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Dedi B.

Vitamin Bepunkt

Mailinterview

09.01.2020
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Vitamin Bepunkt

 

DoubleD-Friends-26-20-04-2019-Blieskastel_thumb

 

 

 

Ankh-grau-mm Dedi, zuerst bedanke ich mich bei Dir, dass Du Dir unseren kleinen Fragenkatalog zur Brust nehmen wirst. Donn lehn ma mo loss:



Ankh-grau-mm Du bist solo unterwegs, aber auch in Bands aktiv. Bevor ich jetzt was vergesse: Stellst Du Dich und Deine bisherigen musikalischen Wirkungsstätten bitte selbst vor?

Musiknote Hallo Marion. Vorab mal danke für diese Chance! Mein Name ist David Bleyer, aber eigentlich kennt man mich seit meiner Jugend unter meinem Spitznamen „Dedi“. Mein Großvater väterlicherseits war der Pfälzer Mundartdichter Albert Bleyer, der mich schon früh an die Kunst des Dichtens herangeführt hat und dessen Humor sich wohl auch auf mich übertragen hat. Sein letzter Wunsch war es, dass ich, genau wie er, irgendwann einmal Gitarre spiele, was ich nach seinem Tod dann auch umgesetzt habe. Wir hatten es mal versucht, dass er mich unterrichtet, aber er war ein genauso geduldiger Mensch wie ich es bin. Nämlich quasi gar nicht, haha!

Musiknote Nach den ersten Gehversuchen mit Cover-Bands Ende der 1990er habe ich dann bereits mit meiner Band  Destiny Of Love  eigene Songs geschrieben. Diese Band wurde dann zu  Kill Your Neighbours!,  vom Gothic Metal ging es mehr zum Funk/Punk und irgendwann haben wir uns komplett von irgendwelchen stilistischen Fesseln gelöst. Nun… 2013 wurde ich schwer krank und es war jeden Abend nicht sicher, ob ich den nächsten Tag noch erlebe. Irgendwann habe ich mich gefragt, was ich hinterlassen habe. Etwas Wertvolles? Habe ich etwas zu dieser Welt beigetragen, was wert wäre, mich zu überdauern?

Musiknote So entstand dann die Idee zu meiner ersten Solo CD  Dedi B. - Live & Rogue,  deren zwei - für mich wichtigsten Nummern - dann mit  K-y-N!  und einer Menge anderer Freunde auf  Dedi B. & Friends  voll instrumentiert nochmal rauskamen und im Saarland einiges Radio-Airplay bekam. Naja, dann gibt es da noch mein Acoustic-Rock Projekt  Double D,  zusammen mit meinem Bruder Danny und seit neuestem darf ich bei der Mittelalterband  Die Notnägel  die Mandoline schwingen!





Ankh-grau-mm Gerade hattest Du ganz heiße News zu verkünden, nämlich ein brandneues „Baby“, das den Namen  Vitamin Bepunkt  trägt. Was sollte uns der stolze Papa denn alles über den Nachwuchs erzählen... Wer gehört zum Line-Up, welche Pläne hast Du mit der Kapelle, welchen Stil werdet ihr spielen?

Musiknote Oh, jetzt wird es spannend! Ich bin ja sehr umtriebig, spiele echt richtig viel. In der Regel mindestens einmal am Wochenende, aber oft bin ich solo und mit den Bands auch von Freitag bis Sonntag drei- oder viermal gebucht. Es hat sich dabei für mich über die Dauer herausgestellt, dass das, was mir am meisten Freude bereitet, die Interaktion mit dem Publikum und innerhalb der Band ist. Weißt Du, dieses Gefühl, wenn Musik entsteht. Eigentlich hast Du nur Instrumente und Musiker. Jeder ist anders, jeder hat ‘nen anderen Background und wenn Du dann dastehst und performst spontan, wie bei einer Session, dann ist das auch für die Musiker genauso spannend wie für das Publikum. Das machen wir im ganz kleinen Stil schon immer bei den sonntäglichen Happy Hour Gigs im Wally’s in Saarbrücken, oder auch für Charityaktionen gibt es immer mal wieder  Dedi B. & Friends Jamsessions. Aber im Dezember 2019 habe ich mir überlegt, dass ich mein Solo-Material auch live gerne mit Band spielen wollen würde, wollte aber diesen Vibe mittransportieren. So habe ich mir eine kleine Wunschliste gemacht. Musiker, die hier als „Stammbesetzung“ dabei sein sollten. Leute, auf die ich mich musikalisch verlassen kann.

