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Konzertbericht

MFVF IX

Metal Female Voices Fest

Oktoberhallen - Wieze/BE

Day 3 - 23.10.11
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Unser Festival-Special/Our Festival-Special

 

Plakat MFVF IX-OK-m


 

Am letzten Tag des Metal Female Voices Fest konnten wir uns auf die Auftritte von zehn Bands freuen und es standen auch wieder Interviews auf unserem Plan. Gut gelaunt machten wir uns einsatzbereit und nach einem ausgiebigen Frühstück ging´s zum letzten Mal zum morgendlichen Bus-Shuttle-Treffpunkt. Ab 10.30 Uhr sollte Einlass sein, er begann jedoch etwas später wie geplant. Die erste Band stand für 11 Uhr an – wir hatten also immer noch etwas mehr Luft als am Vortag und konnten unseren Kaffee voll genießen. Die Wärme von innen tat Not, denn es war recht kühl in der Halle.
 

 

Eine deutsche Band eröffnete den dritten Tag des MFVF IX>


Diary About My Nightmares
 

Ich kannte sie vor diesem Festival weder unter dem langen Namen noch unter der Kurzform  D.A.M.N. Sie legten los und alle bereits vorhandenen Zuschauer, die sich eventuell noch im Halbschlaf befanden, wurden schlagartig aufgeweckt. Die Musik kam klasse - hart, heftig, aber mit Melodie drinne. Die beiden Gitarristen Daniel und André haben echt was drauf. Eine irre Show legte Daniel hin, wenn er seine recht langen Dreadlocks rotieren ließ. Mein Problem: Sängerin Toni grunzt und das sehr brutal. Damit kamen meine Ohren leider nicht klar, diese Art „Grunt“ war gar nicht mein Ding. Zudem verstand ich so gut wie nichts von den Texten. Neee, nicht meine Welt... Sie spielten dreißig Minuten und dann startete der gewohnt flotte Umbau.
 

 

 

Aus Amerika war die nächste Combo angereist>


Operatika
 

Sie waren eine sehr positive Überraschung!!! Gleich doppelte Frauen-Power mit Sängerin Slava Popova und Keyboarderin Anna Dok. Slavas klare Stimme klang angenehm. Wenn sie die Tonleiter höher krabbelte machte sie das auf eine Art, die mir nicht in den Ohren weh tat. So mag ich das :-) Slava wirkte auf mich aber etwas … zurückhaltend? Stimme hat sie, eine etwas stärkere Bühnenpräsenz und dann passt es ideal – meine Meinung. Drei Männer ergänzten die Band-Besetzung. Was die fünf in ihren vierzig Minuten Spielzeit präsentierten, war schon faszinierend für mich - ich war begeistert.


Der Musikstil von  Operatika  lag mir und meine Vorliebe für kreativen leidenschaftlichen Einsatz an den Instrumenten bekam endlos viel Stoff geliefert. Drummer Yuri Liakhovitch spielte mit nacktem Oberkörper und Kopfhörern, schien total vertieft in seine Arbeit und er ließ es ordentlich krachen. Ray Scavos Bass-Lines waren cool und seine Show auch. Er schwang sein Instrument oftmals durch die Gegend, schüttelte seine Wuschellocken, lachte und ging munter ab. Der krasse Oberhammer> Gitarrist Bill Visser. Seine Finger flogen nur so über die Saiten und das auf hohem Level. Die Songs waren durch die Bank sehr gitarrenlastig, Soli vom Feinsten. Wow, war das klasse, ich hätte ihm stundenlang zuhören können. Auch wenn ich die Tasteninstrumente generell nicht unbedingt „brauche“, vergesse ich nicht, sie zu erwähnen> Anna Dok machte einen guten Job am Keyboard. Sie sang zudem die zweite Stimme und das harmonierte prima mit Slava.


