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Cover und Tracklist Album Double Eclipse
Cover und Tracklist Album II
Cover und Tracklist Album Live At The Gods Festival 2002

 


Diese Band hat mit dem Album  Double Eclipse  ein absolutes Meisterwerk in Sachen Rockmusik abgeliefert – eines meiner persönlichen Top 10-Alben!!! Zwölf Songs, die alles das bieten, worauf ich musiktechnisch abfahre. Eine „Double Eclipse“ in der Natur ist eher selten - fast genau so selten sind Alben, die mich auf Anhieb komplett und total umhauen können. Jede Gruppe, die das schafft, hat sich eine kleine Kammer in unserem Sarkophag mehr als verdient!


Anfang der 90er las ich erste Infos über eine neue Band namens Hardline. Neal Schon wurde in dem Bericht erwähnt und meine Neugier war geweckt. Er ist für mich einer der besten Gitarristen der Musikszene. Sein Können an der Klampfe und als Songwriter lernte ich durch Journey kennen und für mich als eingefleischten Fan dieser Gruppe waren die Projekte der einzelnen Musiker außerhalb ihrer Stamm-Combo immer interessant. Seine Hardline-Mitstreiter waren alle keine Neulinge, hatten bereits in anderen bekannten Bands gespielt. Das las sich sehr vielversprechend, aber Papier ist geduldig... abwarten, reinhören, gut finden oder abhaken...


1992 kamen Hardline mit ihrem ersten Album  Double Eclipse  auf den Markt. Fünf Mann hatten mehr als ganze Arbeit geleistet! Neal an der Leadgitarre und Joey Gioeli an der Rhythmusgitarre – ein Dreamteam in Sachen Gitarrensound. Auch die Rhythmsektion war hochklassig besetzt mit Deen Castronovo an den Drums und Todd Jensen am Bass. Dazu Johnny Gioeli mit seiner ausdrucksvollen markanten Röhre am Mikro, der zusätzlich auch mal in die Saiten griff – da passte einfach alles ideal zusammen. Für das Songwriting waren überwiegend Neal Schon und die Gioeli-Brüder zuständig, aber es kamen auch Titel anderer Komponisten zum Einsatz.


MTV war damals noch ein reiner Musiksender und keine Ansammlung von grauseligen Formaten der hohlen Art, die zum Umschalten zwingen. Die Musik ist dort leider zur Nebensache geraten und das M steht scheinbar nur noch für Müll! Das war mal anders, in den ersten Sendejahren ging´s bei denen erstklassig ab! Der MTV-Sendung Headbangers Ball sei Dank kam ich gleich nach Erscheinen der ersten Hardline-Single in den Genuss des Videoclips zu  Hot Cherie. Meine Güte, war das ne geile Mukke! Der Song war fantastisch, das Album wollte ich unbedingt haben. Die LP war natürlich hier mal wieder nicht so einfach zu bekommen, musste bestellt werden. Es dauerte und dauerte, dann endlich landete sie auf meinem Plattenspieler. Meine Ohren waren so was von hin und weg von dem, was darauf zu hören war!


Double Eclipse  bietet knappe 53 Minuten melodiösen Rock der Sonderklasse. Die Gitarren dominieren, das Schlagzeug gibt vollen Stoff, der Bass brettert los und man wird - da alle Mitglieder mit guten Stimmbändern ausgerüstet sind – mit einem genialen mehrstimmigen Backgroundgesang verwöhnt. Die Musiker können alle zeigen, was sie an ihren Instrumenten drauf haben - und sie sind verdammt gut! Egal ob Abgeh-Nummer, Midtempo oder Ballade – alles kommt mit so viel Power, Energie und optimalem Feeling rüber – eine Scheibe des Levels Rock-Sonderliga! Ich stehe sehr auf Gitarrenparts und werde in dieser Hinsicht wirklich bestens bedient. Was man mit den verschiedenen Arten dieses Saiteninstruments alles anstellen kann... wow! Die Musik alleine tut´s nie, der Gesang muss ebenfalls voll punkten sonst zündet es bei mir nicht. Mein Faible für Stimmen mit dem gewissen Etwas stuft Johnnys Einsatz am Mikro unter „Erste Sahne“ ein. Er hat´s so was von drauf - seine Röhre ist purer Rock und bei langsamen Titeln bringt sie das ganz spezielle Gänsehautfeeling.


