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Thomas Blug
Mailinterview
01.08.2018
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Thomas, ich möchte mich zuerst dafür bedanken, dass Du bei dieser Interviewserie zum 10. Geburtstag von Sarkophag Rocks mitmachst. Donn mo je:
Du spielst Gitarre und bist mit verschiedenen Bands/Projekten wie Thomas Blugs Rockanarchie, Blug plays Hendrix und der Thomas Blug Band unterwegs. Ihr spielt Klassiker und Golden Oldies, in einem neueren Gewand sowie in unterschiedlichen Besetzungen, denn oft sind auch nationale/internationale Stargäste mit von der Partie. Kannst Du unseren Lesern bitte die wichtigsten Infos über die drei Combos zusammenfassen?
Die Thomas Blug Band spielt derzeit nur zu besonderen Anlässen, oft auch mit internationalen Stargästen, wie zum Beispiel bei der DVD Pop Meets Classic (mit dem saarländischen Staatsorchester, vor dem Staatstheater aufgenommen), oder zu Silvester und großen Anlässen wie Jubiläum des D-Day in der Normandie...
Mit Blug plays Hendrix spielen wir seit Jahren regelmäßig, aber Thomas Blugs Rockanarchie hat sich gerade zu meinem Hauptprojekt entwickelt. Das kommt überall bestens an und erlaubt es auch, eine unfassbare Auswahl von Gästen zu integrieren. Die Grenzen scheinen dabei schier unmöglich zu sein!
So waren nicht nur alle möglichen namhaften Schlagzeuger wie Mel Gaynor, Jürgen Zöller, Manni von Bohr, Ralf Gustke, Charly T., Wolf Simon, Thomas Lieven, Tommy Fischer, Tim Gillespie... als auch Gitarren-Kollegen(innen) wie Jennifer Batten, Bernie Marsden, Mick Rogers, Clem Clemson, Guthrie Govan, Ali Neander, Victor Smolski, Gregor Hilden, Jen Majura, Dennis Hormes, Peter Keller... als auch Solo-Künstler wie Keyboarder Tony Carey oder Pohlmann auf der Bühne mit uns.
Deine Saitenbearbeitung ist kreativ und exzellent, Du wurdest als "Bester deutscher Rock-Pop Gitarrist" und als "Fender Stratking of Europe" ausgezeichnet. Du gibst auch Workshops und das nicht nur in deutschen Landen sondern z. B. in China und Amerika. Für viele bist Du das Vorbild und der Lehrer, aber wer war das dunnemals für Dich?
Meine Helden waren Richie Blackmore, David Gilmour, Jeff Beck und viele der britischen und amerikanischen Gitarristen der 70er Jahre. Diese Ära des Classic-Rock hat mich massiv geprägt und fasziniert mich auch noch bis heute.
Wie viele Gitarren besitzt Du insgesamt und welche sind Deine besonderen Favoriten?
Ich habe keine „Volkszählung“ gemacht, aber so 30 Gitarren sind es bestimmt. Am liebsten spiele ich immer noch meine originale Stratocaster aus dem Jahre 1961, die ich mir im letzten Jahrtausend, als ich 17 war, zugelegt hatte.
Welche Verstärkermodelle bevorzugst Du und welche Effekte befinden sich auf Deinem Pedalboard?
Ich habe auch eine große Sammlung von Gitarrenverstärkern. Dazu gehören jede Menge historische Marshall, Fender und Vox Verstärker. Da ich aber schon immer auch eigene Verstärker entwickelt habe, spiele ich am liebsten meine eigenen Kreationen, die alten Schätzchen kommen nur noch gelegentlich zum Einsatz in Nostalgiemomenten und zur Inspiration für neue eigene Kreationen. Seit 2014 spiele ich meinen BluGuitar AMP1, der wiegt nur 1,2 kg und hat für live alles andere bei mir ersetzt. Auf meinem Pedalboard findet man ein Boss Delay (Echo), einen small Stone phaser, mehrere Booster und ein Replex, das mir den Sound alter Röhren-Bandechogeräte liefert.
In welchem Alter ging's für Dich eigentlich wie und warum mit der Musik so richtig los?
Das ist eine gute Frage! Mit 17 habe ich meine ersten Studiojobs gespielt und bescheidene Gagen bekommen. Das war mein erstes Geld, das ich für Musik machen bekam und das hat mich dann darauf gebracht, damit weiter zu machen und nicht zu studieren und eine „normale Laufbahn“ einzuschlagen.
Wie siehst Du die saarländische Musikszene, sind wir in allen Genres gut besetzt, dürfte es in Sachen Rock & Metal etwas mehr sein, gibt es bei uns genügend Unterstützung von Veranstaltern, Radio und TV?
Ich finde, es gibt schon sehr gute Musik und auch Musiker aus dem Saarland. Allerdings ist das immer optimierbar. Gerade die Medien wie Radio und Fernsehen könnten deutsche als auch saarländische Bands noch stärker featuren.
In Frankreich z. B. gibt es eine Quote, die den Anteil der landeseigenen Musik regelt. Ich würde mir die guterhaltene Redakteure wünschen, die sich neben mit den internationalen Produkten auch mit lokalen Produkten beschäftigen und diese auch spielen. Das ist genau so wie mit lokalen Lebensmitteln oder der lokalen Küche.
Ich will nicht vom internationalen Einheitsbrei erstickt werden. Die Vielfalt bringt es!
In den letzten Jahren sind einige kleinere Festivals baden gegangen, Konzertlocations haben geschlossen, neue öffneten. Bist Du momentan zufrieden mit der Menge und der Größenauswahl an Klubs, Hallen sowie Festivals in unserem Bundesland?
Es sollten mehr sein! Aber das sagt sich natürlich einfacher als es ist. Denn am Schluss muss sich das auch rechnen. Daher sollten neben den vielen überregionalen Bands auch mehr saarländische Bands auf öffentlichen Veranstaltungen wie Stadtfesten und am Schloss spielen. Die kleinen Locations sollten nicht blockiert, sondern z. B. von den Gema-Gebühren befreit werden, man sollte noch mehr Austausch mit überregionalen Veranstaltungen in Frankreich und Luxemburg machen. Derzeit kämpfen die meisten für sich alleine und das ist ganz schön hart.
Saarländisch Gudd Gess darf bei diesem Interview natürlich nicht fehlen. Bibbelschesbohnesupp, Dibbelabbes, Gefillde, Geheiratete, Hoorische, Lyonerpann, un, un, un... Bei was von alledem kannst Du nicht widerstehen?
Schwenker, Hoorische, Gefilde un ach mol Mergez, die sind zwar nicht wirklich saarländisch, aber es gibt sie in Deutschland nur bei uns! ;-)
Der Saarländer an sich ist für seine Künste am Schwenker bekannt, ebenso besteht eine enge Verbindung zu Lyoner und Maggi. Gehst Du auch mit Lyonerweckcha und der kleinen Maggiflasche im Gepäck auf Reisen? ;-)
Nee, ich probiere immer gerne, was die Eingeborenen so essen, aber dahäm gibts auch gern emol e schnuddeliges Ei mit Maggi!
Möchtest Du diesem Interview noch etwas hinzufügen?
Passt so!
Vielen Dank für Deine Zeit. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Spaß auf den Bühnen dieser Welt.
Fotos: © 2017 by Ralf Louis
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