Ihre Set-List setzte sich zusammen aus Songs ihres ersten Albums  The Calling, brandneuen Titeln und dem  Dio-Cover  We Rock. Meine Favoriten ihres Gigs waren  Tears Of The SunLife Saving Flame  und  The Calling. Sie waren zum ersten Mal in Europa, aber ich hoffe, sie lassen sich sehr bald mal wieder blicken.

 

 

Die folgenden vierzig Minuten gehörten den Ungarn von>


VelvetSeal
 

Ich kannte diese Band vorher nicht, fand sie aber live sehr interessant und ihre Musik war mein Ding. Sängerin Gabriellas Stimme ging angenehm und gut ins Ohr, blieb auf normalem Level, hoch hinaus ging es auf der Tonleiter nicht. Sie sah aus wie eine Schwester von Kylie Minogue, aber musikalisch war es eine ganz andere Liga :-) Von Drummer Balázs sah ich nur fliegende Haare und die Hände samt Drumsticks beim intensiven Bearbeiten seiner Schießbude. Gitarrist Csab zeigte vollen Einsatz, kniete sich rein. Er hat was drauf an der Klampfe und nicht nur da sondern auch auf den Armen> seine Tattoos konnte man dank ärmellosen Shirt beäugen. Der absolute Burner war aber Bassist David. Flippiges Haarstyling, sein Iro passte super zu seiner wilden Performance. Er düste über die Bühne, schwang seinen Bass, tolle Posen und Grimassen. Der Kerl hatte echt Pfeffer im Hintern. Ich fand´s arg cool - Gabriella und ihre drei Kollegen boten eine richtig gute Show.


Die orchestralen Klänge samt Keys kamen vom Tape und da kann immer mal was schief laufen. Das passierte bei einer Nummer der Ungarn, sie mussten abbrechen, nahmen es aber cool und ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Ihre Setlist bekam ich nicht zu sehen, daher ist es etwas schwer, meine Highlights zu benennen. Aber einen hab ich, da der Titel angesagt wurde>  The Divine Comedy. Ich gehe mal davon aus, dass sie Songs ihrer ersten CD  Lend Me Your Wings  plus Nummern aus dem kommenden zweiten Album spielten. VelvetSeal  wurde mit Sternchen notiert, auch um ihr nächstes VÖ-Datum im Auge zu behalten.

 

 

Ein Intro erklang und das war der Startschuss für die Norweger von>


Triosphere
 

Eine Frau, aber in Doppelfunktion. Ida Haukland singt und spielt den Bass. Ich steh auf ihre dunklere, manchmal leicht raue Stimme. Wenn sie Vollgas gab, war das purer Rock. Sie redete auch viel zwischen den Songs und nette Plaudereinheiten plus Infos in Richtung Publikum – ich mag´s. Wie immer bestechend in Form waren die beiden Gitarristen Marius Silver Bergesen und Tor Ole Byberg. Besonders ihre zweistimmigen Parts kamen so verdammt gut. Ein Hingucker war die tolle Form von Marius´ Gitarre. Ida spielte einen flotten Bass-Style, der ordentlich aus den Boxen hämmerte. Drummer Ørjan Aare Jørgensen gab einen harten Rhythmus und war sichtlich ganz in seinem Element.


Die Mähnen flogen und die Gitarristen nutzten die Breite der Bühne zum ausgiebigen Herumstoben. Da war Action drinne und sie zeigten auch, dass sie viel Spaß bei ihrem Auftritt hatten. Es brachte den optimalen Genuss, ihnen zuzuhören und zuzuschauen. Triosphere  überzeugten mich wieder voll und ganz. Sie spielten hauptsächlich Songs ihrer letzten CD  The Road Less Travelled  und ergänzt wurde mit Titeln vom Vorgänger-Album  Onwards. Meine Top-Songs ihres Gigs waren  Human ConditionThe Road Less Travelled  und  Watcher. Schade, dass ihre vierzig Minuten so schnell vorbei waren...