Das Gesamtpaket lässt die Boxen tanzen, es geht ordentlich zur Sache! Mit Spaß und Leidenschaft wird abgerockt und zwar volle Kanne, bei den sanfteren Titeln Romantik und Gefühl ausgelebt. Die Texte sind mal frech und kess, mal sentimental, immer auf den Punkt - diese Mischung passt bestens! Alle Songs bekamen von mir sofort nach dem ersten Anhören das Prädikat saugut und die LP lief sich bewusstlos :-)


Meine Favoriten bei den langsameren Titeln sind  In The Hands Of Time  und  Can´t Find My Way  - traumhafter Hörgenuss zum Dahinschmelzen. Und von den schnelleren Songs muss ich gleich viere nehmen. Hot Cherie  - eine wirklich in jeder Beziehung heiße Nummer ;-) Dann der totale Abgehhammer  Takin´ Me Down  sowie die genialen Rhythmus-Kracher  Dr. Love  und  Life´s A Bitch, die voll in die Beine und Hüften gehen. Einen reinen Instrumental-Song gibt´s mit  31-91  - ein kurzer, sehr schöner Gitarrentrack! Diese Kombo spielte auf einem extrem hohen Level und rockte höllisch ab – jedes einzelne Lied ist ein Hammer und bringt mich zum Strahlen.


Es gab nicht viele Videoclips von Hardline, aber die sind von der Art, auf die ich total stehe: die Band bei der Arbeit on Stage inklusive witziger Einlagen und kurzen Backstage-Szenen. Und ja, ich geb´s zu: das Anschauen der Clips war auch eine angenehme Sache für das weibliche Auge. Neal und seine vier extrem langhaarigen Lockenmonster waren ein schnuckeliger Anblick und lösten Lecker-Schneckchen-Alarm aus ;-)


Leider waren Anfang der 90er Musik-DVDs noch kein Thema. Diese zwölf Songs live performt von der Ur-Formation hätte ich liebend gerne in meiner Sammlung stehen. Ich hoffe, dass wie von anderen Bands Konzertmitschnitte von anno Tobak in den Schränken schlummern, die nun aufbereitet und veröffentlicht werden können - bisher Fehlanzeige, aber kann ja noch kommen...


Ich freute mich tierisch auf ein zweites Werk der Jungs. Es wurde meine bisher längste Wartezeit überhaupt... 10 Jahre vergingen... Erst 2002 hatte das Warten auf einen weiteren Silberling der Truppe endlich ein Ende: Hardline - II  stand in den Regalen. Was war ich gespannt auf diese elf neuen Songs!


Zuerst zu meinen Faves: bei den langsamen Songs sind es  Face The Night  und  This Gift. Gefühlvolle Balladen mit ansprechenden Texten und stimmungsvoller Instrumentierung. Ansonsten mag ich die Abgeher  Paralyzed,  Do Or Die  und  Hold Me Down  total gerne. Die rocken heftig los und man schwingt automatisch die Gräten im Takt.


Und nun zum 2002er Stand der Dinge: das Line-Up hat sich geändert, von der Ur-Formation sind nur noch die Gioeli-Brüder an Bord. Sänger Johnny Gioeli ist seit 1998 auch die Stimme bei Axel Rudi Pell. Neal Schon und Deen Castronovo sind mit Journey aktiv und bleiben mir so erhalten. Aber bei Hardline sind sie leider nicht mehr mit dabei. Nur bei dem Song  The Gift, den Neal zusammen mit Johnny geschrieben hat, ist er als Gast-Gitarrist zu hören. Nichts gegen die neuen Musiker, aber die alte Formation harmonierte halt so ideal und hatte die Messlatte mit  Double Eclipse  verdammt hoch angelegt.


