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Konzertbericht

Shakra

Double-Headliner-Tour mit:
Voodoo Circle

The Rock Temple - Kerkrade/NL

10.05.13
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The Rock Temple

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Unser Konzert-Special/Our Concert-Special

 

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Warum, weshalb, wieso...


Ende März durchforstete ich sämtliche greifbaren Tourdaten rauf und runter, auf der Suche nach etwas Passendem. Ich brauchte einen zusätzlichen Punkt, auf den ich im Reha-Training hinarbeiten konnte und was würde mir besseren Ansporn geben als ein Konzerttermin. Zum Antesten meiner nun runderneuerten Gehwerkzeuge schwebte mir was Ende Mai im Saarland vor, ohne großartige Anfahrt, ohne auswärtige Übernachtung.


Beim Konzertlisten-Check wecken Double-Headliner Tourneen generell immer mein volles Interesse. Als mir die Info über eine solche Tour von  Shakra  und Voodoo Circle  ins Auge fiel - mit den Schweden von  Eclipse  als Support - gab´s kein Halten mehr. Die Entscheidung war gefallen, dieser Dreier-Pack musste es einfach sein. Allerdings entglitt mir meine Planerei dann leicht ;-) Aus „Ende Mai“ wurde mal flott der 10.05., statt „im Saarland“ war´s der Rock Temple in Kerkrade/NL... womit auch die ursprünglichen Planungen in Sachen Anfahrt und Übernachtung komplett hinfällig waren.



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Ich hatte mich so entschieden, da meine Freundin Wilma vom Rock Temple sehr begeistert war, ich sie seit Jahren wiedersehen wollte und so nun ein Doppelpack Besuch/Konzert möglich war. Mit der Bahn startete ich Richtung Stolberg und das bereute ich recht flott. Ich dachte, ich höre anstelle von Live-Musik an diesem Tag nur noch die sich wiederholende Ansage „Unser Zug hat jetzt xyz Minuten Verspätung auf Grund von Dies und Jenem“. Die Fahrt war nervenaufreibend und ich landete letztendlich satte 50 Minuten zu spät an meinem Ziel. Zusammen mit meiner Stolberger Konzertgang – Wilma, deren Gatte Günter und dessen Neffe Marco – trank ich erst einmal ein von meinem Nervenkostüm dringend benötigtes Käffchen und dann ging's auf nach Kerkrade. Die Autofahrt dorthin verlief problemlos... kein Wunder, denn die Deutsche Bahn war ja nicht beteiligt...


 


The Rock Temple


Direkt gegenüber der Location hat's einen Parkplatz und dort fanden wir ein freies Plätzchen für unseren fahrbaren Untersatz. Den Ort des abendlichen Geschehens sah ich dank dem davor stehenden Tourbus zuerst gar nicht. Wir waren zeitig vor Ort, viel los war noch nicht, so konnte ich die Umgebung in Ruhe beäugen. Von außen sieht der Rock Temple eher wie eine Kneipe aus, erinnerte mich von der Lage und dem Erscheinungsbild her doch sehr an unsere Garage in Saarbrücken. Dieser Eindruck bestätigte sich auch drinnen nochmals.


Einzig der Einlass unterschied sich. Hier ging das total unspektakulär, cool und gelassen ab. Rein zur Tür, links zur Kasse, Stempel abgeholt, keinerlei Buhei wegen den Taschen bzw. ihrem Inhalt, es klappt auch ohne großartige Kontrollen. Geradeaus schaut man auf ein langgezogenes Rechteck, am Eingang direkt eine Theke in U-Form, die wir aber rechts liegen ließen und nach vorne zur Bühne gingen. Unterwegs passierten wir ein kleines putziges Merchandise-Ständchen sowie das Mischpult und schwupps hatten wir die Bühne auch schon erreicht. Diese hat ein handliches und bestens überschaubares Format: nicht arg breit, hoch oder tief.



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Fotograben und/oder Absperrung gibt´s nicht, man steht direkt am Bühnenrand, hat die Monitor-Boxen vor sich, die auch als Abstützhilfe für schwache Momente recht geeignet sind. Das alles erinnerte mich stark an ein gewisses Konzert in Stuttgart anno Tobak und unserer damaligen Weissagung: kippt man um, mutiert man zur Bühnendeko ;-) Die einst Beteiligten erinnern sich sicher lebhaft und seien hiermit gegrüßt. Ein einziges Manko habe ich festgestellt und das sind die fest installierten Scheinwerfer - bei meiner etwas geringeren Körpergröße kriegt man einige davon so was von volle Lotte direktemeng in die Augen. Das tut nicht sonderlich gut, ist aber zu verschmerzen und eh nicht zu ändern.