Musiknote Eine gute Band steht und fällt mit ihrer Rhythmusgruppe. Der legendäre JP Harper, den ich sehr mag, sagte mal zu mir: „Dave, you know… if music is a steamboat, then the drummer and the bassplayer are the engineers, that shovel the coal into the oven. One of them has to open the fire gate and the other has to put the coal in. In perfect synchrony. That’s the groove, mate! That’s what keeps the boat going!”

Musiknote Nun kenne ich einige Leute, die in Kombination sehr gut funktionieren, aber man wird schwerlich im Saarland derzeit einen besseren und umtriebigeren jungen Schlagzeuger finden als Jan Friedrich. Der wird mal einer der richtig dicken Fische, sag ich Dir. Ich habe das Glück, dass er und Frank Neininger gute Freunde von mir sind und was lag da also näher als das beste Paket zu nehmen, was derzeit auf dem Markt erhältlich ist? Den Saarländern dürften die beiden als Fundament von den  Shooting Butterflies  noch bekannt sein. Mit  K-y-N!  haben wir grad im letzten Jahr ‘ne sehr erfolgreiche, folklastige Tour gespielt, bei der uns Stefanie Porger und Lisa Marie Friedrich – die beide, wie Jan auch, bei  Wanderreigen tätig waren - schon an so ziemlich allen Flötenarten und mit ihren Dudelsäcken unterstützt haben. Ich liebe den Sound und die Vielseitigkeit, die diese Instrumente in die Melodielinien zaubern können und nebenbei sind Jan, Steffi und Lisa Marie auch meine Mitmusiker bei den  Notnägeln.

Musiknote Auch Johannes Haupt und Sophie Freund sind durchaus bekannte Gesichter in der saarländischen Musikszene. Joe ist ein versierter Straßenmusikant und von den  Hatchetations  bekannt, spielt irgendwie alles was Saiten hat und das extrem virtuos. Er wird hauptsächlich die Mandoline spielen und im Background singen. Die liebe Sophie ist ausgebildete Opern-Sängerin und spielt phantastisch Querflöte. Sie ist der Goldrand am Teller meiner „Stammbesetzung“! Mit Joe und Sophie habe ich schon tausendfach gespielt und ich liebe die Harmonie, die die beiden musikalisch ausstrahlen und schätze beide auch persönlich sehr.

Musiknote Der musikalische Plan hinter dieser hochkarätig besetzten Band ist folgender: Kennst Du  Gov’t Mule?  Die spielen ein- oder zweimal im Jahr ein Konzert unter einem bestimmten Motto. Mal  Pink Floyd,  mal  Beatles…  das heißt, es gibt ‘ne „Richtschnur“ und dann laden sie Gäste ein und spielen diese Songs mehr oder weniger frei interpretiert. Das ist ziemlich genau das, was wir auch tun. Nur noch ein wenig freier… wir definieren kein Motto… wir haben auch keine genaue Setlist. Wir besprechen, was wir spielen, jeder hört sich’s an, zieht die für sich wichtigen Merkmale raus und dann gehen wir auf die Bühne. Es gibt keine Proben, kein einstudiertes Bandgefüge. Wir wollen die Dynamik und Spontanität der Jams behalten. Das kannste natürlich nur machen, wenn du solche Leute dabei hast! Da musste dich blind drauf verlassen können, dass auch jeder seine Hausaufgaben macht. Mein Job ist, das Ganze zu „dirigieren“. Zu schauen, dass jeder Musiker den Platz bekommt, den er braucht und verdient!

