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Peter Degenfeld-Schonburg

Beyond The Bridge

Mailinterview

23.01.12
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Eure CD  The Old Man And The Spirit  wurde am 20.01. via Frontiers Records veröffentlicht. Wie fielen die ersten Reaktionen aus, bist du zufrieden mit dem bisherigen Feedback?
Absolut! Die Reaktionen sind wirklich klasse. Ich bin sehr glücklich und stolz und fühle mich sehr geschmeichelt. Es gibt auch einige nicht ganz so gute Reaktionen. Die Begründungen dazu gehen aber eher in die Richtung "ach, gefällt mir nicht" oder "ach, es ist zu anstrengend." Beides kann ich verstehen. Ich finde es zwar sehr schade, aber so etwas macht mir nicht so viel aus. Ein Kommentar kam mal von einem Fan, welches mich dann doch einige Zeit lang beschäftigte, es lautete "nerd band, but great music...". Gerade das "nerd" geht einem Physiker doch recht nahe ; )



Das Album hat mich wirklich total begeistert. Wann und wie kamst du auf die Idee für diese Geschichte, was waren die Inspirationen?
Ich kam auf die Idee während meiner Zivildienst-Zeit. Ich musste entscheiden, was ich mit meinem Leben anfangen will. Ich hatte zwei Optionen. Ich wollte entweder etwas mit Musik machen oder Physik studieren. Von Physik versprach ich mir einiges mehr an Verständnis über die Welt um mich herum. Ich interessierte mich für Fragen der Quantenmechanik, der Astrophysik, für elementare Teilchen und ähnliche Dinge, die man in typischen populärwissenschaftlichen Büchern findet.

Dem gegenüber stand die Musik. Wie jeder weiß kann man durch Musik sehr intensive Erfahrungen sammeln. Meinen inneren Konflikt habe ich dann zu Papier gebracht. "The Spirit" verkörpert den Teil in mir, der sich mehr zur Erkenntnis und Ewigkeit hingezogen fühlt. "The old Man" strebt mehr nach Erfahrung und Sinnlichkeit. Ich habe letztendlich Physik studiert. So wie es aber aussieht rückt die Musik in meinem Leben doch wieder in den Vordergrund ; )




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Ich liebe Songs, die interessante Lyrics bieten, mich berühren und total einfangen. Eure CD bietet mir das alles - wie lange habt ihr gebraucht, die Story in Musik und Texte umzusetzen?
In etwa fünf Jahre. Die lange Zeitspanne lässt sich aber gut durch die Band-Geschichte erklären. Wir haben als Schulband angefangen. Mit 15 Jahren kamen Christopher, Dominik und ich zusammen. Wir spielten bis zum Abi mit drei anderen in einer Band namens Fallout. Nach dem Abitur trennten sich alle, um ihren weiteren Zielen nachzugehen. Wir drei aber waren sehr gute Freunde und wollten auch weiterhin gemeinsam Musik machen. Als Christopher nach Detmold ging, um dort Tonmeister zu werden, war natürlich die Hoffnung groß. Dominik und ich hofften, dass wir eines Tages ein professionelles Album produzieren könnten. Christopher sollte der Produzent werden. Ich überzeugte Christopher davon und wir nahmen uns vor, ein Konzept-Album innerhalb der nächsten fünf Jahre zu komponieren. Solange wie wir eben brauchten, um unsere Diplom-Abschlüsse zu machen.

In der Zwischenzeit überlegte es sich der liebe Christopher ein bisschen anders und spezialisierte sich auf die Produktion klassischer Musik. Es kam aber trotzdem alles viel besser als wir es uns jemals erhofft hatten. Christopher lernte während seines Studiums den Simon kennen. Simon hat nach seinem Tonmeister-Abschluss beim Sascha Paeth in den Gate Studios als Tonmeister angefangen. Er hat unser Album dort produziert, aufgenommen, gemixt und zusammen mit Sascha gemastert. Wir konnten also gar nicht schneller sein als in fünf Jahren. Früher oder später hätten wir sowieso warten müssen. In Zukunft wird das aber anders sein. Jetzt haben wir Rückenwind durch Frontiers Records. Die nächsten Alben werden deshalb deutlich schneller gehen.



Gut Ding will Weile haben – die Aufnahmen dauerten etwas länger... Wie viel Zeit habt ihr insgesamt im Tonstudio verbracht?

