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Doro

Support: Krypteria

Düsseldorf

13.03.10
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Doro – das 2.500ste Konzert

Burg-Wächter Castello
 Düsseldorf 13.03.2010

 

 

2.500 Konzerte - ein Jubiläum der besonderen Art, das nicht viele Musiker gebacken bekommen. Zelebriert wurde es im Burg-Wächter Castello, einer überschaubar großen Location in Doro´s Heimatstadt Düsseldorf. Laut Vorab-Info gingen exakt 2.500 Tickets in den Verkauf. In Riesenschuppen bzw. Stadien passen zwar wesentlich mehr Leute rein, aber zumindest für mich reduziert sich dort der Live-Musikgenuss gewaltig. Meiner Meinung nach war das Castello eine sehr gute Wahl für dieses spezielle Event.


Wartezeit und Einlass waren auf zweifache Art sehr cool: das Anstehen bei winterlichen Temperaturen, die dank Wind durch und durch gingen. Und als die Türen geöffnet wurden, ging es trotz langer Warteschlange gelassen und ruhig voran. Kein Gedränge, kein Geschubse, kein Sturmlauf und meine Tasche samt mir wurden nicht auf der Suche nach Gefahrgut auf links gedreht. Ticketabriss und drin war ich. Eigentlich prima, aber ein bisschen Kontrolle wäre ja doch nicht schlecht gewesen...


In der Halle wußte man dank guter Beschilderung sofort, in welche Richtung man zu laufen hatte. Vorbei an vielen Verkaufsständen ging´s für uns Richtung Treppe und abwärts zu den Stehplätzen. Die Tribünen waren geöffnet, aber ich hatte mich trotz Krücke gegen einen Sitzplatz entschieden. Bei Konzerten sitzen... das geht gar nicht. Anlaufstelle bei Durst und Hunger gesichtet: im hinteren Bereich des Castello wurde für das leibliche Wohl gesorgt. Wir gingen zum Merchandise-Stand, es gab ein Shirt zum 2.500 Konzert - das war „Pflicht“, man gönnt sich ja sonst nichts :-) Wir gingen nach vorne und auch in Abwesenheit meiner  Gotthard Rocks-Mitarbeiter war „vorne rechts außen“ angesagt. Ich konnte mich dort anlehnen, klasse Sache für den Fall der Fälle, da noch null Konzerterfahrung mit meinem „Ersatzteil inside“. Zudem hatte man eine gute Sicht auf die Bühne, was will man mehr? Innenraum und Tribünen füllten sich, es wurde allerdings nicht zu eng, nicht proppenvoll. Man hörte alle möglichen deutschen Dialekte im Publikum und es waren sehr viele andere Sprachen vertreten. Fans aus ganz Europa waren angereist, um dieses Konzert mitzuerleben.


Das Bühnenbild von Krypteria sagte an, wer vor Doro die Bühne rocken würde. Schriftzug, jede Menge Blüten, Fotos der Sängerin einmal ganz in weiß, einmal ganz in schwarz, Engelchen/Teufelchen-Symbolik? Muss gestehen, diese Band war mir völlig unbekannt... Kurz vor 20 Uhr enterten sie die Bühne, Sängerin Ji-In Cho im weißen „Brautkleid“. Schleier und lange Handschuhe flogen während dem ersten Song, Oberteil und Rock folgten und darunter trug sie schwarze Lederhose und schwarzes Top. Somit waren die beiden Fotos des Bühnenbildes „abgearbeitet“. Die Truppe rockte munter los, die Musik kam prima. Bei weiblichen Stimmen hab ich ja so meine gewissen Schwierigkeiten, ich mag halt nun mal nicht alle. Krypteria machten einen guten Job, lieferten einen sauberen Gig. Mich riss es allerdings nicht vom Hocker, da das Gesamtpaket meinen musikalischen Geschmacksnerv nicht trifft. Amüsant> die Ansagen zwischen den Songs machte die Sängerin in Deutsch, wobei ihre Herren sie nicht immer ausreden ließen, schon mal das nächste Lied angingen und sich Frau beschweren und durchsetzen musste :-) Nach knappen 40 Minuten war Ende und der Umbau für Doro begann...