Musiknote Den ersten Gig, sozusagen das Kickoff, gab es am 6. Dezember 2019 im Devils Place. Wer dabei war, hat mitgekriegt, dass da auch meine drei Kinder mit am Start waren. Das erklärte Ziel ist es natürlich, die, wann immer es geht und wenn sie so weit sind, in die Band zu integrieren. Das gibt dem Papa nochmal ‘nen ganz anderen Ansporn.

Musiknote Jetzt habe ich schon so viel gelabert, aber Du hast noch nach dem Stil gefragt. Ich möchte das nicht festnageln. Aber wie Lemmy sagte: „We are Motörhead, and we play Rock’n Roll“, so wird es auch bei mir sein. Ich kann ja gar nichts Anderes, haha! Wir machen Rock, aber zwingen ihn nicht in ein Korsett. Er darf mal als Folk herkommen, mal als Blues, mal als Metal… egal. Was grad der Vibe der Band und des Songs verlangt und worauf das Publikum grad abfährt, wo der Funken überspringt sozusagen. Und das ist auch das Wichtigste. Zu Jan habe ich gesagt: Wir machen das ein bisschen wie beim Jazz, frei und mit Improvisation, aber mit den richtigen Noten!





Ankh-grau-mm Bei  Vitamin Bepunkt  denke ich an etwas Bestimmtes... ist das gemeint oder hat es eine ganz andere Bedeutung?

Musiknote Wie Du siehst, sind wir alle irgendwie miteinander schon vorher verbunden. Da es aber auch um meine eigenen Songs geht, sollte da der Bezug gewahrt werden.  Vitamin Bepunkt  passt also sowohl von der typisch saarländischen Deutung, stellt aber  natürlich auch den Bezug zu mir selbst her.





Ankh-grau-mm Habt ihr eventuell Aufnahmen für eine CD mit in der Planung?

Musiknote Es wird definitiv mal ein Tondokument geben, aber ich denke, das wird kein klassisches Studioalbum. Ich kann mir vorstellen, dass das Konzept hauptsächlich live wirkt. Aber: never say never.





Ankh-grau-mm Ihr hattet bislang einen Auftritt, ab wann dürfen wir mit Konzerten in Hülle und Fülle rechnen?

Musiknote Derzeit sind wir in der Akquise. Da das Projekt ganz neu ist und über die Feiertage bei den Veranstaltern wenig gelaufen ist, rechnen wir bald mit dem Eintreffen der ersten Terminbestätigungen.

Ankh-grau-mm Ein Termin ist inzwischen bestätigt> 17.04.2020 - ACH Eventhalle - Zweibrücken





Ankh-grau-mm Deine Texte sind vielseitig, drehen sich um diverse Themen. Dabei sprichst Du auch aktuelle ernste Probleme und Missstände offen an. Ich mag es sehr, wenn Songs zum Nachdenken anregen. Wie fallen die Reaktionen der Hörer aus? Gab es Gegenwind, z. B. von Couch-Potatoes, die grundsätzlich alles besser wissen?

Musiknote Klar hast du Gegenwind. Ich beziehe ja ganz deutlich Stellung. Da trittst du immer irgendjemandem auf die Füße. Das ist auch notwendig, ansonsten könnte ich es mir ja sparen. Ich bin aber eher der, der Dinge direkt sagt, statt zu umschreiben. Wie in einem aktuellen, ganz neuen Song  Serrick uff Anfang.  Da sag ich halt ganz klar, was ich von Horst Seehofer und seiner CSU halte oder von der AFD und ihren Wählern. Damit verprellst du einige Leute, aber ich frage Dich: Brauche ich solche, nein, will ich solche Leute überhaupt in meinem Publikum? Ich denke nicht! Gott sei Dank sind diese Leute die Ausnahme.

Musiknote Die meisten Menschen im Publikum freuen sich, dass da mal jemand ist, der sich traut, frei zu sprechen und kein AFD-gehirngewaschener Idiot ist. Ich denke, wir brauchen davon noch mehr Leute! Das Maul aufmachen. Deutlich werden. Und das bestätigt mir mein Publikum regelmäßig.





