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Konzertbericht

We Rock Queen

Theater am Ring - Saarlouis

04.01.2020
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Theater am Ring - Saarlouis

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Setlist

 

 

Mein erstes Konzert in 2020 war eigentlich ein Familienausflug. Für meine Schwester, meinen Schwager, meine Nichte und mich hieß es am 04.01.2020 – ab Marsch nach Saarlouis ins Theater am Ring zu  We Rock Queen.  Diese Band hatte ich noch nie live gesehen, von daher war ich gespannt, neugierig... und in Singlaune. ;-)


Auf meinem Plan stand nichts, außer die Musik zu genießen – keine Akkreditierung, kein Einsatz mit dem Fotoapparat, kein Interview und kein Bericht für Sarkophag Rocks. Falls ihr euch fragt, warum es nun doch eine schriftliche Abhandlung über den Abend gibt - die Antwort ist nicht kurz, aber bündig: We Rock Queen hat mich schlichteweg aus den Schlappen gehauen und das nicht nur in musikalischer Hinsicht!


Die Location passte ideal! Der Flair des Theaters, die hohen Decken, die große breite Bühne, viel Raum für eine beachtliche Lightshow, 500 Sitzplätze für das geneigte Publikum und kein Ticket war übrig – ausverkauft!  We Rock Queen  spielten knapp drei Stunden, nach der Hälfte gönnte man uns eine kleine Pause, in der wir etwas für das leibliche Wohl tun konnten. Es gab 24 Songs plus Instrumentensoli zu hören – was für ein Programm! In Saarlouis verwöhnten uns  We Rock Queen  in der Besetzung: Sänger Sascha Kleinophorst, Gitarrist/Sänger Frank Rohles, Bassist Erhard Wollmann, Keyboarder Marc Rohles und Drummer Boris Ehlers.


Ich komme nicht mit jeder Tribute-Band klar, denn ich erwarte ein bisschen was: Liefert die Songs qualitativ hochwertig ab, bringt was Eigenes mit rein und lasst die bekloppte Idee sausen, euch auf Doppelgänger trimmen zu wollen. In den letzten Jahrzehnten haben sich so einige Tributes bei mir ins Aus befördert und ich schaue mir auch nur noch selten welche an.


We Rock Queen  waren jedoch genau mein Ding. Die Männer verzichteten auf Perücken, falsche Zähne, aufgeklebten Schnurrbart, pompöse Klamotten und mehrfaches Umziehen. Sänger Sascha Kleinophorst trug anfangs eine Freddy-würdige Jacke, beließ es ansonsten bei einigen Gesten und Tanzschritten à la Mercury... und das war's. Dafür war ich ihm richtiggehend dankbar. Er lieferte gesanglich verdammt gut ab, seine Kollegen an den Instrumenten spielten auf hohem Level, wobei ich Gitarrist Frank Rohles unter „phänomenal“ einsortierte. Sie gaben dem Ganzen in mehrfacher Hinsicht ihre eigene Note. Passte für mich also perfekt.


Aus der riesigen Diskographie von  Queen  eine Setlist zusammenzustellen, wenn man weniger als drei Tage Spielzeit hat, ist verdammt schwierig. Mir war klar, dass ich meine Favoriten nicht alle zu hören bekommen werde, aber an zweiter Position tauchte mit  Tie Your Mother Down  schon der erste auf. Am Ende des Abends war ich zufrieden, vor allem auch, da  We Rock Queen  mit Songs wie  '39  und  Now I'm Here  überraschten, die nicht unbedingt bei jeder  Queen  Tribute Band im Programm zu finden sind. Im Zugabenteil kam - für mich unerwartet - mit  Magic In The Air  sogar ein von Frank Rohles geschriebener Song zum Einsatz. Starke Gitarrennummer, bei der er mal kurz spielend durch die Gänge sauste und das Publikum anstrahlte. Schön war auch, dass jeder der Musiker die Möglichkeit bekam, sein Können an seinem Instrument zusätzlich in einem kürzeren oder längeren Solo zu präsentieren. Zudem erfuhr man zwischendurch einiges zu einzelnen Songs oder Alben, da Frank Rohles wohl ein  Queen  Lexikon auf zwei Beinen ist. Ihm war auch deutlich die Freude anzusehen, mit seinem Sohn auf der Bühne zu stehen. Marc Rohles ist noch recht jung, legte aber an den Tasten eine hervorragende Performance hin und wenn er hinter dem Keyboard schwungvoll hin und her tanzte, war ihm der Spaß an der Musik im Gesicht abzulesen.


