Sascha Paeth
Masters Of Ceremony
Face-to-Face Interview
09.04.2019
Masters Of Ceremony @ Facebook Sascha Paeth @Instagram Frontiers Music Srl
Ilona und ich trafen Sascha Paeth vor seinem Auftritt mit Avantasia in Saarbrücken zu einem kurzen Interview. Dabei hatten wir viel Spaß, lernten auch die stimmgewaltige Adrienne Cowan (Seven Spires) kennen, Gitarrist Oliver Hartmann beteiligte sich spontan bei zwei Fragen als „die Stimme aus dem Hintergrund“, was für viele Lacher sorgte und nach dem Ende des Interviews durften wir uns noch die Ballade des Albums anhören. Vielen Dank für alles an wirklich sehr sympathische, nette MusikerInnen!
Sascha, wir treffen uns hier vor der Show von Avantasia, wollen aber über Sascha Paeth's Masters Of Ceremony und euer Debüt-Album Signs Of Wings sprechen, das am 13.09.2019 über Frontiers Records veröffentlicht wird. Man kennt dich seit langen Jahren als Produzent, Songwriter und Gitarrist. Warum ist gerade in 2019 der richtige Zeitpunkt, dein erstes Metal-Soloalbum auf den Markt zu bringen?
Ich hab schon paar Sachen in der Richtung gemacht, aber halt nicht unbedingt Metal. Das Erste, was ich damals mit dem Andre Matos veröffentlicht habe, war Matos/Paeth - ein Ausflug in eine andere Musikrichtung. Danach kam nochmals ein bisschen was anderes, nämlich Rock mit minimalem Punk-Einschlag, die Band hieß The Wirepushers. Ich machte eher selten wirklich das, wofür ich eigentlich bekannt bin und es auch schon seit Jahren mache.
Der Serafino von Frontiers Records rief mich halt sehr oft an, schon seit fünf Jahren und sagte immer: „Mach mal“. Schließlich sagten wir dann: „Ja, eigentlich... eigentlich hast du Recht. Wir machen das einfach mal“. Wir haben es besprochen und ich überlegte mir, in welche Richtung es gehen könnte. Ich habe mir die wunderbare Sängerin Adrienne Cowan ausgewählt, weil ich eine Platte ihrer Band Seven Spires gemischt hatte und dachte: Ja, so kann man das machen. :-)
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Eine wirklich phänomenale Sängerin! Als Vorbereitung auf dieses Interview konnte ich mir vier Songs von Signs Of Wings in voller Länge anhören. Adriennes Stimme hat mich schlichtweg umgehauen. Ich verstehe nicht, dass ich noch nichts von Seven Spires und Adrienne Cowan gehört hatte...
Weil sie noch sehr jung ist?
Ich liebe ihre Stimme.
Wer tut das nicht?
Die Sängerin Adrienne Cowan haben wir jetzt kennen gelernt, mit Drummer Felix Bohnke und Bassist Andre Neygenfind ist das Rhythmus-Duo von Avantasia mit an Bord und Corvin Bahn spielt das Keyboard. Waren zusätzlich noch Gastsänger und/oder Gastmusiker beteiligt?
Herbie Langhans, der auch bei Avantasia dabei ist... ich dachte, der wäre gerade vorbei gelaufen... hat den Chor gesungen und Miro Rodenberg hat mit mir zusammen gemastert, ist immer ein bisschen Family. Ich hab darauf geachtet, denn ich arbeite am liebsten mit Leuten, die echt nett sind. Das ist absolut das Wichtigste, wenn man dann auf Tour ist, müssen es einfach nette Leute sein. Gut sind die sowieso alle. Die, die jetzt dabei sind, sind Supermusiker UND nett!
Dann passt ja alles bestens. Warum hast du der Band den Namen Masters Of Ceremony gegeben?
Im Prinzip hat es eine Doppelbedeutung. Masters Of Ceremony ist ja die Langform von MC und kommt eigentlich aus der DJ Szene. Ich empfand das als eine ganz lustige Geschichte, weil es im Grunde genommen ja auch nach Metal klingt und man könnte sich ebenfalls etwas anderes darunter vorstellen. Es gibt zudem den feststehenden Begriff “Master Of Ceremonies”, deswegen passte es halt ganz gut dazu. Das dachte ich mir natürlich mit einem kleinen Augenzwinkern.