Ankh-grau-mm Du singst Cover in englischer Sprache, Deine eigenen Nummern kriegt man aber erfreulicherweise im Dialekt zu hören. Warum hast Du Dich gegen das Hochdeutsche und für „wie dier da Schnawwel gewaas is“ entschieden?

Musiknote Wie ich eingangs ja schon mal gesagt hab, wurde ich so dressiert, haha! Es gab nie eine andere Option als Englisch und der Westricher Dialekt. Dialekt ist Identität. Will ich lokale Dinge besprechen oder halt drüber singen, sollte ich das so machen, dass mein Umfeld das auch versteht.





Ankh-grau-mm Ein Musik-Biz „Frischling“ bist Du nicht mehr, eher ein alter Hase. ;-) Wann ging es bei Dir mit der Musik los und wer war es Schuld? Wen würdest Du als Deine größte Inspiration bei Musik und Text ansehen?

Musiknote Musik-Biz… wie ich den Begriff hasse! Ich finde nichts schlimmer, als Musik als Produkt, als Dienstleistung zu begreifen. Musik ist Kunst, ist ein Gefühl, ist Entspannung, ist… egal. Auf jeden Fall ist jeder, der Musik wegen der Kohle macht, beispielsweise die ganzen Schlagerheinis und Castingbands, in meinen Augen ein Verräter an der Musik. Man nimmt der Musik ihre Essenz! Boaaaah, da könnt ich kotzen!

Musiknote Sorry… back to topic! Musikliebhaber bin ich schon seit ich denken kann. Damit verbinde ich auch einiges und ich habe viele Erinnerungen, die mit Musik zu tun haben. Der Schallplattenspieler von Papa, die erste Tabaluga und die  Genesis  Platten, dass ich als kleines Kind Angst hatte bei  I Robot  von Alan Parsons. So Zeug halt. Mein erstes Konzert war  Genesis  in Hockenheim auf der “We Can’t Dance Tour“, auf den Schultern von Papa. Ich liebe  Genesis  heute noch. Gibt mir immer ein Gefühl, dass die Welt in Ordnung ist. Also meine Eltern sind definitiv für meinen Geschmack verantwortlich.

Musiknote Was die Attitüde angeht, wohl Christof Stein-Schneider von  Fury In The Slaughterhouse und den  Wohnraumhelden.  Der ist immer er! Schafft heutzutage nicht jeder! Da kannst du schon mal bewundernd aufgucken! Auch musikalisch sind die Fury’s definitiv ein starker Einfluss. Ich liebe die Musik dieser Band einfach. Die und  Manfred Mann’s Earth Band  habe ich, glaub ich, bislang am öftesten live gesehen. Weit über zehn Mal!

Musiknote Ich denke, dass MMEB auch den Grundstein gelegt haben für meine Bewunderung für  Gov’t Mule.  Die ewigen Battles zwischen Manfreds Synthies und Mick Rodgers Gitarre. Und  Gov’t Mule  ist ausuferndes Jammen auf Höchstniveau und ich wäre gern mal nur halb so gut wie Warren Haynes!





Ankh-grau-mm Du bist nicht nur Songwriter und Sänger. Du spielst bei Deinen Auftritten auch verschiedene Gitarren – wie viele besitzt Du insgesamt und welche ist Dein Favorit?

Musiknote Ich habe mich schon von einigem getrennt. Aber das schwankt bei mir immer. Derzeit habe ich, ohne Mandoline, Ukulele und so ‘nem Kram, rund 15 verschiedene Klampfen und fast 10 Verstärker. Das brauchst du auch, wenn du so viel machst wie ich. Ich finde auch die Gitarre, besonders die elektrischen, sollten immer nur ihren eigenen Frequenzbereich bedienen. Nichts ist schlimmer als drei Gitarristen, die alle mit Les Pauls und Marshalls spielen und die zu einem Soundmatsch verschmelzen. Der Ton kommt aus den Fingern, aber in der Band braucht jeder Platz. Ich besitze so viel Equipment, damit ich für alle Eventualitäten gerüstet bin und mich auf meine Mitmusiker und Anforderungen anpassen kann.

