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Konzertbericht
Thomas Blug Allstars
Bürgerfest - 60 Jahre Saar-Referendum
Saarbrücken - 23.10.15
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 Das Bürgerfest Elaiza Beyond The Black
Als krönender Abschluss des Abends standen die Thomas Blug Allstars auf dem Spielplan. Der Umbau ging wieder im Rekordtempo vonstatten, dieses Mal von einem weiteren Interview garniert, denn SR 1 Moderator Daniel Simarro eilte mit Gitarrist Thomas Blug bereits vor dem Gig zur Fragerunde auf die Bühne. Thomas ist ein Ur-Saarländer, wurde in Saarbrücken geboren und wohnt auch dort. Das Gespräch drehte sich natürlich um‘s Saarland und um die Musik, die Thomas all over the world zelebriert. Letzte Woche Shanghai, heute Saarbrücken – sehr international, awwa dahemm is dahemm. ;-) Mittags spielte er bereits zusammen mit dem Landesjugendsinfonieorchester beim Festakt im Staatstheater vor der geladenen Gästeschar, zu der auch die Bundeskanzlerin gehörte. Nachdem sich Thomas Blug auf dem „Saarland-Puzzle“ verewigt hatte, ging er mit seinen Allstars zu Werke. Der Tbilisser Platz sollte gerockt werden... und um es gleich vorweg zu nehmen: das wurde er so was von!
 
Ich war sehr gespannt auf diese Truppe. Die exzellenten Qualitäten von Thomas Blug an den Gitarrensaiten kannte ich von Tonträgern her, hatte ihn aber noch nie live in Action erleben können. Die Stimmgewalt von David Readman hingegen durfte ich schon bei Konzerten von Voodoo Circle und Pink Cream 69 in Concert genießen. Los ging’s mit etwas Nettem und Sinnvollen, nämlich der Vorstellung der Musiker beim Entern der Bühne. Die Herren waren: Bassist Raoul Walton, Keyboarder Bernhard Wittmann und Drummer Alex Vesper. Somit wusste man gleich, wer an diesem Abend mit Thomas Blug abrocken würde. Sie sind alle - wie der Chef selbst - Hochkaräter in ihren instrumentalen Fachbereichen. Sänger David Readman kam als letzter der Recken auf die Bühne, später sollte noch eine holde Maid folgen... Aber vorerst legte er mal alleine los und ab ging die Luzi.
 
Thomas hat ein verdammt gutes Händchen beim Zusammenstellen seines Teams bewiesen. Die Musiker untereinander, die Stimmen – alles harmonierte optimal miteinander. Ich hatte das Gefühl, dass es sich um eine feste Band und kein Allstars-Projekt handelt. Thomas Blugs Gitarrenbearbeitung und seine Fingerfertigkeit sind ein Träumchen... was er wie den Saiten entlockte, faszinierend! Dabei ließ er den Anderen ihren Platz und drängte sich nicht Halbgott-mäßig in den Vordergrund. Jeder seiner Kollegen hatte seine magischen Momente, in denen er sein Können eindrucksvoll zeigen konnte. Mich haben vor allem die Basslines von Raoul Walton gefesselt, er konnte mich total einfangen. Die Animationskünste von David Readman wären an diesem Abend gar nicht nötig gewesen, denn die Menge feierte die Allstars arg ab. Und das mit Recht, es war die einzig richtige und faire Reaktion auf den musikalischen Hochgenuss. Es herrschte eine tolle und vor allem friedliche Stimmung – Musik vereint... one love... one heart... let's get together and feel all right.
 
Was mir ganz besonders gefiel: es wurden nicht einfach nur die üblichen Coverversion-Verdächtigen aneinanderreiht. Die Setlist war abwechslungsreich, interessant, mitreißend und auch unberechenbar zusammengestellt. Warum ich das so sehe, kann ich bestens am Beispiel der ersten drei vorgestellten Nummern erläutern. Als Opener gab’s All Right Now von Free auf die Ohren und sofort schwappte die Stimmung extrem nach oben. Die Menge ging ab, bewegte sich im Rhythmus dieser Rockperle von anno Tuwwak und das Mitsingen war Pflichtprogramm. David Readman hatte gleich wieder ein Päuschen, denn Sängerin Caroline Rose übernahm das Mikro. Sie war die erste Überraschung für mich – die stimmlich extrem vielseitige Deutsch-Französin erinnerte mich mit ihrem Look zeitgleich an Coco Chanel, Marilyn Monroe und Cyndi Lauper. Ihre Performance empfand ich als beeindruckend und faszinierend. Ihr erster Song, vom dem mir kruzifix nochmal der Titel nicht einfallen will, hatte französischen Text.
 
Es folgte ein Duett und zwar eins von der Sorte, wo sich mir vor Begeisterung die Nackenhärchen stellen: It’s Only Love. Ich liebe das Original von Tina Turner und Bryan Adams und realisierte, wie ewig lange ich diese Nummer schon nicht mehr gehört hatte. Das Reibeisen-Duett von dunnemals konnten Caroline und David für mich nicht toppen, sie lieferten aber eine heiße Version der Nummer ab. Verschiedene Stile und Sprachen, mal singt Mann, mal singt Frau, mal beide zusammen – ein toll gepacktes musikalisches Ü-Ei, das sicher generell hoch punkten konnte.
 
Leider konnte ich mir den Auftritt nicht ganz anschauen, was mich sehr ärgerte. Aber die Zug- und Busverbindungen ließen an diesem Abend kein anderes Planen zu. Do woor da Käs for meisch gess. Die Bouwen und dat Mädschin honn gerockt wie da Daiwwel. - Eine Übersetzung meines Saarwellinger Dialekts kann bei Bedarf angefordert werden. ;-) - Mein Fazit: eine Spitzenleistung und sobald Thomas Blug wieder in Saarbrücken in die Saiten greift, werde ich mir das mit Sicherheit nicht entgehen lassen.
Report und Fotos ©2015 by Marion Ney
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