La-Ventura
2.0
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Tracklist:
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01. Carry On
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3:47
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02. As I Lay Dying
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3:37
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03. Brave Man
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3:52
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04. The Great Escape
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3:17
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Release: 07.11.2015
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Label: Eigenproduktion
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Formate: Jewel-CD
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Die Band La-Ventura aus den Niederlanden konnte mich mit ihrem letzten Album White Crow <Review> sehr begeistern. Natürlich wartet man nach so einem gelungenen Werk sehnsüchtig auf Nachschub. Der landete am 07.11.2015 in Form einer EP namens 2.0. Sängerin Carla van Huizen, Gitarrist Sascha Kondic, Bassist Mike Saffrie und Drummer Stefan Simons haben für diese EP vier Songs geschrieben und in Eigenproduktion aufgenommen. Für die Keyboard-Arrangements zeichnet Ruurd Woltring verantwortlich.
Den Titel 2.0 kann man auch sinnbildlich für das nächste Kapitel im Schaffen von La-Ventura sehen. Sie haben sich in Sachen Songwriting weiter entwickelt, präsentieren sich gereift und gewachsen. Ich mag die Tiefe der Texte sehr, da leistete Carla van Huizen wieder eine wunderbare Arbeit. Sie überzeugt mich zudem mit ihrer klaren ausdrucksstarken Stimme, gerade weil sie nicht dauerhaft in den himmlischen Höhen der Tonleiter aktiv ist, sondern mehrheitlich auf den mittleren Sprossen.
Die Songs sind alle auf ihre Art melodisch, aber alles andere als simpel gestrickt. Für mich geht das auch teilweise in die progressive Richtung und macht somit die Musik noch etwas interessanter für die Gehörgänge. Was die Herren an den Instrumenten leisten, ist beachtlich. Und vor allem haben sie genügend Raum, denn es gibt immer wieder kurze rein instrumentale Passagen, in denen sie sich austoben können. Es macht Spaß, mal jedem einzeln gezielt zuzuhören.
Bassist Mike Saffrie und der Neuzugang im Line-Up Drummer Stefan Simons sind nicht einfach nur dazu da, um den Rhythmus drunter zu legen. Sie präsentieren sich in bester Spiellaune, dominieren viele Parts mit ihrem knackigen Groove. Insbesondere die Bass-Lines haben es mir angetan, da wird nicht einfach geradeaus, sondern mit viel kreativer Leidenschaft gezupft. Gitarrist Sascha Kondic steuert jede Menge Riffs bei, die sich einbrennen können. Auch er zaubert in den Melodien das ein oder andere Mal Notenfolgen der faszinierenden Art. Auf ein Solo von ihm hab ich allerdings leider vergebens gewartet. Das dezent eingesetzte Tasteninstrument klingt Richtung Synthesizer und diese Elektrovariante mag ich.
Die vier Tracks bewegen sich mehr oder weniger im mittleren Tempobereich und krachen mit viel Power sowie gutem Sound aus den Boxen. Natürlich hat jede Nummer ihre besonderen Höhepunkte für mich. Bei Track Nr. 1 Carry On ist es der sehr gelungene Einstieg mit dem vom Synthi unterlegten Wechselgesang und die bärenstarken Strophen. As I Lay Dying setzt den Fade In/Fade Out Effekt ein, der Refrain hakt sich im Hirn fest und das Zwischenstück ist verdammt cool geraten. Brave Man begeistert mit feinem Härtegrad, starken Gitarrenparts, seinem Ohrwurm-Refrain und einer klasse gestalteten Bridge. The Great Escape ist gesanglich mein Favorit und punktet zudem mit seinem Aufbau, dem elektrisierenden Groove und dem fantastischen Miteinander der Instrumente.
Als Single wurde As I Lay Dying ausgekoppelt. Der dazugehörige Videoclip ist sehr sehenswert, denn die Verschmelzung der Storyline mit Ausschnitten ihrer mitreißenden Live-Performance setzt den Song optimal in bewegten Bilder um.
Mit den vier Tracks zeigen La-Ventura eine schöne Bandbreite ihres Könnens. Was mir fehlt: ich stehe auf Gitarrensoli und wie bereits oben erwähnt, gibt es keins. Das vermisse ich ebenso wie eine langsame Nummer bzw. eine Ballade der klassischen Machart. Carlas Stimme nur mit Gitarre oder Klavier begleitet, stelle ich mir sehr emotional und berührend vor. Diesen Gänsehautmoment hätte ich mir zur Schließung des Kreises gewünscht.
La-Ventura hat eine große Zukunft vor sich und ich bin mir sicher, dass wir mit ihnen noch viele Hörerlebnisse der besonderen Art auf Tonträger und live in Concert teilen werden. Für 2.0 gebe ich>
Bewertung:
6 von 7 Ankhs
Marion Ney / Sarkophag Rocks 22.02.2016
Foto: ©2015 by La-Ventura
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