Cooler Break mit donnernden Drums, gesanglich ein Träumchen, dezenter Orgeleinsatz und an einer ganz kurzen Stelle sehe ich immer ein heiratendes Rocker-Paar vor dem inneren Auge. ;-)
Love Is An Ocean ist gemütlicher unterwegs, serviert ein bisschen Country-Feeling, Highlights sind definitiv ein rein instrumentales Zwischenstück, bei dem die Hammondorgel fesseln kann und der Aufbau. Der Song startet akustisch, was genial klingt, dann wird der Strom wieder eingeschaltet und es geht mit mehr Power weiter. Mit ordentlich Pfeffer dahinter hauen Ultimate Sin und Unknown Stranger aus den Boxen, reißen mit, diverse Körperteile zappeln automatisch los, Daumen hoch für die Drums. Mein zusätzlicher Glanzpunkt bei Ultimate Sin ist der mehrstimmige Sweet Gedächtnis Tonleiterjump und in Unknown Stranger das Hammondorgelsolo.
Zwei Kritikpunkte hab ich: Der Backgroundgesang ist mir stellenweise zu wuchtig, weniger Stimmen wären mehr gewesen und vor allem mag ich ihn kernig, höhere Frauenstimmen stören mich da eher. Bei den Wortwiederholungen hätte man auch gerne einige einsparen können.
Anspieltipps:
Higher Love - ist eine Rhythmusgranate in mittlerem Tempo mit Talk-Box Einsätzen und Herbie turnt weiter unten auf den Stufen der Tonleiter herum - that's okay. ;-) Saucoole Nummer! Der dazugehörige Videoclip wurde größtenteils im Studio gedreht. Die Herren bei der Arbeit... hätte mir auch gereicht, denn: Frau + Stretch-Limo + Alkohol = zuviel Klischee.
Walk On The Line - punktet mit seinem lässigen Groove, der sofort ins Gebein haut, Strophen und Gitarrensolo zum Niederknien, die Strophen sind ein Zuckerle. Gesanglich fantastisch und wenn Herbie die Tonleiter hochkraxelt... oooooohooooohoo B-B-B-Baby ;-)
Dreamchaser – liefert eine sechseinhalb Minuten lange Delikatesse. Der über einminütige Einstieg ist eine 5 Sterne Deluxe Glanzleistung der Saitenbearbeitung, hat teilweise was Hypnotisches, einen Touch Psychedelic, der Song verändert sich, gesanglich großes Kino und was die Herren an ihren Instrumenten abliefern, ist faszinierend,. Sie haben genug Zeit und Raum, um ausgiebig in ihr Können abzutauchen, insbesondere Alex brilliert extrem. Hammondorgelklänge bringen einen zusätzlichen Kick rein.
Raised On Rock brennt ein Feuerwerk ab, das fesseln kann, Erinnerungen weckt und die Gitarrenparts mir glänzende Augen verpassen. Da mich der Backgroundgesang annervt und ich ihn nicht ausblenden kann, gibt es
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 10.01.2019
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