Musiknote Dabei natürlich ganz wichtig, sind mir die von meinem Opa und die Gitarren, mit denen ich tolle Momente verbinde. Meine Strat, die Ken Hensley und mein Freund Felix Flaucher unterschrieben haben, meine 12-Saiter mit den Autogrammen von  Manfred Mann’s Earth Band  drauf. Vor einigen Jahren ist eine Gitarre von einem meiner absoluten Helden zu mir gekommen. Das ist so ein wenig wie der eine Ring für Gollum… Die ist mein Schatz! Thorsten Wingenfelder`s Pink Paisley Telecaster, natürlich von ganz „Fury“ unterschrieben.

Musiknote Da ich ja in den letzten Jahren sehr viel mehr Akustikgitarre spiele, habe ich mir eine Lakewood bauen lassen. Eine richtige echte „one off“ Custom. Als Basis stand eine A-30 Pate, bei der ich aber weder Tropenholz noch Plastik haben wollte. Also sind Boden und Zargen aus Rüster, die Decke aus Fichte, Hals und diverses Andere aus Ahorn und Steg, Hals und die Auflage der Kopfplatte sind aus Pflaume. Bis auf die Fichte, die aus den österreichischen Alpen kommt und dem L.R. Baggs Anthem Tonabnehmer aus den Staaten, kommt alles Weitere aus Deutschland. Ich liebe diese Gitarre. Am 12. Bund haben wir ein Inlay eingesetzt. Das alte Logo vom „Ferret Coffee Shop“. Das ist ein ganz, ganz kleines Café in meinem Lieblingsurlaubsort, dessen Besitzer und ich vor einigen Jahren gute Freunde geworden sind.

Musiknote Bei den Amps gibt es für mich nur eins: St. Wendel! Saarland! Hughes & Kettner! Da gibt es keine Kompromisse. Ich hab vieles probiert, aber da bin ich hängen geblieben.





Ankh-grau-mm Wie siehst Du die saarländische Musikszene, sind wir in allen Genres gut besetzt, dürfte es in Sachen Rock & Metal etwas mehr sein, gibt es bei uns genügend Unterstützung durch Veranstalter, Radio und TV?

Musiknote Hmmm, die Frage ist schwierig. Die Banddichte ist sehr, sehr hoch. Auch viele Hochkaräter haben wir hier. Was mich aber ärgert, ist, dass du im Saarland hauptsächlich mit Cover-Set gebucht wirst. Hast du nur eigenes Material, bekommst du kaum eine Chance. In vielen anderen Bundesländern ist es genau anders herum. Daher mag ich besonders das Café Exodus, das Studio 30 und das Wally’s hier in Saarbrücken. Die lassen dich spielen! Die supporten deine Musik und das Publikum nimmt das dankbar an. Ich denke, dass die Leute auch langsam genug davon haben, zum hunderttausendsten Mal  Sweet Home Alabama  zu hören.

Musiknote Über mangelnden Support kann ich persönlich eh nicht klagen. Ich bekam schon Gelegenheiten, die ein - und das muss ich hier mal betonen, immer noch - Hobbymusiker, normalerweise nicht bekommt. Als Opener für Ken Hensley spielen, auf der Bühne stehen und zusammen mit Tony McLoughlin musizieren. Ich hatte immer viel Glück, dass es Leute gab und noch gibt, die mich gepushed haben. Vor allem Achim Müller, ohne den ich wohl auch nie irgendwie in der Szene „angekommen“ wäre.

Musiknote Beim Radio hat im Saarland sicherlich der Lange (Moritz Lange) in den letzten Jahren am meisten bewegt. Generell, Classicrock Radio ist für unser Metier kaum mehr wegzudenken, auch wenn sie mir persönlich mittlerweile zu sehr wieder auf Mainstream machen. Aber auch beim SR war ich ja schon ein paar Mal. Was die Mundart angeht, macht Susanne Wachs da einen großartigen Job!