Werdet ihr auf Tour gehen, nachdem das Album erschienen ist?
Ja, wir wollen auch live spielen.
Super, Saarbrücken nicht vergessen! :-)
Ich bin sehr auf das komplette Album gespannt. Die vier Songs, die ich schon kenne, sind woooow! Insbesondere Sick ist in meinen Augen sehr besonders, das bleibt im Kopf hängen und man vergisst es so schnell nicht mehr. Grandios gesungen, ich liebe es! Sascha Paeth und eine Art Growl – das war neu für mich...
Es ist eigentlich kein Growl. Sick ist wirklich sick (krank) *lol* Jemand brüllt einen Anderen an, das ist nichts unnatürliches. Es ist definitiv so, als wenn man jemanden anschreit, das kommt auch bestens in dem Lied rüber. Adrienne und ich haben drei oder vier Songs gemeinsam geschrieben und Sick ist einer davon.
Die vier Songs begeisterten mich, da sie variieren. Unterschiedliches Tempo, verschiedener Sound, aber es ist nie eine Wand an Tönen, die mich überrollt. Wenn ich die vier Nummern kenne, werde ich dann auf Signs Of Wings trotzdem noch überrascht?
Ja, sicherlich, es warten weitere Überraschungen.
Gibt es eine Ballade auf dem Album? Bei der Stimme hoffe ich sehr darauf...
Ja, eine wundervolle Ballade und die haben wir auch zusammen geschrieben. Wenn ihr wollt, spiel ich sie euch nach dem Interview vor.
*begeistertes Kopfnicken*
Wie viele Gitarren besitzt du und welche ist davon dein Favorit?
Die Stimme aus dem Hintergrund : Viel zu viele...
Oh, ich hab viele Gitarren, so viele, dass nicht alle in mein Zimmer passen. In meinem Studio gibt es noch ein zweites Zimmer, wo sie rumstehen müssen. Wie viele es sind, weiß ich nicht so genau, ca. 35-40 Stück.
In letzter Zeit spiele ich tatsächlich eigentlich ausschließlich diese Duesenberg., aber im Studio nicht unbedingt. Die, die ich auf der Bühne spiele, funktioniert live total super, aber im Studio spiel ich immer eine schwarze Duesenberg Starplayer TV Outlaw.
Auf dem Album hast du wahrscheinlich alle Gitarren eingespielt, oder?
Ja, genau.
Wenn ihr auf Tour geht, kannst du allerdings nur eine Gitarre spielen, ist dann ein Tourgitarrist mit unterwegs?
Nein, die anderen Gitarristen gehen mir immer so auf den Sack...
Die Stimme aus dem Hintergrund: Ich hätte es auch nicht gemacht...
Du hast vielleicht gemerkt, dass die Musik schon ein bisschen direkter und purer ist, genauso wird sie live sein. Wir haben ja einen Keyboarder, der kann das auch und das reicht eigentlich. Aber es kommt immer auf die Musik an, bei unserer passt das ganz gut. Bei Avantasia klingt es nicht richtig mit nur einer Gitarre. Wäre ganz gut, wenn es jemand anders wäre, aber...
Die Stimme aus dem Hintergrund: Man kann sich nicht alles aussuchen...
Man kann sich nicht alles aussuchen, leider... Die Musik von Avantasia ist ja wie Kinomusik, also im Prinzip ein Soundtrack, das ist wirklich eine Wand aus Sound, die Anlage ist ein bisschen anders.
Kommen wir nun zur letzten Frage. Möchtest du diesem Interview noch etwas hinzufügen?
Nein, da wüsste ich nichts. Außer, dass ich echt happy bin, wie das jetzt gelaufen ist, da es so eigentlich nicht geplant war und irgendwie von selbst Fahrt aufnimmt, also von ganz alleine, ohne dass man richtig schieben muss. Das ist eigentlich sehr sehr angenehm.
Ich denke das Ding geht durch die Decke. Herzlichen Dank für deine Zeit, viel Spaß auf der Bühne und jede Menge Erfolg mit dem Album.
- Interview mit Sascha Paeth über Masters Of Ceremony
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