Konzertbericht
MFVF IX
Metal Female Voices Fest
Oktoberhallen - Wieze/BE
Day 1 - 21.10.11
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Unser Festival-Special/Our Festival-Special
Am ersten Tag groovten wir uns langsam rein ins Festival-Geschehen. Drei Bands standen auf dem Plan und das mit recht ordentlichen Spielzeiten. Ein solches Event zu eröffnen und als erste Gruppe auf die Bühne zu gehen ist auf der einen Seite sicher eine Ehre, aber auf der anderen auch eine kleine Bürde. Diese Aufgabe fiel in diesem Jahr den Griechen von Bare Infinity zu.
Auf den großen Leinwänden wurde nach dem „Welcome“ die Namen der jeweils folgenden Band eingeblendet, in den Pausen die Zeiten der Autogrammstunden, Videoclips usw. Dort prangte nun in großen Lettern>
Bare Infinity
Es wurde dunkel, das Intro setzte ein – das MFVF 9 startete durch. Die fünf Herren aus Griechenland legten los und ich hörte zum ersten Mal den Sound in der Halle. Das kam ja klasse – nicht zu laut sondern schön laut und prima abgemischt.
Bassist Sverd ist für die Dark Voice/Grunt - oder wie auch immer man diesen Singstil bezeichnen will – zuständig. Er röhrte seinen Text gut verständlich, ihr Metal-Stil ist mein Ding und ich war auf Sängerin Angel Wolf-Black gespannt. Sie erschien auf der Bühne, stieg ein und ihre Stimmlage liegt mir sehr. Klar, es ging auch in die Höhen, klang dabei aber angenehm für meine Ohren. Der Mix zwischen Angels Gesang und dem Grunt von Sverd hörte sich live optimal an.
Die langen Mähnen wurden sinnvoll zum wilden Rotieren eingesetzt. Es war einiges an Bewegung und Action in ihrer Show und von Angel gab es auch eine kleine orientalisch angehauchte Tanzeinlage. Die zwei Gitarristen Tomas und Thanos zeigten, was sie so drauf haben und begeisterten mich mit ihrem Einsatz. Arg schlucken musste ich bei der Ansage von Gitarrist Tomas, der den Song Always Forever Part I seinem vor einem Jahr an Krebs verstorbenen Vater widmete. Daher hatten sie ihre Teilnahme an MFVF 8 canceln müssen. Es wurde nicht nur abgerockt – es „menschelte“ auch.
Sie spielten Songs von ihrem ersten Album Always Forever wie z.B. Lost Again, Always Forever Part I und The Crying Shore und von der am 26.08.11 erschienenen EP The Passage den Titeltrack sowie Father of Wrath, Everfade und Awakening Moonlight. Ich kannte Bare Infinity vorher nicht und sie waren eine sehr positive Überraschung für mich. Diese 45 Minuten machten Spaß.
Ich erwähne hier noch einige Infos und wiederhole es nicht bei jeder Band> die Lightshow war generell so was von genial!!! Ich war hin und weg von dem Spiel und dem Wechsel der Farben. Zum Bühnenaufbau: die Drums standen jeweils auf dem erhöhten Podest, zum Teil waren da auch die Keyboards zu sichten. Somit hatten die restlichen Musiker jede Menge Platz zum Rumsausen.
Es war Stage-Time für die zweite Combo im Line-Up>
Xandria
Sie stammen aus deutschen Landen und ihre Musik wird unter Symphonic Metal eingeordnet. Ich konnte bei diesem Gig zum ersten Mal die im Dezember 2010 eingestiegene Sängerin Manuela Kraller live hören. Eine gute Stimme hat sie, kein Thema. Ist nicht ganz das, auf was ich bei weiblichem Gesang stehe und trotzdem konnte sie mich beeindrucken. Manuela hat vor allem auch diese gewisse Ausstrahlung und Präsenz, die Frau braucht, um einem Publikum die Texte glaubhaft rüber zu bringen.
Die Power und Kraft der Xandria-Songs kam live verdammt gut rüber. Besonders fasziniert haben mich die beiden Gitarristen Philip Restemeier und Marco Heubaum - mit dem, was sie ihren Instrumenten entlockten und auch mit der Action, die sie zusammen mit Bassist Nils Middelhauve auf der Bühne ablieferten.