 

 

Eine Multi-Kulti Truppe mit Mitgliedern aus verschiedenen Ländern rockte in der nächsten ¾ Stunde die Oktoberhallen>


System Divide
 

Diese Combo ist sehr hart und sehr heavy. Sängerin Miri Milman bewies auch live, dass sie eine wirklich tolle Stimme hat. Für die brutalen männlichen Grunts ist Sven De Caluwe zuständig. Zusammen mit ihren vier Kollegen an den Instrumenten hauten sie voll rein. Auch hier wieder ein extrem wilder Basser, der abging wie´s Zäpfchen. Ich mag die weibliche Stimme von  System Divide, kann aber leider mit dem Gesamtpaket nichts anfangen, ist gar nicht meins. Einen Song fand ich trotzdem notierenswert>  Hollow  hat etwas langsamere Passagen, bei denen die Stimme von Miri voll zum Tragen kam. Diese Nummer war klasse, auch von den Gitarren her top. Zu den schnelleren Titeln sag ich nichts, weil ich mit dieser Art Musik nicht klar komme – dann besser Klappe halten ;-)
 

 

Die zweite norwegisch-deutsche Band auf dem MFVF IX-Spielplan waren>


Midnattsol
 

Zwei Blondinen sorgten mit vierfacher männlicher Verstärkung für einen besonderen musikalischen Flair.  Ich mag ihren Mix von Folk mit den härteren Klängen. Live hatte ich sie noch nicht gesehen, also Premiere. Sängerin Carmen Elise Espenæs hat meiner Meinung nach eine recht spezielle Art, verschiedene Stimmlagen zu präsentieren. Ich gestehe, ich mag eine Variante davon nicht so sehr und da änderte sich auch an diesem Tag nichts dran. Trotzdem konnte sie mich packen und begeistern. Die Frau hat Power und Rhythmus im Blut.


Irgendwie war´s für mich der Tag der Bassisten. Ich wartete schon richtiggehend drauf, dass auch der nächste eine Hammer-Show hinlegte. Bei  Midnattsol  war´s abermals der Fall. Birgit Öllbrunner überzeugte an den Saiten und ließ ihre langen Haare immer wieder in Dauerrotation kreisen. Sie war mit Carmen und ihren Kollegen viel in Bewegung, oft auf dem kleinen Steg. Wenn sich die drei Saiteninstrumentler nebeneinander aufreihten und die Mähnen im Rhythmus schüttelten – das hatte was. Auch sehr erwähnenswert war für mich die Leistung der beiden Gitarristen Matthias Schuler und Alex Kautz. Was die zwei Herren ablieferten war wirklich klasse. Drummer Chris Merzinsky ließ es ordentlich krachen und Keyboarder Daniel Fischer nutzte seine spielfreie Zeit, um sich als Animateur zu betätigen.


Ihre Performance und ihre musikalische Leidenschaft kamen beim Publikum bestens an, die Leute feierten voll mit ab. Midnattsol  spielten in ihren fünfundvierzig Minuten Songs aus ihrem 2011er VÖ  The Metamorphosis Melody  und ihren beiden anderen CDs. Meine Favoriten waren  En Natt I NordNorthern Light  und  Kong Valemons Kamp. Ich verstehe zwar kein Wort norwegisch, aber es klingt halt arg cool :-)

 

 

Das Publikum war optimal in Stimmung für den Auftritt der nächsten Band>


Stream Of Passion
 

Was kommt dabei raus, wenn eine Mexikanerin und fünf holländische Musiker die Bühne beim MFVF entern? Ein verdammt genialer Gig, der optimal in die Ohren, in die Beine und auch unter die Haut ging.


Vier Fontänen pusteten je zweimal Nebel in die Luft und dann startete die Band durch. Auch mit ihnen war es meine persönliche Konzert-Premiere. Sängerin Marcela Bovio ist ein rothaariges Powerpaket mit einer wundervollen Stimme. Mal rockte sie heißblütig ab, mal verpasste sie einem bei langsameren Parts Gänsehaut – stimmlich immer auf ganz hohem Niveau. Sie hatte eine tolle Ausstrahlung und ihr Styling bekam von mir ebenfalls eine 1 mit Sternchen. Bei einigen Songs zeigte sie auch ihr Talent an der Violine. Der Einsatz dieses Instruments brachte einen ganz besonderen Touch in manche Nummern, genau wie die Prise Tango. Live kam das Ganze aber noch viel intensiver als auf CD. Ich war wirklich sehr beeindruckt!!!


