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Konzertbericht

Rock Meets Classic

Jahrhunderthalle - Frankfurt

03.03.2019

Part 2
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Jahrhunderthalle - Frankfurt

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Unser Konzert-Special

Setlist

 

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MusiknoteDies, Das und Jenes - MusiknoteThin Lizzy - MusiknoteLoverboy - MusiknoteThe Sweet
MusiknoteReo Speedwagon -MusiknoteAnna Maria Kaufmann - MusiknoteIan Gillan

 

Als es dunkel wurde und das RMC Symphony Orchester einsetzte, überlief mich ein Schauer. Eine kleine Dokumention listete die Namen der bisherigen Gäste auf, zeigte Szenen der vergangenen neun Jahre, unterlegt mit einem Medley einiger Songs dieser Zeiten, man gedachte leider verstorbenen RMC Teilnehmern, die Musiker der Mat Sinner Band und die BackgroundsängerInnen wurden bildlich vorgestellt. Das Konzert lief nur seit ein paar Minuten und schon packte es mich emotional arg, denn ich musste auch an die verstorbenen Mitglieder der Bands des Abends denken...




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Ich höre keine Klassik, gestehe aber gerne ein, dass das Orchester fantastisch klang und mich umgehend mitreißen konnte. Der Background-Fünfer teilte sich die Leadstimmen bei dem Medley, das mit  Hotel California  endete und ebenso bei dem folgenden  Rock You Like A Hurricane,  mit dem die Mat Sinner Band in den Abend startete. Die Anmoderationen übernahm Chef Mat Sinner selbst und darüber hinaus hatte man sich noch was Nettes einfallen lassen. Vom Orchester begleitet gab es ein kleines Filmchen zu sehen, das Fotos, Szenen von Auftritten und aus Videoclips sowie Albumcover der Band des nun folgenden Musikers zeigte, dann wurden die Namen eingeblendet.


Die ersten Herren, die auf diese tolle Art angekündigt wurden, waren>

 



Thin Lizzy
Gitarrist Scott Gorham & Sänger Ricky Warwick

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Sie feiern 2019 ihr 50jähriges Bandjubiläum, was ja nicht so viele Gruppen schaffen. Wenn man's genau nimmt, hat nur der Name Geburtstag, denn von den Gründungsmitgliedern ist keiner mehr an Bord. Das Line-Up wechselte im Laufe der Jahrzehnte oft, ihre Golden Oldies jedoch bleiben alterlos auf ewig erhalten. Davon vier Stück auszuwählen – bestimmt keine leichte Sache und jeder Fan vermisste sicher einen seiner absoluten Favoriten. Die Musiker verkündeten  The Boys Are Back In Town  und die Zuschauer zeigten ihnen, dass sie heilfroh darüber waren. Etliche Menschen sangen mit, feierten den Song ab, die Stimmung knallte sofort steil nach oben. Auf der hinteren Leinwand sah man Flammen, die auch sinnbildlich für den steigenden Wärmepegel in der Halle gesehen werden konnten. Der folgende Doppeldecker  Waiting For An Alibi / Don't Believe A Word  schien nicht so hoch punkten zu können, der Lautstärkepegel des Publikumchores sank rapide. Die  Rosalie  hätte da besser rein gepasst – meine Meinung...





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Im zweiten Block ging es für uns mit  Thin Lizzy  in den Knast und wieder raus...  Jailbreak  durfte auf keinen Fall fehlen. Im Hintergrund wurden Ketten eingeblendet und die Fans waren happy, die ihren in Form des Sitzens los zu sein. Kann man das noch steigern? Kann man, DAS Highlight war  Whiskey In The Jar,  ein Garant für Tanzeinlagen und Stimmakrobatik beim Publikum. Es gab eine sehr lange Version davon zu hören, ich hab jede Sekunde dieses irischen Flairs und die Atmosphäre in der Halle genossen.






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Sänger Ricky Warwick spielte bei der Nummer Akustikgitarre, präsentierte sich gesanglich generell in Topform und bekam gute Noten für seine Mikroständerakrobatik. Ich mag seine Stimme und seine Präsenz, er machte einen prima Job als Animateur. Gitarrist Scott Gorham ist momentan der Mann mit den meisten Dienstjahren bei  Thin Lizzy.  Was er seinem Instrument entlockte – holla die Waldfee! Die Soli und die zweistimmigen Einsätze mit Tom Naumann oder Alex Beyrodt ließen mich dahin schmelzen und wenn sich alle nebeneinander aufstellten und abrockten, ging mir das Herz auf.