Gewundert hab ich mich, dass  Flash  (ahaaa) in Saarlouis nicht antrat, um das Universum zu retten. Enttäuscht war ich ehrlich gesagt auch einmal. Ich liebe die  Bohemian Rhapsody,  ein außergewöhnlicher Song, der dunnemals für viel Furore sorgte und eine der wenigen Nummern ist, die ich als absoluten Kult ansehe. Marc Rohles glänzte, er sorgte mit seiner Klaviereinlage für die passende Stimmung und der erste Teil kam großartig rüber. Doch plötzlich der Bruch, statt „I see a little silhouetto of a man...“ zu singen, wechselten sie um auf  Killer Queen  und scherten dann wieder in die  Bohemian Rhapsody  ein, aber nach dem unübertroffen genialen Mittelteil. No, no, no, no, oh Mama Mia, Mama Mia, entweder ganz oder gar nicht und auf keinen Fall gesplittet!


Dieses Konzert hatte viele Highlights, die Auswahl meiner drei Favoriten des Abends fiel trotzdem nicht schwer. Mit dem fulminanten Finale  We Will Rock You  und  We Are The Champions  brannten sie zwar  nochmals ein großes Rock-Feuerwerk ab, aber es landete auf Platz 4 und nicht in meinen Top 3. Die wähle ich nach der Stärke der Gefühle aus, die ein Lied bei mir auslösen konnte und was davon besonders tief in meiner Erinnerung hängen bleibt.


Meine Nr. 1:  Radio Ga Ga!  Ich liebe den Song und die Atmosphäre, die er bewirkt. Wenn jede Menge Leute mitsingen, aufstehen, wie im Videoclip mitklatschen und die Fäuste heben, hat die Gänsehaut Kirmes. Meine Nr. 2 wurde mit der Drohung „Ich habe eine Gitarre und ich werde sie benutzen„ von Sänger Sascha Kleinophorst angesagt  -  Crazy Little Thing Called Love.  Die mitreißende Nummer tanzt so schön aus der Reihe, hat diesen frischen Rock 'n' Roll Flair, einen rattenscharfen Groove... und Sascha an der Akustikgitarre.


Die Scheinwerfer zauberten ein ums andere Mal wundervolle, sehenswerte Farbenspiele und tauchten die Bühne in ein zu den Liedern passendes Licht. Feine Sache, die meine Nr. 3 imposant werden ließ. Vor dem Konzert hätte ich nicht gedacht, dass  Innuendo  mich mal so packen könnte. Die Version von  We Rock Queen  fesselte, das Flair drumherum verstärkte dieses Gefühl nochmals – holla! Das Publikum feierte die Band, sang mit, klatschte begeistert... nur dauerte es mir persönlich zu lange, bis auch aufstehen und tanzen angesagt waren.


Die Ansagen von Sascha Kleinophorst drehten sich nicht immer um die Musik. Er ist nicht nur ein guter Sänger, da wurde auch ein Comedian mit eingekreuzt. Ich lache gerne und hab auch die Scherze genossen. Es gibt im Theater am Ring vorne Richtung Bühnenrand wohl eine Gefahrenzone, auf die die Musiker nicht drauf treten dürfen, schränkt den Bewegungsdrang definitiv ein. Das nahm Sascha liebevoll auf die Schippe. Unser Bundesland war des Öfteren ein Thema. Mutig von Sascha, seinen Wohnort – die Pfalz – zu erwähnen. Da hörte man Buh-Rufe, weil... ganz dünnes Eis ;-) Später erzählte er, er brauche Asyl, da Pfälzer ihm die lobenden Worte für das Saarland übelnahmen. Ich hoffe, er fand eine sichere Bleibe. ;-) Auch interessant: Der Inhalt von Drummer Boris Ehlers’ Kofferraum. Der gebürtige Saarländer hatte sich mit Schwenker und Lyoner eingedeckt – so heimst man in Saarlouis Pluspunkte und viel Applaus ein!


Es war ein rundum gelungener Abend und ich kann  We Rock Queen  nur empfehlen. Mit dem Ticketkauf sollte man nicht zu lange warten, da das Wort „Ausverkauft“ arg flott auf den Plakaten auftaucht. Ich werde die Show der Jungs auf jeden Fall irgendwann nochmals genießen. Soderle, ich habe fertisch! ;-)

 

Bericht ©2020 by Marion Ney
 

 

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