Mit Josh Ramos an der Leadgitarre, Bob Rock an den Drums, Christopher Maloney am Bass und Michael T. Ross als Keyboarder sind zusammen mit den Gioelis klasse Leute am Start. Geschrieben wurden die Songs von Johnny Gioeli mit einigen Co-Autoren wie z.B. seinem Bruder Joey und Produzent Bob Burch. Das Album kommt gut, dem Musikstil wurde treu geblieben, die Texte sind stark und Johnnys Stimme nach wie vor ein geniales Erlebnis. II  erreicht aber nicht mehr den mitreißenden Charakter des Debüt-Albums. Mir fehlt was... nämlich der gewisse Kick, der mich total in den Bann der Musik ziehen kann. Die jetzigen Kompositionen treffen wohl nicht genau meinen musikalischen Nerv und die Tracks sind mir etwas zu glatt, zu vorhersehbar. Das wilde, toughe Abrocken vermisse ich und die Gitarrenparts fallen für meinen Geschmack nicht mehr ganz so intensiv und interessant aus. Das alles bremst meine Rock-Euphorie etwas aus und meine Meinung ist: die Songs sind gut bis klasse, aber nicht mehr Sonderklasse!


Von der zweiten Hardline-Formation kam 2002 eine Live-DVD mit dem Titel  Live At The Gods  raus. Das Ding war arg teuer, ich wollte warten bis ich zu einem günstigen Preis rankommen kann. Und das war gut so... ich hab sie bis heute nicht gekauft! Und das aus gutem Grund, denn ich bekam die 2003 erschienene Audio-CD von diesem Auftritt geschenkt...


Beim Anhören ging mir ehrlich gesagt die Galle über, verdammt noch mal, was sollte das denn? Ich liebe Live-Musik, wenn mal was daneben geht ist das nicht schlimm. Aber was da geboten wird hat mich doch sehr enttäuscht. Wenn Bands ihre alten Songs ein bisschen aufmotzen und neue in ner tollen Liveversion präsentieren wollen – warum nicht, ich steh drauf. Wenn dabei die Lieder allerdings vermurkst werden... Auf keinem der beiden Alben säuselten Nachtigallen im Hintergrund mit - live zwitschern sie fröhlich im Chor und das teilweise so was von schlimm daneben. Der Backgroundgesang kommt arg laut rüber und es tut richtig richtig weh! Diese Damen hätte man besser nach dem dritten Song knebeln oder zum Shoppen schicken sollen. Denn ab Song Nummer 4 haben sie sich richtig reingegroovt, versauen so manches Lied und zumindest mir endgültig die Lust an dieser CD. Einer der Herren haut teilweise mit in diese Kerbe, singt auch noch neben der Spur.


Johnnys wirklich geile Stimme geht stellenweise unter, wenn dieser Chor des Grauens loslegt. Mann, Mann – meine Nackenhaare stellten sich mehrfach und ich frage mich immer noch, warum der Tontechniker den Regler für manches Mikro nicht einfach runterzog und warum eine Plattenfirma so was veröffentlicht. Einzig positiv an dieser Scheibe sind die drei Bonus Studio Tracks, von denen der letzte vom Titel her aussagte, um was ich beim Hören des Livemitschnitts flehte>  Mercy! (Gnade!) Das Ganze wollte ich mir sicher nicht noch zusätzlich auf DVD geben – sie wurde umgehend von meiner persönlichen Must-have-Liste gestrichen!


Über Studioalbum Nummer 3 wurde bereits gemunkelt. Nun warte ich brav und lasse mich überraschen, wie lange es diesmal bis zum Erscheinen des Teils dauert und wie es klingen wird...

 

 

Bericht by Marion Ney

 

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