Wer ging am Heftigsten ab? Na, wer wohl... der Bassist der Truppe, Johan van Stratum. In einer Art langem Hosen-Rock sauste er über die Bühne, sprang herum, drehte sich, seine Dreadlocks wild schüttelnd, Action pur. Und wen muss ich sehr lobend erwähnen? Natürlich die, deren Parts mir extrem viel Spaß beim Musik hören bringen können> die Gitarristen. Bei  Stream Of Passion  sind das Eric Hazebroek und Stephan Schultz. Beide überzeugten mich live auf ganzer Linie. Stephan Schultz fiel mir auch dadurch auf, dass er oft wie entrückt spielte, den Kopf nach unten geneigt oder er wirkte wie kurzzeitig eingefroren. Jeffrey Revet an den Keyboards und Drummer Martijn Peters vervollständigten mit sehr guter Leistung das Power-Package von  Stream Of Passion.


In ihren fünfzig Minuten präsentierten sie überwiegend Songs ihres 2011er Album  Darker Days, der 2009er VÖ  Flame Within  und einen Titel der CD  Embrace The Storm  aus 2005 gab es auch zu hören. Meine Highlights waren  LostGames We Play  und  This Endless Night. Das Publikum war scheinbar genauso von den Socken wie ich, die Stimmung kochte richtig schön hoch. Von  Stream Of Passion  muss ich mir unbedingt ein Konzert in voller Länge anschauen und hoffe auf Termine in Deutschland.

 

 

Die Bühne und die Leute waren ready für die schwedische Formation>


Draconian
 

Wieder die Kombi Sängerin plus männliche „Dark Voice“ Ob ich damit klar komme oder nicht ist wirklich davon abhängig, wie geröhrt wird, wie es zur weibliche Stimme passt und wie die Musik dazu rüber kommt. Draconian  klingen auf CD prima und live ging es richtig tierisch gut ab.


Sängerin Lisa Johansson verzauberte mit ihrer schönen klaren Stimme. Anders Jacobssons Grunts sind schon arg hart, aber ich fand sie sehr cool gemacht. Die Texte waren zu verstehen und seine dunkle raue, nicht zu schnelle Röhrerei liegt mir halt. Stimmlich waren die beiden die Schöne und das Biest ;-) Total unterschiedlich, aber es passte auf den Punkt zusammen und klang top. Ihre Songs haben oftmals eine mehr als ordentliche Laufzeit und die Herren an den Instrumenten dürfen ausgiebig ihr Können beweisen. Live kam das absolut geil!!!


Herrje, was die beiden Gitarristen Johan Ericson und Daniel Arvidsson fabrizierten, war erste Sahne. Ein sehr intensives Hörerlebnis für mich, super!!! Sie trabten eher gemächlich über die Bühne, wechselten hin und her, ließen immer wieder ihre doch recht langen Mähnen rotieren. Auch Bassist Fredrik Johansson headbangte munter, nur war da nix zum Fliegen, da Glatze. Dafür wippte sein gewaltiger Bart fröhlich im Takt mit. Er war mein spezieller Held: lässig-coole Arbeit am Bass, mal stand er ruhig, dann ging er ab wie ein Derwisch und schüttelte sich im Rhythmus. An den Drums gab Jerry Torstensson ordentlich Gummi. Die Musiker harmonierten wirklich ideal miteinander, eine Live-Performance vom Feinsten.


Fazit: die Schweden boten einen Hammer-Auftritt und für mich waren diese fünfzig Minuten ein Hochgenuss!!! Ihre Setlist bestand mehrheitlich aus Songs ihres letzten Albums  A Rose For The Apocalypse  plus drei älteren Nummern. Als Höhepunkte hatte ich mir  Elysian NightHeaven Laid In Tears  und  Bloodflower  notiert.