Das kann ich nicht sagen. Es zählt am Ende die Netto-Aufnahmezeit. Klar waren unsere Aufnahmen recht aufwendig. Die Musik ist ja auch recht dicht und anspruchsvoll gestaltet. Dazu kamen noch ein Chor und die Sprecher sowie die Experimentierfreudigkeit im Studio. Alles in allem haben wir drei Jahre gebraucht. Aber auch hier war es so, dass wir nicht selten auf ein leeres Studio oder den oft sehr beschäftigten Simon warten mussten. AvantasiaEpicaEdguy und Co. gingen uns doch voraus. Ich glaube, dass sich das jetzt durch unsere neue Situation auch ändern wird.




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Konnten Christopher und du eure Vorstellungen und Ideen im Studio komplett umsetzen wie vorab geplant?
Erstaunlicherweise ja. Es ist sogar besser geworden als wir es uns damals gedacht haben. Wir hatten immer alles genau festgelegt bevor wir ins Studio gegangen sind. Den Gesang zum Beispiel konnten wir vorher auch nur schwer testen. Wir waren jedes mal überglücklich als wir am Ende der Aufnahmen gemerkt haben, dass ein Song gut funktioniert. Ich muss aber auch gestehen, dass wir einige Spuren aufgenommen haben, die es am Ende nicht auf das Album geschafft haben.



Du hattest die Idee, bist einer der Komponisten und spielst Gitarre – was waren die ganz speziellen Momente für dich auf dem Weg von der Idee bis zum fertigen Album?
Als ich den Christopher davon überzeugen konnte, das Album mit mir zu komponieren. Ohne ihn hätte ich es bestimmt nicht geschafft. Er ist ein großartiger Komponist und Textschreiber. Genauso glücklich war ich als Simon verkündet hat, dass er das Album produzieren wird. Und als es dann klar war, dass er darüber hinaus auch noch zur Band gehört und uns durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Simon ist mittlerweile genauso unersetzbar geworden wie Christopher.

Ein ganz spezieller Moment war auch, als ich Herbies und Dilenyas Stimme auf dem ersten  The Apparition  Mix gehört habe. Ich war so glücklich und zuversichtlich, dass es mit den beiden hervorragend funktionieren wird.




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Was bedeutet der Release der CD für dich selbst – ein Traum wurde wahr?
Ja definitiv. Ich träume schon seitdem ich 15 Jahre alt bin davon. Es war zwar immer mein eigener Traum, aber auch der Traum meines Vaters. Ich bin sehr glücklich, dass ich auch ihm diesen Traum erfüllen konnte.



Das Cover hat was Spezielles - wer hatte die Idee und wer hat es entworfen?
Das Cover stammt von einer ungarischen Künstlerin namens Sarolta Bán. Sie hat es allerdings nicht für das Album entworfen. Es ist eines von vielen Bildern in ihrem Repertoire. Christopher hat damals das Bild im Internet gefunden. Wir waren beim ersten Blick schon total begeistert. Das Bild erzeugt eine gewisse Stimmung. Wir finden es echt gut. Das war uns beim Cover sogar wichtiger als die Tatsache, dass es darüber hinaus auch sehr gut zum Thema des Albums passt. Man kann doch einige Parallelen ziehen zwischen dem Bild und unserem Konzept. Wir hatten damals auch keine andere Wahl als ein fertiges Bild für das Cover zu nehmen. Wir hatten nämlich die Master-CD schon im Frühsommer 2011 fertig. Als Frontiers Records dann im September auf uns zu kam, hatten wir in etwa drei Wochen Zeit um ein Cover, ein Booklet und Bandfotos zu machen.




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Wird es zu einem der Songs bald einen Videoclip geben?
Gute Frage. Ich denke schon, dass das möglich ist. Es hängt natürlich vom Erfolg des Albums ab. Ich würde allerdings doch lieber eine Live-DVD machen mit einer richtig bombastischen Inszenierung von  The Old Man And The Spirit. Das wäre mein nächster Traum.



Die Stimmen von Dilenya Mar und Herbie Langhans haben mich arg beeindruckt. Wie reagierten die beiden als du ihnen deine Idee und die Charaktere, die sie bei einem  Ja  singen könnten, erklärt hattest? Sofort Feuer und Flamme? ;-)
Ich hoffe es ; )

Bei Dilenya bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass es so war. Dilenya ist eigentlich eher im Jazz und Soul-Bereich zu Hause. Dort möchte sie sich auch als Solokünstlerin verwirklichen. Ich habe sie auf einem ihrer Jazz Gigs angesprochen. Wir kannten uns über einen gemeinsamen Bekannten. An dem Abend hatte ich zufällig eine CD mit Guide-Spuren von  The Apparition  dabei. Dilenya und ich kannten uns vorher nicht und ich hatte sehr wenig Hoffnung, dass eine Jazz Sängerin meine Musik mag. Aber ich nahm trotzdem all meinen Mut zusammen und gab ihr die CD. Ein paar Tage später rief sie mich an und sagte, dass sie bei so tollen Kompositionen sehr gerne den Part des "Spirit" singt.