Die Pause war erfreulich kurz und dann war es soweit... Um 21.12 Uhr kam Luke Gasser auf die Bühne. Der Schweizer Künstler - Regisseur des Films „Anuk – der Weg des Kriegers“, in dem Doro mitspielte – hatte die Ehre, die deutsche Metal-Queen anzukündigen. Mit  I Rule The Ruins  startete das 2.500 Konzert, Böller krachten, Feuerfontänen am Bühnenrand und je zwei links und rechts auf den Boxen im hinteren Bereich, es regnete Glitter. Wow, Wahnsinn – ein genialer Einstieg in ein Konzert der Superlative. Der Sound kam sehr sehr gut, Lautstärke optimal, tolle Light-und Pyroshow, alles passte. Ich hoffe intensiv, dass all die Menschen mit den dicken Kameras für eine kommende DVD gefilmt haben. Die Setlist war dem Anlass entsprechend ein ganz besonderer Mix. Sie enthielt natürlich Klassiker und - wie Doro erklärte - von Fans gewünschte Songs, die teilweise schon länger nicht mehr im Programm zu hören waren. Und noch was war die Setlist, nämlich extrem lang (Link siehe oben).


Doro machte die Ansagen teilweise in Deutsch, teilweise in Englisch. Sie erzählte so einiges, bedankte sich sehr oft bei ihren treuen Fans und auch bei ihrer Mama, was ich ganz zauberhaft fand. Nach dem Song  Danke  überreichte ihr ein Mädel im Namen der russischen Fans einen dicken Rosenstrauß. Nicht der einzige romantische Moment... bei  Für immer  wurde ein wahres Kerzenmeer auf die Bühne gestellt und bei  Love Me In Black  sorgte ein gedämpftes blaues Licht für eine besondere Atmosphäre. Der letzte Titel des Abends  Alles wird gut  war ein sehr gelungenes Statement zum Abschluss. Ich mag den Mix zwischen wildem Metal und sehr romantischen Balladen, Mitgröhl-Nummern und Texten, die zum Nachdenken anregen. Ich stehe auf geile Gitarrenparts, Schlagzeug-Solo, Momente zum Schmunzeln und Überraschungen während einem Gig. Ich kam voll auf meine Kosten!


Zu einer solchen Feier gehören Specials und musikalische Gäste. Von beidem gab´s einiges zu sehen und zu hören.


Die Specials (aus meiner Sicht):
Normalerweise sind Luca Princiotta oder Oliver Palotai als Gitarrist/Keyboarder on Stage dabei. An diesem Abend waren beide im Einsatz – Luca an der Gitarre und Oliver am Keyboard. Bei mehreren Songs zeigten zwei Mädels ihr Können beim Spiel mit dem Feuer. Die Cheerleader, die früher für das American Football-Team Rhein Fire aktiv waren, puschelten im Metal-Rhythmus zu  Burn It Up. Die Pyro-Show kam sehr oft zum Einsatz – ich mag´s, sieht klasse aus, die Hitze der Dinger war bis zu uns hin spürbar. Ich zähle das mit unter Specials, weil das halt nicht bei jeder Band eingesetzt wird.


Die musikalischen Gäste:
Es dauerte etwas bis die erste Verstärkung auf der Bühne auftauchte. Beim Song  On My Own  war es soweit, Besuch aus der Schweiz, Luke Gasser und Marc Storace/Krokus schnappten sich ihre Mikros. Passte so was von, dass diese drei zusammen den Titel sangen... Bei  Celebrate  wurde die Frauen-Quote auf der Bühne gleich gewaltig erhöht. Ji-In Cho/Krypteria, Sabina Classen/Holy Moses und zwei weibliche Fans aus Stockholm zeigten mit Doro geballte Frauen-Power und rockten, was das Zeug hielt. Der nächste Gast war Gitarrist Andy Brings (früher Sodom und Traceelords, jetzt solo aktiv). Er unterstützte die Gitarren-Fraktion bei  Burning The Witches. Als Schmier/Destruction mit Doro  We Are The Metalheads  zu einem ganz besonderen Ereignis werden ließ, musste ich schon etwas lachen. Dieser Riese neben der kleinen zierlichen Frau und beide mit der gewissen musikalischen Power... weiblich und nicht groß heißt nicht automatisch schwach und sanft *grins* Bei  All We Are  versammelten sich alle Akteure on Stage, die Damen und Herren samt dem riesigen Fan-Chor legten eine megalange Version hin, die Spaß machte und begeisterte.