 

 

Vorfreude auf den nächsten Act on Stage, die Österreicher mit der griechischen Sängerin, nämlich>


Visions Of Atlantis
 

Sängerin Maxi Nil ist ein kleiner Sonnenschein, sorgte auf der Bühne für gute Laune. Ihre klare Stimme liegt mir und wenn´s in die Höhe ging, klang es nicht unbedingt nach Operngesang. Die sanften Passagen gingen mir besonders unter die Haut. Mario Plank faucht manchmal kurz los, ist aber überwiegend singend tätig. Das klang live bestens: kraftvoll, mit Schmackes, aber bei den langsameren Parts brachte er auch viel Gefühl rüber. Die Beiden harmonierten gesanglich gut, gaben zudem Vollgas in Sachen Show und Animation. Sie jumpten, schüttelten die Haare, pushten das Publikum und brachten muntere Ansagen.


Da Schlagzeug und Keyboard erhöht standen, hatten die zwei Sänger und Gitarrist Christian Hermsdörfer viel Platz, um ihren Bewegungsdrang auszutoben. Christian legte sich gewaltig ins Zeug, entlockte seiner schicken V-förmigen Gitarre vieles, das mir sehr gefiel. An den Tasten machte Martin Harb einen klasse Job und Drummer Thomas Caser ließ es an seinem Arbeitsgerät ordentlich krachen.


Sie zeichneten diesen einstündigen Auftritt für eine DVD-Veröffentlichung auf. Auf der Setlist standen Songs ihrer brandneuen EP  Maria Magdalena, ihrer beiden letzten Alben  Delta  und  Trinity  sowie ein Schmankerl aus 2004. Dieses war der Titel  Lost, der zu meinen Highlights gehörte, ebenso wie  Reflection  und  Last Shut Of Your Eyes. Auf die DVD bin ich sehr gespannt...

 

 

Nun fehlte nur noch eins - der Headliner des dritten Tages kam aus Schweden>


Therion
 

Was hab ich mich auf die Band gefreut. Ganze neunzig Minuten Spielzeit, die große Bühne – roch nach Spaß und einer musikalischen Party der Sonderklasse. Und das war es letztendlich auch – aber mit einem dicken Wermutstropfen versehen. Sänger Thomas Vikström fehlte und das gefiel mir natürlich überhaupt nicht. Therion  hatten drei tolle Leute am Mikro, aber halt nur drei statt vier. Trotz alledem war es ein gewohnt geiles Konzert. Was diese Truppe auf der Bühne abliefert, ist jedes Mal großes Kino. Die Setlist war ein Querschnitt durch die Jahre, jede Menge ihrer Hämmerchen und als Abschluss ein Cover, über das ich mich besonders freute.


Es hörte sich einiges etwas... anders an, da Thomas Stimme ausfiel und mit Sicherheit war die Setlist auch darauf angepasst worden. An den Mikrofonen waren Linnea Vikström, Lori Lewis und Snowy Shaw im Einsatz. Linnea hörte ich zum ersten Mal live und alle Achtung, das Mädel überzeugte mich komplett. Da fiel in Sachen Talent der Apfel nicht weit vom Stamm ;-) Lori – ich liebe ihre Stimme und sie brachte mir immer wieder Gänsehaut. Sie lieferte auf ganz hohem Niveau ab, zeigte bei einem Song auch ihr Können an den Tasteninstrumenten. Irgendwann hatte sie wohl genug von ihren Schuhen und performte einfach auf Strümpfen weiter. Snowy Shaw, der wilde Kerl mit der fantastischen Stimme, boah, er war wieder Hammer drauf. Er zeigte, was Mann so alles auf der Tonleiter rauf und runter stimmlich anstellen kann. Die drei Stimmen harmonierten optimal miteinander.