Bei Herbie habe ich die erste Reaktion nicht selbst miterlebt. Es war Simon, der ihn gleich aufgenommen hat. Ich finde, man hört seiner Stimme aber an, mit welch großer Leidenschaft er bei der Sache ist.




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Die Herren an den Instrumenten faszinieren und fesseln mich auch sehr mit ihrem Einsatz. Klingt nach ganz viel Können und extrem viel Spaß beim Spielen. Was habt ihr vor  Beyond The Bridge  in musikalischer Hinsicht gemacht?
Eigentlich haben wir schon immer Musik gemacht ; ) Und Spaß steht dabei an vorderster Stelle. Aber ich denke, dass es den meisten Musikern so geht, wenn sie Progressive Metal/Rock spielen, da es einen immer herausfordert. Fabian hat einen Bachelor of Arts mit Hauptfach "Jazz Schlagzeug". Er ist jetzt ein professioneller Schlagzeuger. Simon und Christopher sind beide Diplom-Tonmeister und Christopher macht zur Zeit auch noch seinen Master in Komposition an der Musik-Hochschule in Leipzig. Sowohl Christopher wie auch ich sind klassisch ausgebildete Instrumentalisten. Allerdings bin ich wohl eher der Amateur in der Band in der Hinsicht, dass ich mein Geld nicht mit einer Tätigkeit verdiene, die etwas mit Musik zu tun hat. Dominik spielt Bass in einigen erfolgreichen Bands und arbeitet bei einer Event und Konzert-Agentur in Frankfurt. Das, was er auf dem Bass kann, hat er alles von mir gelernt ;) Behauptet er zumindest immer selbst.



Schaffst du es, deine Kollegen von  Beyond The Bridge  ganz kurz, mit zwei-drei Worten zu beschreiben? ;-)
Gesprächig, durstig, natürlich, gemütlich, schwäbisch, enzyklopädisch. Die Zuordnung überlasse ich gerne den Lesern ; )




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Seid ihr in der Planungsphase, um mit der ganzen Mannschaft auf Tour zu gehen und die CD live zu präsentieren?
Eine Tour bzw. Live Gigs sind in Planung. Wir proben zur Zeit viel und werden das Album auch auf die Bühne bringen. Das Album hat einen ziemlich ernsten Tonfall und wir möchten live eine andere Seite von  Beyond The Bridge  zeigen mit viel Spaß und Spielfreude an diesem tollen Stück Musik.



Wird es eine Fortsetzung um  The Old Man And The Spirit  geben oder eher eine neue, anders angelegte Story?
Gute Frage. Wir hatten schon über eine Fortsetzung nachgedacht. Um genau zu sein, würde es vielleicht auch eine Vorgeschichte geben. In dem Gedicht aus  Triumph of Irreality  kann man vielleicht erkennen, an was wir da gedacht haben. Wir sind uns aber noch nicht sicher, was genau der Inhalt des nächsten Albums sein wird. Es wird aber sicherlich wieder ein Konzept-Album, das eine zusammenhängende Geschichte erzählt.



Was steht für euch für die nächsten Monate auf dem Plan?
CD promoten, Live spielen, Live spielen, Live spielen, ein zweites Album schreiben. Und wie bereits gesagt ist es ein großer Traum von mir eine richtig aufwendige Inszenierung zu  The Old Man And The Spirit  auf die Bühne zu holen. Das Ganze dann als Live-DVD wäre fantastisch.


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Welche Bands und Gitarristen haben dich am meisten beeinflusst?
Da wären John Petrucci mit  Dream Theater Liquid Tension, Paul Gilbert,  Pain Of SalvationArkMasterplan  und  Spock´s Beard. Aber auch die alten Klassiker wie  Jethro TullYESVan Halen  oder  Deep Purple. Steve Vai finde ich auch sehr faszinierend.



Welches sind momentan deine persönlichen Top 3 CDs?
The Perfect Element Part I  von  Pain Of SalvationV  von  Spock´s Beard  und vielleicht die  Falling Into Infinity  von  Dream Theater.



Möchtest du diesem Interview noch etwas hinzufügen?
Vielen Dank für´s Lesen. Wir freuen uns sehr auf eure Reaktionen auf das Album. Und nicht vergessen: Always go Beyond the Bridge ; )



Vielen Dank für deine Zeit. Wir wünschen dir und der Band alles Gute und ganz viel Erfolg mit der CD!
Ich danke auch für die netten und interessanten Fragen.




Fotos ©2011 by Beyond The Bridge

 

 

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