Nach diesem genialen Finale war aber nicht Schluss, neee, noch lange nicht - nur eine kleine Pause und weiter ging´s. Satte 185 Minuten dauerte das 2.500ste letztendlich, eine enorme Spielzeit. Ich hab mich wirklich gefragt, wie Doro das durchhalten konnte, eine extreme Energieleistung... davor ziehe ich meinen Hut. Auch die Band gab alles, sie wirbelten, rockten ab, die Haare flogen, volle Action, sie waren verdammt gut drauf, in optimaler Spiellaune. Bas Maas zeigte mehr als einmal, was er an der Gitarre drauf hat und das er bestens in die Band passt. Drummer Johnny Dee wie gewohnt mit nacktem Oberkörper und Bassist Nick Douglas (für mich) ungewohnt mit 3-Tage-Bart. Auch hier ein kleines Amüsement: bei der Verabschiedung verbeugten sich alle und Olivers Verbeugung dauerte etwas länger als beim Rest der Mannschaft. Seine Haare verfingen sich in den Saiten von Bas Gitarre und mussten energisch daraus befreit werden.


Meine persönlichen absoluten Highlights waren meine beiden Lieblingssongs:  Für immer, bei dem ich dieses Mal ausnahmsweise nur den Kopf drehen und nicht das Handy zum SMS-sen auspacken musste. Und natürlich  All We Are, das in dieser Jubiläumsversion der absolute Hammer war. Nicht zu vergessen: eine Band in Feierlaune, die komplett und zu sechst einen genialen Job hinlegte.


Vielleicht bin ich mit den falschen Erwartungen in dieses Konzert gegangen... was die Abfeierlaune der Besucher angeht war ich schon etwas enttäuscht. Ich dachte, dass die Bude kochen wird, ne Riesenparty abgeht, Begeisterung pur halt. Die vorderen Reihen gingen mit, auch Grüppchen weiter hinten und auf den Tribünen. Wenn man jedoch das Gesamtbild ansah... viele standen/saßen eher passiv rum. Ich hatte in Sachen Stimmung wirklich etwas anderes erwartet. Wie erwähnt dauerte das Konzert superlange, was eigentlich jeden Musikfreak arg freut. Nach  All We Are  lichteten sich die Reihen immer mehr, obwohl die Band noch am Spielen war. Mussten letzte Bahnen/Züge erreicht werden oder war die Länge doch für manche zu viel des Guten? Ich hoffe, die Heimreiseversion trifft zu...


Ich war sehr happy, dass ich dieses Konzert miterleben und genießen konnte. Bei der Spieldauer und der Qualität in Sachen Sound und Setlist - ja, doch, hatte sich voll und ganz gelohnt, hinzufahren. Okay, am Schluss war ich ziemlich fertig und froh als wir im Hotel landeten. Aber die Hüfte hatte durchgehalten und Schmerzen nach Konzerten bin ich gewohnt.


Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Doro und die Band, ihre Gäste on Stage, ihre Crew und an das Team des Burg-Wächter Castello.


Und noch ein paar spezielle Grüße:

– an Hans, Sylvi und Stephan: es ist immer so schön, besonders liebe Menschen wiedersehen zu können. Wenn´s auch zu kurz war... ich hab mich riesig gefreut!!!

– an Ilona, Monti und Linus: schade, dass ihr nicht dabei wart. Ich hab ne Gedenkminute eingelegt :-)

– an das Team des Hotels Park Inn Düsseldorf-Süd : toller Service, wir haben uns sehr wohl gefühlt.

– an die Deutsche Bahn, die mir jedes Mal den vorletzten Nerv raubt: Hinfahrt> aus nem sorgfältig ausgesuchten Umsteiger von knapp 40 Minuten wird ein Speedy Gonzales-Spurt von 1 Minute. Rückfahrt> Zug kaputt, wieder geht´s im Schweinsgalopp zum Ersatzzug und ich lande mit 20 Minuten Verspätung zu Hause. Geht das auch mal anders???

 

Report by Marion Ney

 

 

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