Der Rock Temple ist nicht unbedingt groß, dafür aber richtig gemütlich, ich fühlte mich sofort wohl. Was ich auch als sehr positiv werte und ausdrücklich erwähnen möchte: alle Mitarbeiter waren freundlich, nett, hilfsbereit und mehrsprachig ;-)


 


Es rocken die Bühne: Shakra


Was mir sofort auffiel war, dass das Logo von  Shakra  bereits im Hintergrund prangte. Eclipse  waren im Internet auf diversen Tourplakaten als Support angekündigt, aber ich hatte draußen keinen einzigen Musiker dieser Band rumtraben sehen. Auch hier drinnen wies nichts auf die Schweden hin. Daher wurde mal kurz nachgefragt und die Antwort fiel negativ aus. Ich muss ehrlich sagen, ich war enttäuscht und frustriert, denn ich hatte mich arg auf  Eclipse  gefreut.


Somit würde der Abend also mit der Band  Shakra  aus der Schweiz beginnen. Seitlich stand eine Flying V, direkt neben bzw. vor Verstärkern – eine Kombi, die für mich ein Sinnbild für Rockmusik darstellt. Ich war sehr gespannt auf  Shakra. Zwar kannte ich die Stärke ihrer Live-Performance, aber dieser Abend war meine Premiere mit ihrem aktuellen Line-Up und Sänger John Prakesh. Keine Ahnung, warum ich so mutig war, aber zum ersten Mal überhaupt stand ich mittig in Reihe 1. Eigentlich wollte ich nur für drei Songs vorne bleiben, um meinen ersten Inneneinsatz als Bildberichterstatterin mit der anderen Kamera halbwegs gut hinzukriegen. Das war allerdings Plan A und es endete letztendlich ganz anders - viel später - mit Plan C...



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Gegen 20.30 Uhr wurde es dunkel, Nebel waberte, die Scheinwerfer zuckten und Shakra  starteten durch. Sie promoteten auf dieser Tour ihr Album  Powerplay, das am 11.01.13 veröffentlicht wurde. Mit dem ersten Track der CD  Life Is Now  eröffneten sie den Gig. Sie legten mit Volldampf los und das Publikum rockte sofort mit ihnen ab. Diese Band legt eine intensive Spielfreude an den Tag und schafft es auf charmante Art, die Leute in ihren musikalischen Bann zu ziehen. Neben mir standen zum Beispiel zwei Langzeit-Fans aus Deutschland, die  Shakra  seit über einem Jahrzehnt treu geblieben sind. Sie hatten es sich nicht nehmen lassen, für dieses Konzert nach Kerkrade zu reisen und auch weitere Termine der laufenden Tour standen auf ihrem Plan. Solche Fans brauchen alle Bands– die auf Dauer dabei bleiben, deren Leidenschaft für die Musik einer Band nicht nur ein Kurzzeit-Strohfeuer ist und der Fokus auf der Musik und nicht auf den Musikern liegt.


John Prakeshs markante Stimme kommt live verdammt gut und die Kommunikation mit dem Publikum hat er bestens im Griff. Die Ansagen erledigte er überwiegend in Englisch, glänzte aber ebenso mit seinem Können in Schwyzerdeutsch und eine Begrüßung in niederländischer Sprache hatte er auch eingeübt. John ist ein sympathischer kleiner Wirbelwind mit ziemlichem Bewegungsdrang, einer ordentlichen Portion Charisma und gewissen Animateur-Talenten.



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Ein riesengroßes Lob geht an die Gitarristen Thom Blunier und Thomas Muster, die beiden haben mich total begeistert. Was sie wie an ihren Instrumenten ablieferten war einfach nur klasse. Vor allem war es genial für mich, dass ich ihnen beim Spielen so direkt auf die Finger gucken konnte – faszinierend! Die Gitarren wurden mehrfach gewechselt, wobei die Flying V für´s Auge natürlich der Hingucker war. Zusätzlich sorgten die Zwei für den Chorgesang, eine nicht unwichtige Aufgabe, die sie ebenfalls gut absolvierten.