 

 



Mike Reno / Loverboy

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Die 1980 gegründete kanadische Band veröffentlichte bis einschließlich 1987 fünf Alben, die einen ganz speziellen Stellenwert für mich haben. Ich liebe ihre Songs, aber  Loverboy  haben meiner Meinung nach in Deutschland nie den Bekanntheitsgrad erreicht, den sie eigentlich verdient hätten. Sie sind immer noch aktiv und das fast im Original Line-Up. Es gab nur eine Umbesetzung, da Bassist Scott Smith leider verstarb. Mike Reno live on Stage erleben zu dürfen, war ein kleines Trostpflaster, da ich es nie geschafft hatte, ein Konzert von ihm und seinen Jungs zu besuchen.


Mit  Working For The Weekend  legte er los, *schwupps* war ich ein weiteres Mal 17 und bekam wieder diese wohlige Gänsehaut, die an diesem Abend zum Dauerbegleiter wurde. Der Song hat ordentlich Tempo, konnte hoch punkten und sorgte für einen gelungenen Start. Mike Renos Mikrofonhaltung war... gewöhnungsbedürftig, da er es eher vor Nase und Augen als vor den Mund hielt. Aber Hauptsache, man hörte ihn. Ich fand es etwas schade, dass er – wie später auch Kevin Cronin – keinen weiteren Bandkollegen im Gepäck hatte, allerdings waren beide trotzdem nicht alleine angereist...






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Almost Paradise  stand nun in der Setlist und das sang Mike dunnemals mit Ann Wilson von  Heart  für den Film “Footloose” ein. Die langsame Nummer zeigte die romantisch-gefühlvolle Seite des Rockers, was ihm sicher recht leicht fiel, denn mangels Ann Wilson sang er den Song zusammen mit seiner Freundin Cathrin St. Germain. Die Lady hat nicht nur Klasse, sondern auch eine sehr schöne warme Stimme. Ich war hin und weg, ein verhauener Einsatz ließ mich dann richtig zusammenzucken. Kann passieren, live is live... Die Streichinstrumente und das Klavier zauberten eine gewisse Magie in den Raum, im Publikum wurden Lichter geschwenkt, wobei das Smartphone mehrheitlich den Job des Feuerzeugs übernahm. Geht eigentlich noch irgendwas ohne das dämliche Smartphone? *seufz*


Im zweiten Block legte Mike Reno  Lovin' Every Minute Of It  aufs Parkett und Cathrin St. Germain verstärkte nun den Background-Chor. Ganz ehrlich: dass so viele Mega-Granaten von  Loverboy  links liegen gelassen werden und dieser Song gespielt wird, damit hatte ich nicht gerechnet, höchste Chartposition hin oder her. Aber unverhofft kommt oft, natürlich liebte ich jede Sekunde davon. :-) Ebenso begeisterten die Farben der Lightshow, vor allem die rot-gelb-grüne Kombination. Der  Loverboy  Frontman verabschiedete sich mit einer Nummer, mit der 1980 alles anfing und dank der ich die Band für mich entdeckte:  Turn Me Loose.  Bassist Mat Sinner und Keyboarder Zlatko Jimmy Kresic bekamen den markanten fesselnden Einstieg nur fast fehlerfrei hin, das Tasteninstrument verwackelte einen Ton. Ja, sorry, ich bin zu genau, aber gerade dieser Part ist so megagenial ausgetüftelt und ich liebe ihn. Die Orchestermitglieder machten eine Art Mini-La-Ola, klatschen mit, große Teile des Publikums tanzten – ein Hochgenuss. Gegen Ende schossen Flammen & Rauchfontänen in die Höh und dann war leider Schluss.





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Mike Reno kam sympathisch rüber, scherzte immer mal wieder, vor allem mit Mat Sinner und Tom Naumann. Grinsende bzw. lachende Musiker wirken definitiv launefördernd, die Mat Sinner Band glänzte, insbesondere die Gitarristen punkteten bei mir, oh lala! Es war die schwächste Gesangsleistung des Abends, was für mich aber nur hieß, dass die anderen Sänger stärker waren. „Schwach“ sollte nie automatisch mit „schlecht“ gleichgesetzt werden. Außerdem umschiffte Mike Reno nicht einfach komplett alle Höhen, er gab sein Bestes und dafür verdiente er Respekt.