Musiknote Was man nicht vergessen sollte und darf, sind aber besonders im Saarland die Leute mit dem Fotofinger. Ohne deren Support, oftmals unentgeltlich, hätten die meisten Bands wohl nicht ansatzweise ein so professionelles Image. Das öffentliche Erscheinungsbild der Bands in meinem Umfeld, hat in den letzten Jahren hauptsächlich Karsten Schuh festgehalten, dem ich immer noch attestiere, der Beste im Saarland zu sein. Steve von anamata.net hat einen geilen Stil mit seinen analogen Schwarzweiß-Fotos, deutschlandweit haben wir mit meinen Kumpels Stefan Theobald und Marcus Bernading ja auch Fotografen bei den ganz großen Festivals rumspringen. Und einer, der immer wieder die Größten fotografieren darf, Ralf Louis, macht das wirklich mit großem Herz und Elan auch bei dem kleinsten Anfänger! Wahnsinn!!!

Musiknote Meine Bands knipst im Moment hauptsächlich meine Frau, die das noch nicht lange betreibt, aber immer besser wird. Auch da wittere ich ein Talent und ich befürchte, die wird mal noch größer als ihr Motiv! Aber egal wer, Thomas Jäckel, Rock Show Saar, oder sonst wer von den saarländischen Fotografen und Filmern. Ich muss für die alle und deren Arbeit mal ‘ne Lanze brechen.





Ankh-grau-mm Auch bei uns sind in den letzten Jahren kleinere Festivals baden gegangen, Konzerttempel haben geschlossen, neue öffneten. Bist Du zufrieden mit der Menge und der Größenauswahl an Klubs, Hallen sowie Festivals in unserem Bundesland?

Musiknote Nein, bin ich ehrlich gesagt nicht. In Saarbrücken sieht es gut aus, aber der Rest des Saarlandes ist, was Nachwuchstalente angeht, fast Brachland… nicht, dass wir wenig Locations hätten, das nicht. Aber es boomt die Bucherei der Tribute-Bands. Da wird auch gut Gage bezahlt. Da bleibt für den Rest wenig übrig. Ich bin froh, dass wir das !WOM! in St. Ingbert jetzt wieder haben. Aber selbst Tonstudios, wo du als Band recorden kannst, sterben gerade wie die Fliegen. Es ist zum Heulen.





Ankh-grau-mm Der Saarländer an sich hat eine enge Bindung zu „Saarländisch Gudd Gess“ und ist für seine Künste am Schwenker bekannt. Daher dürfen bei diesem Interview natürlich die Leckerchen nicht fehlen. Lyoner, Maggi, Bibbelschesbohnesupp, Dibbelabbes, Gefillde, Geheiratete, Hoorische, un, un, un... Bist Du ein Meister-Schwenker und welchem saarländischen Gericht kannst Du absolut nicht widerstehen? ;-)

Musiknote Ei horchemol! Auf Sailing, dem letzten Album von  K-y-N!  huldigen wir ja sogar mit GGIHG dieser saarländischen Tradition. Ausgeschrieben heißt das ja „Gut gegrillt ist halb geschwenkt“. Ich besitze eine Feuerstelle der Bruch Brauerei, meiner saarländischen Lieblingsbrauerei und schwenke auch traditionell über Holzfeuer. Ehrensache!

Musiknote Aber nicht nur schwenken, ich bin ja leidenschaftlicher Koch. Da bring ich im Urlaub viel Zeit mit rum. Die Hooriche mit Specksooß von meiner Frau allerdings, die sind das Nonplusultra. Bessere habe ich noch nicht gegessen.





Ankh-grau-mm Möchtest Du diesem Interview noch etwas hinzufügen?

Musiknote Danke auch an euch, da steckt viel Arbeit dahinter! Ich weiß das zu schätzen!





Ankh-grau-mm Vielen Dank für Deine Zeit. Ich wünsche Dir viel Erfolg mit  Vitamin Bepunkt  und hoffe, euch bald live sehen zu können.




Foto: ©2019 by Ralf Louis
 

 

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