Sie nutzten ihre 50 Minuten, um Songs aus ihren alten Alben zu spielen wie z.B. Now And Forever, Save My Life, The End Of Every Story und The Lioness. Aber sie stellten mit Valentine und Euphoria auch zwei brandneue Titel von ihrer in 2012 erscheinenden CD vor. Ein schöner interessanter Mix aus alt und neu. Natürlich durfte die bekannteste Xandria Nummer Ravenheart nicht fehlen. Der Song bildete den Abschluss ihres Auftritts und das Publikum ging begeistert mit.
Nun war die Bühne ready für den Headliner>
Battlelore
Die Finnen haben ihrer Musik den Begriff Epic Fantasy Metal verpasst. Ein Menge Fantasy bringt auch ihre Live-Performance mit sich. Das Make-Up, die Klamotten, die Show – alles schön wild. Die Bühne war mit gleich sieben Battlelore-Mitgliedern gut gefüllt und die Post ging ab. Zwei Frauen hat´s in dieser Truppe, denn auch das Keyboard steht unter weiblicher Fuchtel.
Ich steh auf die Musik und auf die Texte, ich steh auf die Stimme von Sänger Tomi Mykkänen. Aber ich muss gestehen, dass mich Sängerin Kaisa Jouhki an diesem Tag stimmlich wirklich nicht überzeugen konnte - das war doch etwas sehr dünn. Die Musik hatte ordentlich Dampf dahinter, kam klasse rüber und die Menge feierte mit den Finnen ab. Tomi hat´s drauf, mit den Fans zu plaudern und sie zum Mitmachen zu pushen. Allein schon sein Auftauchen auf der Bühne im Rock und mit dem Schwert in der Hand wurde mit begeisterten Schreien und viel Applaus quittiert.
Besonders freute es mich, die finnische Sprache mal wieder zu hören und das nicht nur bei Kärmessurma. Ein gewisser Rod durfte sich zusätzlich über ein “Paljon onnea vaan” (Geburtstagsständchen) freuen.
Battlelore tobten 60 Minuten über die Bühne und präsentierten einen Querschnitt durch ihr musikalisches Wirken. Zu hören waren unter anderem Men as Wolves, Sons Of Riddermark, Third Immortal, Storm Of The Blades, Iron Of Death, The War Of Wrath und Journey To Undying Lands.
Soviel zu den Auftritten der drei Bands. Die Klamotten der jeweiligen Sängerinnen hab ich mir natürlich ebenfalls immer etwas genauer angeschaut. Meine Wertung für diesen Day 1 gewinnen die Griechen von Bare Infinity komplett. Sie waren meine Band und mein persönlicher Newcomer des Tages und ihre Sängerin Angel trug aus meiner Sicht den Dress des Tages.
Ich konnte ehrlich gesagt nie wirklich abschätzen, wie viele Menschen sich in der Location befanden. Es waren jede Menge, die sich aber bei der Größenordnung der Oktoberhallen prima verteilten. Was halt sehr angenehm war: man konnte sich ein gutes Plätzchen zum Gucken aussuchen und geriet nicht in die Gefahr, dass es zu eng wurde.
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Wenn ich seitlich über die Menge vor der Bühne schaute, gab es ein recht ungewohntes Bild. Endlos viele Hände waren oben, aber nicht zum Klatschen sondern zum Fotografieren und Filmen. Da beim MFVF jede Art Kameras für alle erlaubt sind, gab es ein Meer von Armen, die Fotoapparate und Handys hoch hielten. Eine seltene Sichtung, die ich drei Tage lang beobachtete und mir am Ende sehr sicher war, dass mir der Blick auf klatschende tanzende abfeiernde Fans direkt vor der Bühne doch wesentlich besser gefällt. Andererseits> jetzt bin ich auf dem Laufenden, welche Kameras und Handys am Beliebtesten sind...
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Der Freitag war vorbei und das besondere Flair des Metal Female Voices Fest hatte mich eingefangen und begeistert. Mit dem Bus ging´s zurück, ab ins Hotel, Kraft tanken für die zwölf Bands an>
Day 2
Bericht by Marion Ney Fotos ©2011 by Marion Ney
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