 

 



The Sweet
Gitarrist Andy Scott & Sänger Pete Lincoln

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Auch diese Band feiert ihr 50jähriges Bestehen und mit Gitarrist Andy Scott ist sogar noch ein Originalmitglied von dunnemals dabei, samt Originalfrisur ;-) Glimmer und Glitzer fehlen, die Absatzhöhen und die Klamotten haben sich geändert, aber die Musik zündet immer noch durch.





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Ihre frühen Werke wie zum Beispiel  Co-Co  und  Wig Wam Bam  gehörten Anfang der 70er zu meinem Gesangsrepertoire. Richtig interessant wurde es ab 1973, der Glam-Rock machte sich breit und vereinnahmte auch  Sweet.  Sie veränderten sich äußerlich und musikalisch, die etwas härteren Songs eroberten natürlich wieder hohe Chartpositionen. Dank all ihrer Hits waren  Sweet  Stammgäste in der Disco und bei Top of the Pops. Doch auch bei ihnen kam irgendwann der Bruch und der Erfolgszug fuhr ins Depot. Gitarrist Andy Scott stieg später mit neuen Musikern in das Golden Oldie Abteil um und seitdem düsen sie mit viel Spaß durch die Weltgeschichte.


Sie kamen, sahen und siegten – das lief in den 1970ern so und es hat sich nichts daran geändert.  Sweet  waren für mich DIE Abräumer dieses Abends. Allein schon die Lautstärke des Jubels als sie angesagt wurden, der Begrüßungsapplaus... die ersten Töne von  Action  ertönten und (endlich!) ließen die Zuschauer Sitzplatz Sitzplatz sein. Die Party ging ab, viele Leute tanzten, sangen stimmgewaltig mit, selbst die Scheinwerfer rockten und tauchten die Bühne in tolle Grüntöne. Song Nr. 2 - die berühmt-berüchtigte Sirene jaulte los und vermeldete, dass jetzt  Blockbuster  an der Reihe ist. Andy Scott haute einige seiner gesprochenen Textpassagen leicht crazy raus, rotes Licht tanzte, von weißen Strahlen durchbrochen, die sich teilweise auch drehten.






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Bei ihrem zweiten Auftritt hatten sich die meisten Anwesenden vollständig in die Musik fallen lassen und der 70er Jahre Flair brodelte in der Jahrhunderthalle. Bei  The Ballroom Blitz  ging die „are you ready“ Frage an Mat, Steve und Frankfurt, alle waren so was von ready und der Bär steppte sich Richtung Finale. Als letzten Song kredenzte man uns  Fox On The Run  mit seinen quirligen Synthesizereinsätzen. Die BackgroundsängerInnen kamen runter, tanzten zwischen den Musikern, Keyboarder Zlatko Jimmy Kresic legte eine heiße Sohle aufs Parkett, Scheinwerfer rotierten, Rauchfontänen schossen hoch, die Temperatur in der Location schien ständig zu steigen, ebenso wie die Laune der Leute.


Es passte wirklich alles. Sänger Pete Lincoln unterstützte die Gitarrenfraktion, bewies bei den Ansagen gewisse Deutschkenntnisse und gab stimmlich Vollgas. Sein Kollege Gitarrist Andy Scott ist nach wie vor ein Meister der Saiten und als Part des typischen mehrstimmigen  Sweet  Chorgesangs, aber auch der Scherzkeks in ihm ist sehr aktiv. Er zog Schnütchen, blödelte mit den anderen Musikern, amüsierte sich köstlich und genoss die Auftritte sichtlich. Das Orchester peppte die Nummern flockig auf, ohne ihnen den Rockzahn zu ziehen. Oft versammelte sich die Saitenfraktion nebeneinander zum gemeinsamen rhythmischen Hüftschwung beim Rocken und Rollen. Das alles war Spaß pur!






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Ich war schon ein bisschen enttäuscht, da  Teenage Rampage  fehlte. Dann erwischte mich eine Nostalgiewelle, Gedanken an die verstorbenen Originalmitglieder Sänger Brian Connolly und Drummer Mick Tucker, an meine Jugend... von daher war es gut, dass es gleich weiter ging, mit einem Sänger, auf den ich mich riesig freute.



Die fehlenden Sänger folgen bald!

 

Bericht ©2019 by Marion Ney
Fotos ©2019 by Ralf Louis

 

 

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