Zodiac
Road Tapes Vol. 1
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Tracklist:
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01. Swinging On The Run
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6:20
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02. Free
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7:01
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03. Holding On
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4:26
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04. Cortez The Killer
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9:05
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05. A Bit Of Devil
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4:39
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06. Rock Bottom Blues
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9:47
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07. Diamond Shoes
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5:14
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08. A Penny And A Dead Horse
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6:50
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09. Moonshine
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5:52
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10. Coming Home
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15:22
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Release: 17.04.2015
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Label: Napalm Records
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Format:
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Digisleeve CD
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Vinyl Doppel-LP
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Road Tapes Vol. 1 lautet der Titel des ersten Live-Albums der Band Zodiac, das am 17.04.2015 via Napalm Records auf den Markt kam. Das Werk mit seinen zehn Tracks gibt’s als CD sowie als Vinyl Doppel-LP. Die Songs wurden im Herbst 2014 bei den siebzehn Konzerten ihrer ersten Headliner-Tour durch die deutsche Botanik mitgeschnitten.
Das 2010 gegründete Quartett aus Münster beamt uns mit einem Mix aus Blues-, Hard- und Classic Rock ein bisschen in der Zeit zurück - Retro ist angesagt, in Richtung des Stils der 1970er. Sänger/Gitarrist Nick van Delft, Gitarrist Stefan Gall, Bassist Ruben Claro und Drummer Janosch Rathmer sind keine Frischlinge mehr – seit 2011 liefern sie jährlich ansprechenden musikalischen Nachschub. Der 2011er EP Zodiac folgten die drei Studioalben A Bit of Devil, A Hiding Place und Sonic Child. Letzteres schaffte 2014 den Sprung in die deutschen Charts und erreichte Platz 47.
In 2015 haben sie nun einen Querschnitt ihres bisherigen Wirkens in Live-Versionen auf Silberling verewigt, wobei die aktuelle CD Sonic Child mit den vier vertretenen Songs Swinging On The Run, Holding On, Rock Bottom Blues und A Penny And A Dead Horse im Focus steht. Ich war sehr neugierig, ob mich Zodiac auch „in concert“ mitreißen können.
Die Antwort darauf ist ein eindeutiges Jawoll. Holla die Waldfee, was die Jungs abliefern, ist erste Sahne. Sie lassen ihrer Leidenschaft für ihre Musik und ihrem Können freien Lauf, überzeugen mit einer beeindruckenden Mannschaftsleistung und kreieren eine knisternde Atmosphäre. Performt wird mit der richtigen Dosis an Power und Gefühl, sie schmeißen alle ihre Stärken zusammen und das Endergebnis ist eine Punktlandung. Zodiac kitzeln aus jedem Titel das Optimale raus, was bei dem kreativen Songwriting und der gewissen Tiefe ihrer Nummern nicht im Schlendergang zu erledigen ist. Es ist die eine Sache, im Tonstudio aktiv zu werden, jedoch eine ganz andere, auf der Bühne überzeugend loszulegen. Letzteres kriegt nicht jede Band gebacken, daher Hut ab vor den großartigen, kernigen Live-Qualitäten von Zodiac.
Wo wir gerade bei Qualität sind: die Musik wurde technisch top eingefangen, allerdings wirken die Aufnahmen auf mich etwas zu glatt und kühl. Was mir fehlt, ist der Konzertflair. Wenn ich die CD starte und die Augen schließe, kommt nur ganz selten das Gefühl auf, dass ich in einer Location vor der Bühne stehe. Von Konzert-Mitschnitten erwarte zumindest ich nicht nur die Musik - ich will auch durchgehend die Begeisterung, den Spaß und die Reaktionen der anwesenden Fans samt der Stimmung und dem Prickeln im Raum hören und fühlen können. Das kommt auf Road Tapes Vol. 1 ein bisschen zu kurz.
Leider sind es nur zehn Songs, wenn ich mich aber richtig erinnere, war die Setlist ihrer Headliner-Konzerte schon was länger. Ich frage mich, wo die restlichen Nummern abgeblieben sind und warum es kein kompletter Gig auf diese Scheibe geschafft hat. Nach meinem Empfinden hätte - nach dem Motto „wenn schon, denn schon“ - volle Länge mehr Sinn gemacht, vor allem für Leute wie mich, die bei den Tour-Terminen auf Grund der Entfernungen passen mussten.
Fairerweise muss ich sagen, dass die zehn Tracks eine enorme Laufzeit hinlegen. Kein Wunder, bei zwei Brummern mit über neun Minuten und einem fast 16minütigen krönenden Abschluss. Und genau diese drei hab ich ausgewählt für meine>
Anspieltipps:
Rock Bottom Blues – langsame Blues-getränkte Nummer, in der sehr viel Gefühl steckt und die mir Gänsehaut verpasst. Die Gitarrenparts sind ein wahres Träumchen!
Coming Home – was für ein genialer Klopper. Toller Aufbau, intensiver Gesang, geile Saitenbearbeitung. Ewig lang, fast sechzehn Minuten Laufzeit und jede Sekunde davon ist ein Hochgenuss.
Cortez The Killer – steht dem Original von Neil Young in nichts nach. Dezentes Tempo, eindringlich und emotional, Gitarren und Tasteninstrument setzen besondere Highlights.
Ihren Bandnamen leiteten die Jungs vom astrologischen Begriff Zodiak ab und ich orakle mal, dass die Sterne jetzt und zukünftig verdammt gut für sie stehen. Für Road Tapes Vol. 1 bekommen sie von mir>
Bewertung:
5 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 25.04.2015
Foto> ©2014 by Martin Grossmann
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