Die Harmonie traf auch auf die Herren an den Instrumenten zu. Besonders die Gitarristen Christofer Johnsson und Christian Vidal bekamen von mir das Prädikat „Dream-Team“. Ich war hin und weg, genial, besonders so manches Solo ließ mich seufzen ;-) Bassist Nalle Påhlsson und Drummer Johan Kullberg gaben den Takt, zeigten ihr Können live auf beeindruckende Art. Ich erlebte die beiden Jungs der Rhythmus-Fraktion zum ersten Mal zusammen on Stage, da bei meinem vorherigen Konzerteinsatz Nalle fehlte.


Sie boten um die geniale Musik herum wieder eine sehr gute Inszenierung. Allein schon der Auftakt, eine Tänzerin im goldenen Kleid - breitete sie die Arme aus, sah es aus als hätte sie Flügel. Sie war auch später immer mal wieder im Einsatz. Snowy kam mit einem alten Buch in der Hand auf die Bühne, schien daraus vorzusingen. Oder als Linnea mit Ketten gefesselt schien, Lori zog daran, dann zerrten Lori und Snowy die Ketten in unterschiedliche Richtungen. Das sind nur einige Beispiele – ich steh auf solche Aktionen, die zu den Songs passen bzw. die Texte untermalen. In Sachen Showeinlagen sind  Therion  wirklich top drauf und das bewiesen sie auch wieder in Wieze.


Die Band-Mitglieder kamen arg sympathisch rüber, sie machten Scherze miteinander, lachten und die Ansagen zwischen den Songs brachten uns oft ein Grinsen. Es herrschte auf und vor der Bühne gute Laune, das Publikum ging voll mit ab, die Halle kochte. Meine Highlights waren  TyphonLemuria  und das wirklich grandiose Cover von  ABBAs   Summer Night City. Dieser Auftritt war der krönende Abschluss des MFVF 9!!!

 

Meine persönliche Wertung für Day 3: meine Newcomer des Tages waren  VelvetSeal, meine Band des Tages hieß  Therion  und das Outfit des Tages trug Marcela Bovio von  Stream Of Passion.


Wir verließen zum letzten Mal die Halle, trabten zum Bus und da war eine gewisse Traurigkeit, dass das MFVF 9 schon vorbei war. Drei Tage mit arg viel Musik, sehr vielen positiven Eindrücken und dem Wunsch, 2012 beim zehnjährigen Geburtstag dieses Festivals wieder dabei sein zu können. Ich hab mich in Belgien wirklich wohl gefühlt und vom Gesamtpaket her gesehen, war es meine bisher angenehmste Festivalerfahrung. Also hoffen wir nun das Beste, das alles glatt läuft und es uns möglich sein wird, im Oktober 2012 zu sagen: auf zum MFVF X!!!


Zwei Dinge sind mir während und nach dem Metal Female Voices Fest bewusst geworden, beide gefallen mir nicht unbedingt...

In der Zukunft werden die ersten Reihen der Zuschauer nicht mehr mit hochgereckten klatschenden Händen die Bands anfeuern sondern mehrheitlich mit hochgehaltenen Kameras und Handys die Gruppen fotografieren und filmen.

Ich schreibe meine Berichte noch - ganz alte Schule - auf einem Block, mit vielen Sternchen, Pfeilen, Randbemerkungen... Der Text sieht chaotisch aus, aber ich weiß, was alle Zeichen aussagen sollen. In den PC eintippen kann das Ganze nur ich, da nur ich meine Hieroglyphen verstehe ;-) Bei solch langen Berichten wird das in Zukunft zeitlich einfach nicht mehr hinhauen. Direktes Eintippen in den PC tut Not - Block ade – und dabei war gerade dieses Vorschreiben auf Papier der besondere Part für mich...


Jetzt ist endgültig alles zum MFVF IX bearbeitet, abgetippt, eingebaut... jede Menge Stoff kam zusammen... auf ein Neues beim MFVF Nr.

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Bericht by Marion Ney
 

 

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