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Die Rhythmusabteilung ließ es nett krachen. Roger Tanner bearbeitete seine Drums mit vollem Körpereinsatz. Von ihm konnte ich hinter seinen Kollegen nicht allzu viel sehen, hörte dafür um so mehr. Bassist Dominik Pfister wirkte etwas ruhiger als seine Kollegen, hielt sich mehr im Hintergrund und spielte konzentriert. Sein Bass war auch ein Blickfang und was er darauf zupfte, alle Achtung!



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Was ich immer mag ist, wenn die Musiker locker drauf sind und zeigen, dass sie Spaß bei der Arbeit haben.  Shakra  bekommen das hin, sie machten Scherze untereinander und mit dem Publikum. So pappte z.B. Thomas Muster seinem Sänger ein Plec auf die Stirn und mein Nebenmann dufte mal ne Runde mitsingen. Ich find's schön, wenn das Lachen auf der Bühne zu Gast ist und nicht alles mit bierernsten Gesichtern abgespult wird. Auch Nähe und Verbundenheit mit ihren Fans zeigten die Jungs immer wieder. John schmiss sich sogar einmal eine Runde in die Menge und ließ sich ein Stückchen tragen. Ich musste leider ausweichen, denn Musiker hieven steht noch auf meiner Verbotsliste ;-)


Die Bühne hatte ja nun mal kleinere Maße, von daher kam eher keine ausufernde Show mit vielen Spezial-Effekten in Frage. Die Jungs nutzten den ihnen zur Verfügung stehenden Platz eigentlich optimal aus, waren viel in Bewegung, ließen die Mähnen fliegen. Fünf talentierte Musiker, ein paar bunte Scheinwerfer und Bühnennebel – das reicht völlig aus, um ein mitreißendes Konzerterlebnis abzuliefern! Ok, die Setlist muss natürlich auch was hergeben und die war sehr gut zusammengestellt. Vom aktuellen Album Powerplay  kamen sechs Songs zum Einsatz, die restlichen neun waren ein clever ausgewählter Mix aus Nummern der vorherigen VÖs der Band.


Es war ziemlich ungewohnt für mich, Musiker so dicht vor mir zu haben. Absolutes Neuland war der Blick auf die Bühne durch die Canon und ja, das hat mich anfangs arg irritiert. Ob ich mich jemals an diese „Nähe“ gewöhnen kann... ich weiß es nicht ;-)



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Meine Highlights: generell die Live-Qualitäten der Jungs; insbesondere die Leistung der beiden Gitarristen; der intensive Musikgenuss und die Atmosphäre im Rock Temple; der Spaß, der von der Bühne auf die Menge übersprang. Meine Favoriten bei den Songs waren Dream Of Mankind, The Mask  und Higher, weil alle drei live noch einen Schuss mehr Power rüberbringen und die Stimmung hochkochte. Es tat mir richtig leid, dass es mir noch nicht möglich war, im Rhythmus mitzujumpen...


Einen negativen Aspekt gab es: der Sound war leider nicht so ganz optimal. Die Gitarren hätten bei ihren Soli etwas lauter sein dürfen, aber das kann ich noch unter „Geschmackssache“ verbuchen. Der Hauptbetroffene der technischen Probleme war Sänger John. Mehrfach konnte man ihn nur sehr leise oder fast gar nicht hören. Teilweise waren ganze Sätze nur als Lippenbewegungen zu erkennen. Ich denke, weiter hinten im Publikum kam in solchen Momenten vom Gesang gar nichts mehr an. Die Vermutung, dass das Mikro nicht korrekt funktionierte wurde widerlegt, da selbst ein Wechsel des Arbeitsgerätes keine endgültige Besserung brachte. Die Jungs nahmen es mit Humor, entschuldigten sich für die Technik-Sperenzchen und machten Scherze über die „Aussetzer“. Mir tut es leid, wenn Musiker ihr Bestes geben und das technische Equipment dann den optimalen Genuss für alle Konzert-Beteiligten leicht vermasselt.


Trotzdem haben mich  Shakra  wieder überzeugt, denn sie lieferten über die ca. 80 Minuten Spielzeit eine mitreißende Performance, die ich - bis auf meinen einen Kritikpunkt - genießen konnte und die Spaß brachte. Nun war Umbau angesagt. Die Bühne wurde vorbereitet für den zweiten Act des Abends>



Voodoo Circle

 


Report und Fotos: ©2013 by Marion Ney

 

 

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